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PDF-Datei und Barcode

olvradam
Beiträge gesamt: 249

1. Nov 2006, 11:28
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Hallo,

ich erhielt von einer Agentur das Layout einer Verpackung. Sie kann aber keinen Barcode aufbringen. Wer macht diesen für gewöhnlich? Die Agentur? Die Druckerei?

Kann man mit einem Programm (Plugin Acrobat?) einen Barcode einfügen?

Liebe Grüße

Oliver

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xpressio
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1. Nov 2006, 12:14
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hallo Oliver,

natürlich ist es in einem solchen Fall (einzelner Barcode) Aufgabe der Agentur, diesen auf der Druckvorlage anzubringen. Druckereien bringen Barcodes nur dann an, wenn sich der Barcode mit jedem Druck ändert (z.B. bei personalisierten Drucksachen).

Handelt es sich wie hier um einen einzelnen Barcode, muss die Agentur diesen auch zumindest beistellen, wenn sie ihn schon nicht selbst einbaut. Barcodes müssen schließlich eine bestimmte Zusammensetzung und Größe haben.

Zumindest ein Muster muss dabei sein. Dann kannst Du versuchen, ob Du hier http://www.barcodesinc.com/generator/index.php einen entsprechenden Barcode erzeugen kannst, den Du dann in Acrobat hinzufügen kannst. Dazu brauchst Du kein PlugIn.

Verrechnen würde ich das aber in jedem Fall.



gruss xpressio

Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
Albert Einstein

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ausnahmezustand_mac
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18. Dez 2006, 20:51
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Hallo,
ich mache selbst Verpackungsentwicklung & Druckdatenaufbereitung. Bitte NICHT ohne genaue Infos einfach einen EAN einbauen!!!
Wenn es um hohe Qualität im Verpackungsdruck geht, NIEMALS einen kostenlosen Code im WEB machen lassen.
Gerne kann ich dir einen generieren, wenn du mir die Zahlen schreibst. Allerdings benötige ich folgende Angaben von Dir:
1. Größe Code (SC1, SC2 usw. oder Prozent)
2. Farbe Code
3. WICHTIG!! Die Auflösung des Plattenbelichters!!!!

Wir erstellen ALLE!! von uns gedruckten Codes selbst, Agenturen geben uns nur eine Einbaugröße und Position vor, bzw schmeisen wir deren Codes einfach raus. Das Problem ist, das man bei der Codegenerierung viel falsch machen kann, und wir sind die, die Verantwortlich sind, das er lesbar ist. Aldi macht zB strenge Vorschriften(die Strengsten aller diskcounter!!). Aldi prüft, bzw lässt in Labors prüfen. Alle Codes müssen nach ISO Norm mindestens Quali 3 haben (Maximal ist 4 möglich), ferner muß er die Trditionelle Prüfung ohne Fehler abschließen. Wenn unsere Verpackungen an der Kasse durchfallen, können Strafzahlungen in fünfstelliger € höhe fällg werden!!!!

Wir prüfen ALLE Barcodes mit einem ca. 10.000€ teuren Gerät (PC Scan) der Firma REA ( http://www.rea-elektronik.net ) und Ihrer Software PC Scan.

Kurzfassung Code erstellen (zB mit BarCodePro):
1. Bar CodePro Code mit dpi-Einstellungen des Belichters erstellen.
2. Als EPS ausgeben
3. Code muß ins Layout platziert werden. Niemals öffnen (zB Illustrator). NUR Plazieren.
4. Falls ein PDF erstellt werden soll, MUSS das PDF mit der späteren Belichterauflösung gerippt werden.

BarCodes leben von der genauigkeit der Balken und Abstände. Wir messen da Abweichungen in tausendsteln Millimeter. Je Größer der Code, desto mehr Abweichung ist tolerierbar. Ferner sollte der Druckpunktzuwachs der Druckmaschine ungefgähr mit berechnet werden. Das sind alles Parameter, die zB Barcode Pro entgegen nimmt und entsprechend mitberechnet.

Einstellungen, die bei uns Standard sind:
Druck 60er Raster, Belichtung mit 2540 dpi, PDF-erstellung mit 2540 dpi

Hier par LINKS:
http://www.rea-verifier.de/pruefmethodik.html
http://www.strichcodeservice.at/ean_belichter.htm
http://www.strichcode.co.at/qus_1.html

PDF mit perfekter Einführung:
http://www.strichcode.co.at/Verification.pdf

Ist ein heikles Thema, Code kann ich Dir erstellen (sogar mit Zertifikat). Schick mir einfach nur mal die Angaben!!

Cu
;-)

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Christoph Steffens
Beiträge gesamt: 4906

18. Dez 2006, 21:16
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Lieber Ausnahmezustand_mac,
ich will überhaupt nicht in Abrede stellen, dass Du Ahnung von den Thema hast und ich kann nicht beurteilen, welche Anforderungen Aldi stellt (und warum).

Wir machen unsere Codes seit Jahren mit einem selbst programmierten Script direkt in InDesign. Das Ergebnis sind Balken in InDesign. Weder nehmen wir beim PDF Exportieren Rücksicht auf die Auflösung des Plattenbelichters noch auf den Druckzuwachs. Denn beides kennen wir zu dem Zeitpunkt nicht.
Dennoch wurden sämtliche 4000 Code (grob geschätzt) anstandslos an den Kassen erkannt.

Grüßle
Christoph Steffens

www.idug-stuttgart.de
www.satzkiste.de

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ausnahmezustand_mac
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19. Dez 2006, 05:02
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Hallo Christoph,
ich möchte damit auch nicht jede andere Art einen Barcode zu erstellen verteufeln. Ich halte es aber für Gefährlich, einen Barcode auf einer Webseite zu erstellen oder ähnliches.
Wenn das Plugin in InDesign funzt, passt es ja. Bei uns gibt es halt gewisse Qualitätsanforderungen, die berücksichtigt werden müssen. Jeder Kunde hat da ja auch seine eigenen Anforderungen.
Wir haben jetzt seit ca 3 Jahren das REA Zertifizierungssystem, und seit dem sehen wir ja, was man teilweise Codes bekommt. (Seit Ihr eine Agentur??) Die ursprünglichen Agenturen, die uns die Druckdaten liefern, bekommen das teilweise gar nicht mit, was mit Ihren Codes passiert. Wir haben da unsere direkten Abmachungen, mit den Auftraggebern.

Verstehe mich bitte auch nicht falsch. Wenn etwas (wie bei euch) funktioniert, kann man ja auch nichts dagegen sagen. Ihr habt da so Eure Erfahrungen und es klappt.

Wenn man (bist ja nicht Du gemeint ;-)) jemanden allerdings sagt, er soll den Code auf einer Homepage machen, halt ich dass für nicht gerade gut. Wenn er sich jetzt den Code macht, der WebSiteCode am Ende nicht richtig funktioniert und er dann wegen einer banalen Antwort in einem Forum Ärger mit dem Kunden hat, ist das mal richtig Sch****.

Wenn Ihr in InDesign euren Code macht und dann ein PDF erstellt, liegt euer Code wahrscheinlich in der Auflösung des PDFs vor (Acrobat Standard 2400dpi). Somit habt Ihr ja eine hochauflösenden Code, evtl nicht 100% auf Belichterauflösung, auf jeden Fall aber sehr fein aufgelöst. In welcher Qualität bekommt man es von der Webseite?? Als Bitmap mit 150 oder 300 dpi?? Als .jpg Datei?? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert. Denn je niedriger die Auflösung, desto ungenauer!!

So, jetzt gehts zum schaffen. (Jahresendrally)

Tschö

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ausnahmezustand_mac
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19. Dez 2006, 05:05
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@Christoph:
Hab noch mal schnell auf den Link des Generators geschaut. Tatsächlich gibt er nur als PNG oder JPEG aus. Das kann nichts werden, dass mußt Du Dir doch auch denken, oder??

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Wolle74
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19. Dez 2006, 17:36
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Hallo Ausnahmezustand,
auch wir produzieren Verpackungen. Gebe dir in allen Anklagepunkten recht. 95% der gelieferten Codes sind Schrott und werden von uns ausgetauscht. Ist manchmal auch etwas kompliziert den Barcode-Ersteller am Schlawittchen zu packen, da der Kunde eine Agentur beauftragt hat, die ihre Reinzeichnung bei einer Litho-Anstalt erstellen lässt, die einen Freelancer beschäftigt...

Wie das mit dem Script funzen soll würd mich allerdings interessieren.

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ausnahmezustand_mac
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19. Dez 2006, 20:58
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@Wolle74
Hallo Leidensgenosse, da fühlt man sich gleich besser, wenn man hört, man ist mit seinen Problemen nicht allein ;-)

Wir tauschen die codes mitlerweile generell aus, ohne zu prüfen (außer die Neugierde treibt), wie gut Sie sind. Macht einfach keinen Sinn. So wissen wir wenigstens, das wir später keinen Ärger bekommen können.

Es muß ja nicht immer ein nahezu perfekter Code sein, den man von Agenturen usw bekommt. Ist halt auch nicht immer leicht für die, wenn Sie nicht wissen, unter welchen Bedingungen das später laufen soll. Aber, grundsätzliche Dinge, wie die Hellfeldgröße könnten schon eingehalten werden. Diese Infos sind leicht zu bekommen, es gibt ja Internet. Aber es ist halt mittlerweile das große Problem, das jeder der einen Leistungsfähigen Rechner, sich Photoshop aus dem Netz klaut und dann denkt, er könnte Druckvorlagen erstellen. (Soll nicht bös gemein sein, hab selbst aus Spaß an der kreativität und an der technik so manche Nacht nicht geschlafen).
*Große Probleme machen so manche alten Grafikdesigner, die vor Jahren studiert haben, und denken, seit dem ist die Zeit stehen geblieben*

Naja, falsches Thema!!

Mich regen solche Sachen echt auf, wenn in Foren dann einfach mal solche Links zu einem Generator gebracht werden, die absolut untauglich sind. Einen EAN als jpg oder png aus dem Internet für Druckvorlagen zu verwenden, bzw so etwas jemanden ernsthaft Vorzuschlagen, ist meinermeinung nach nicht gut. In der heutigen Zeit ist es ganz schnell möglich seinen Kunden durch solche Fehler zu verlieren. (Code geht nicht > Kunde bekommt Ärger mit Händlern und so > Kunde ist sauer auf Dienstleister/Grafiker > Grafiker ist Kunden los) Ist zwar der Extremfall und Supergau, kann aber ganz schnell passieren. An jeder Ecke sitzt ein Mediengestalter mit nem rechner zu Hause und kann nebenher was verdienen.

So, also bis die Tage, muß noch weng was schaffen!!

PS @Wolle74: Wo sitzt ihr denn und was für Verpackungen macht Ihr so??
Wir sitzen in Höchberg (Deutschland) und machen hauptsächlich Vollpappe bis 600g oder G / N Welle direkt bedruckt. Kleine bis mittlere Auflagen; Kosmetik, Medizintechnik, Süßwaren, NonFoot

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olvradam
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20. Dez 2006, 16:07
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Hallo,

ich habe letztlich bei einer Verpackung das Indesign-EAN-Plugin von Cacidi verwendet:

http://www.cacidi.dk/

Hat den Lesetest auch bestanden ...

Liebe Grüße

Oliver

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Wolle74
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22. Dez 2006, 21:50
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Hey Ausnahmezustand,
wir sitzen in Westfalen und haben jahrelang die Codes über Fonts generiert. Bis die großen Discounter kamen... Ein Prüfgerät und ein Besuch beim Hersteller brachten völlig neue Erkenntnisse. Seitdem läufts reibungslos. Wir machen hauptsächlich Faltschachteln und Einleger im Offsetdruck (300gr).

@olvradam
Wie wurde denn womit getestet?

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Patsch
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14. Nov 2011, 13:33
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Hallo ausnahmezustand_mac, Wolle74 und alle anderen,

möchte diesen Thread noch einmal ausgraben, da bei uns i.M. eine ähnliche Diskussion im Gange ist.
Wir haben seit kurzer Zeit auch das ReaScanCheck Gerät.
Ihr schreibt, ihr ersetzt generell den Barcode. Meine Fragen dazu:
-Wie siehts mit den Kosten aus? Wird das dem Kunden berechnet? Auch ohne vorherige Absprache?
-Wer übernimmt die Überprüfung, falls sich mal ein Fehler in der Nummer einschleichen sollte? Die Kollegen unter sich? Der Sachbearbeiter?
-Weist ihr den Kunden darauf hin, dass der Code ersetzt wurde? Sind dadurch die Kunden verunsichert (Ja, solche Befürchtungen hat unser Verkauf)
-Gibt es generell oder nur bei bestimmten Kunden im Vorfeld Qualitätsvereinbarungen wie mit den Discountern üblich?
-Gibt es einen internen Standard?

Danke für jede Info, sonst debattieren wir hier ewig

Patrick

PDF-Datei und Barcode

Freunek
Beiträge gesamt: 1464

15. Nov 2011, 11:27
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Antwort auf [ Patsch ] Ihr schreibt, ihr ersetzt generell den Barcode. Meine Fragen dazu:
-Wie siehts mit den Kosten aus? Wird das dem Kunden berechnet? Auch ohne vorherige Absprache?
-Wer übernimmt die Überprüfung, falls sich mal ein Fehler in der Nummer einschleichen sollte? Die Kollegen unter sich? Der Sachbearbeiter?
-Weist ihr den Kunden darauf hin, dass der Code ersetzt wurde? Sind dadurch die Kunden verunsichert (Ja, solche Befürchtungen hat unser Verkauf)
-Gibt es generell oder nur bei bestimmten Kunden im Vorfeld Qualitätsvereinbarungen wie mit den Discountern üblich?
-Gibt es einen internen Standard?


Moin Patrick,
wir setzen für die Code-Erstellung auch BarCode Pro ein. Vorgehensweise:
- Wir erstellen die Codes nach Kundenvorgabe
- Wir weisen auf Minimumgröße/-höhe und Weißraum (Abstand zum Druckbild) hin
- Wir weisen auf das Vorgehen bei Platzieren und das Nicht-Skalieren hin
- Heimlich oder stillschweigend tauschen wir nix aus
- Wenn der Kunde einen Code bestellt, dann wird dieser berechnet
Bisher genügte es, den Kunden einmal auf das Prozedere und die Fallstricke hinzuweisen.

mfg
Günther

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Patsch
Beiträge gesamt: 83

16. Nov 2011, 10:00
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Hallo Günther,

danke für deine Antwort.
Zitat Bisher genügte es, den Kunden einmal auf das Prozedere und die Fallstricke hinzuweisen.

Habt ihr dadurch schon mal einen Kunden verunsichert? Unser Verkauf hat tatsächlich solche Befürchtungen. Argument: "der Barcode machte bisher nie Schwierigkeiten".
Zitat - Wir weisen auf Minimumgröße/-höhe und Weißraum (Abstand zum Druckbild) hin
- Wir weisen auf das Vorgehen bei Platzieren und das Nicht-Skalieren hin

Gibt es bei euch Kunden die bewusst mit einem nicht normgerechten Code produzieren lassen und lasst ihr euch das dann schriftlich bestätigen?

Gruß Patrick

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Freunek
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16. Nov 2011, 11:03
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Antwort auf [ Patsch ] Habt ihr dadurch schon mal einen Kunden verunsichert? Unser Verkauf hat tatsächlich solche Befürchtungen. Argument: "der Barcode machte bisher nie Schwierigkeiten".
Zitat - Wir weisen auf Minimumgröße/-höhe und Weißraum (Abstand zum Druckbild) hin
- Wir weisen auf das Vorgehen bei Platzieren und das Nicht-Skalieren hin

Gibt es bei euch Kunden die bewusst mit einem nicht normgerechten Code produzieren lassen und lasst ihr euch das dann schriftlich bestätigen?


Moin Patrick,
Punkt 1: Nein, Kunden haben wir dadurch nicht verunsichert. Das Beratungsgespräch mit diesen Hinweisen erfolgt ja "am Anfang". Also bevor wir für den Kunden den Code erstellen. Dann frage ich ja: Wie groß ist das Feld? Welche Farbe? Abstand zu druckenden Elementen vorgesehen? Wissen Sie dass ... ?
Hinterfrage in Deinem Fall, ob "der Verkauf" der geeignete Berater für die Barcode-Thematik ist!
Punkt 2: Nein, bewußt dengelt kein Kunde einen lommeligen Barcode rein. Das ist Unwissenheit (meinetwegen auch Ignoranz)! Der Kunde hat die Wahl: Barcode von uns - und er baut diesen in sein Dokument ein. Oder er hat selbst Barcodes erstellt und liefert druckfertige PDFs. Bei letzterem steht er für "sein Erzeugnis" gerade.

mfg
Günther