Hallo,
ich glaube hier ist ein wenig Aufklärung notwendig.
Adobe InDesign bietet wie Herr Mayerle korrekt beschrieb wirklich zwei verscheidene Trapping-Technologien: Einserseits das Programm-eigene Trapping (anwendungsintern) und die Steuermöglichkeit des Adobe PostScript 3 in-RIP Trappings, einer optionalen Erweiterung von auf dem original Adobe PostScript 3 Interpretern basierenden Belichter-RIPs.
Im ersten Fall wird von Adobe InDesign mit Hilfe seiner internen Rendering-Engine errechnet wo Überfüllungen notwendig sind und anschließend werden nach den Vorgaben des Anwenders Über- und Unterfüllungen generiert, die als Vektor-Objekte in die Ausgabe-Datei integriert werden. Dies funktioniert sowohl bei der vorseparierten (on-Host Separation) als auch der Composite-Ausgabe. Der Trick bei letzterem ist im Separations-Modus in-RIP Separation auszugeben. Da aber Ausgabe-Datei für die spätere in-RIP Separation nichts anderes als eine Composite-Datei plus Steuerinformation für die IRS ist, erhält man auf diese Weise z.B. eine unseparierte, farbige PDF-Datei mit integrierten Überfüllungen!
Michel, Du hast gesagt "Bei einer aus InDesign aktivierten ANWENDUNGSINTEGRIERTEN Ueberfüllung ist immer InDesign für das Trapping verantwortlich, das heisst, es steuert das Trapping im RIP. Das Ergebnis ist eine vollständig getrappte PostScript-Datei, die nach den gleichen Algorythmen getrappt wurde, wie dies Supertrap von Heidelberg tun würde!"
Das ist so nicht ganz korrekt. Wenn das anwendungsinterne Trapping verwendet wird, wird einerseits nichts mehr im RIP gesteuert, da für den RIP die im PostScript-Code enthaltenen Überfüllungen nicht von anderen Seitenobjekten zu unterscheiden sind (es sind wie bereits gesagt ganz normale, aus Vektor-Polygonen bestehende Seitenobjekte), andererseits sind die eingesetzten Algorithmen viel eher mit denen des Adobe in-RIP Trappings zu vergleichen. Allerdings ist das was Adobe inDesign macht nur auf eine Untermenge der Objekttypen anwendbar die das IRT unterstützt. So kann Adobe InDesign selbst natürlich keine platzierten EPS-Dateien überfüllen, das IRT aber sehr wohl.
Die Algorithmen, die von Heidelbergs Supertrap Plug-in verwendet werden sind vollkommen andersund ungleich leistungsfähiger als die des Adobe IRT. Dies zeigt sich an der Fähigkeit von Supertrap auch recht dicke Überfüllungen mit sauberer Form generieren zu können. Die Technologie des Adobe IRT läßt dagegen "nur" Überfüllungen im Bereich weniger 1/10 Millimeter zu was aber für den Bereich für den das IRT geschaffen wurde, nämlich der Offset Akzidenzen-Druck völlig ausreichend ist.
Der Unterschied ist darin zu sehen, dass das IRT die Seite rastert um zu erkennen wo und wie überfüllt werden müss. Supertrap dagegen errechnet mit komplizierten mathematischen Formel eine Objekt-Doppelkontur. Dies bringt sowohl qualitative als auch Geschwindigkeits-bezogene Vorteile. Die von Supertrap generierten Traps sind auch klar von den Seiteninhalten getrennt (in einer eigene Schicht) so dass sie jederzeit nachträglich wieder entfernt oder verändert werden können).
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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