mr.jones hat ein sehr interessantes Statement in einem Posting im QXP-Forum abgegeben: Programme mögen für die Masse gemacht sein. Aber die "Masse" im DTP-Segment hat mit der Einführung von Computern in jeden Haushalt rapid zugenommen, also ist die "Masse" um einiges grösser als noch vor einigen Jahren. Ich habe keine Angst davor, dass das Unwissen zunehmen sollte. Die Jahre der Selbstüberschätzung von Unwissenden scheinen zu Ende zu gehen. Und nämlich gerade weil die Programme immer mehr können, mache ich immer wieder die Erfahrung, dass die Kunden sehr gerne die Finger davon lassen. Ich baue immer weniger Content Management Systeme in Websites ein, weil die Kunden kapiert haben, dass es nicht ganz so einfach ist, wie überall erzählt wird. Ich gebe InDesign-Daten dem Kunden ohne Skrupel in die Hände und weiss genau, dass er wieder zurückkommen wird, weil er es einfach nicht kann. Und mit XPress ist das nicht anders. Im Gegenteil, XPress liegt nicht in jedem Architektur-Büro so herum wie die gesamte Adobe-Palette.
Ohne Grundwissen geht gar nichts. Nicht beim Auto, nicht im Garten, nicht in der Elektrik. Unser Know-how und der Funktionsumfang unserer Tools waren vor vielen Jahren unsere Rettung und werden es auch in Zukunft wieder sein. (Quelle) Ich möchte hoffen, er behält recht. Wie seht ihr das?
Gruß Bernhard
Fachwissen wieder gefragt - vorbei die Zeiten der 'Unwissenden'?
Nach meinem Gefühl, ist die "Zeit der Mutigen" (alternativ: "Zeit der Selbstüberschätzung" ;) im DTP-Bereich schon lange vorbei.
Im Web ist's ähnlich, aber alles jüngeren Datums: Die Hobbyisten, die sich als Konkurrenten zu echten "Web-Profis" versuchen, haben inzwischen ihre Grenzen erkannt. Frontpage & Co sind eben doch kein Garant für tolle Websites.
Auch die Kunden haben inzwischen den Wert von gut gestalteten Websites erkannt. (Ich schreibe bewusst "gestalteten" und nicht "codierten" ;)
Aus meiner ganz persönlichen Erfahrung: CMSs verkaufe ich mehr als je zuvor; es geht kaum noch eine Website ohne CMS raus. Außerdem wird Wert auf gutes Design und nützliche Tools gelegt. Geld ist nicht das entscheidende Kriterium.
Fachwissen wieder gefragt - vorbei die Zeiten der 'Unwissenden'?
ich habe festgestellt dass viele kunden den wert eines guten layouts (wieder) zu schätzen wissen und ich denke ich darf behaupten dass es sicher auch zu einem guten teil daran liegt, dass nicht nur die kunden besser auf gestaltung sensibilisiert sind sondern einfach den unterschied zwischen gestaltet und gebastelt erkennen. wenn ich heute einem meiner kunden sage "oh my god, looks... hmm... let's say funny..." wird er nicht etwa sauer sondern grinst breit und ist froh, wenn er mir die rohdaten schicken kann und ich ihm die layoutarbeit abnehme.
auch dank der zunehmenden bedeutung der beratung hat das qualitätsbewusstsein der kunden extrem zugenommen.
ich halte diese entwicklung für eine sehr gute. wenn die kunden es schätzen, in guten händen zu sein nehmen sie es auch nicht mehr so streng mit dem preis wie es zu den schlimmsten do-it- yourself-zeiten der fall war wo man lieber photoshop über eine tauschbörse organisiert und den flyer mal eben - in PS - selbst gestaltet hat.
hoffen wir also, dass dieser trend anhält.
gruss stefan
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Fachwissen wieder gefragt - vorbei die Zeiten der 'Unwissenden'?
ich sehe das genauso. Diese Do-it-yourself-Zeiten hatte ich zwar früher auch, gerade im Webdesign, als jeder dachte, er bastelt (!) 'ne tolle Website für den Kunden.
Mittlerweile sind die Kunden zufrieden darüber, dass ich die nötige Sachkenntnis und Erfahrung habe, einer meiner Kunden sagt dazu: "Lass mal den Herrn … da ran, der hat das nötige Auge dafür!". Auch kann ich – unter anderem über dieses Forum, aber auch andere Kollegen-Netzwerke – auftretende Fehler oder Probleme nicht nur im Gestalterischen, sondern auch im Technischen recht schnell lösen.
Amateure und Halbprofessionelle sitzen da meistens recht unwissend davor. Entweder haben sie eine englische Version (lol), sie haben nie ins Handbuch geschaut, wissen nicht, wie sie mit einem Programm umgehen sollen oder kennen die Fachtermine nicht.
Ich vergleiche es mal damit, dass ich meinen BMW auch nicht selber repariere, sondern schaue, dass ich die Kohle verdiene und ich ihn in die BMW-Vertragswerkstatt gebe. Auch da sind die Selbst-Bastel-Zeiten vorbei. Und auch irgendwelche Handswurst-Werkstätten kommen mir nicht mehr in die Tüte. Ich denke, in dieser Weise hat jeder von den Professionellen hier schon einen guten Standpunkt, weil er weiß, worauf es einem Kunden ankommt, wie er ihn beraten kann, wie er das Verkaufsgespräch abwickelt und wie das weitere Prozedere der Abwicklung von diversen Aufträgen ist. Und dass er weiß, dass er den Kunden zufrieden stellen muss, weil er sonst keine Berechtigung hat, seine Kohle zu verlangen.
Jeder von uns hat schließlich einige Jahre Erfahrung auf dem Buckel, weiß, was sein "Handwerk" bedeutet und lässt sich von manchen Besserwissern so schnell nichts erzählen.
Wird die Arbeit zur Zufriedenheit des Kunden ausgeführt, ist er und man selbst zufrieden, klopft sich mal wieder ein bisschen selbst auf die Schulter und bekommt sein Geld.
tschau es gibt da noch einen anderen, wichtigen punkt: die nachhaltige kundenbetreuung. aus meiner persönlichen erfahrung sind die quereinsteiger nach 2-3 jahren überfordert. sie können ihr anfangs mit begeisterung aufgenommenes, neues cd nicht konstant weiter pflegen. sie sind damit schlicht überfordert. erfahrungsgemäss gehen den bastlern dann die ideen aus, bzw. es gibt soviele designelemente, die in die gestaltung mit einbezogen werden müssen, dass ein normales layout unmöglich wird. ich habe vor zirka 3 jahren ein paar kunden an bastler abgeben müssen, und zwar schlicht aus preisgründen (ich kann die stunde umbruch nicht für 40 franken anbieten). etwa vier oder fünf kunden sind mittlerweilen wieder bei mir (und ich konnte ihnen eine gute revision ihres cds verkaufen :-) ). im webdesign verhält es sich glaube ich änlich. es kommt nicht gut, wenn programmierfreaks seiten gestalten. in diesem zusammenhang möchte ich auch mal den punkt wiederlegen, dem kunden sei mirkotypo etc. egal. ich wurde bei einem job für einen grösseren möbelschreiner von firmeninhaber auf meine meinung zu wortabständen und die korrekten abstände vor und nach einem schrägstrich angesprochen. daraus ergab sich eine sehr intensive diskussion. ich habe deutlich sein interesse an einem sauberen handwerk gespührt. und er hat sogar eingesehen, dass das nicht teurer sein muss, mindestens nicht, wenn man innerhalb des selben segmetens (also ausgelernten berufsleuten) vergleicht. es ist ja wie mit der stichsäge vom baumarkt. ich kann mir eine kaufen, und damit tolle sachen basteln, es käme mir aber nie in den sinn, desswegen gleich eine eigene schreinerei zu eröffnen.
Fachwissen wieder gefragt - vorbei die Zeiten der 'Unwissenden'?
du willst die stunde auch gar nicht für 40 franken anbieten denn damit deckst du keinesfalls die kosten, die du am en- de des monats gedeckt haben solltest... bereits während der lehre ist ein polygraf (4. lj.) mehr oder weniger 120.-/h "wert", in einer werbeagentur gleich massiv mehr (so meine bisheri- ge erfahrung in der schweiz).
unter 100.-/h halte ich für absolutes dumping...
wir sind wieder am drücker - zeigen wir den kunden einfach, dass es gut so ist ;)
gruss stefan
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Ihr würdet es eueren Mitmenschen bedeutend erleichtern, wenn Eure Sätze nicht so lang und mehr gegliedert wären. Außerdem erschwert das generelle Schreiben mit Kleinbuchstaben das Lesen Eurer Text sehr.
Ich empfinde es als eine Unhöflichkeit.
Gruß Quarz
Fachwissen wieder gefragt - vorbei die Zeiten der 'Unwissenden'?
Vorsicht mit solcher Kritik: Ich habe auf diese Weise von einer E-Mail-Freundschaft den Laufpass bekommen. Weil ich kritisiert hatte, dass die Mails schlecht zu lesen sind. Und nicht gut gegliedert seien. Aber die Mail-Bekanntschaft war es dann auch nicht wert. Wenn Du eine Mail mit 50 Zeilen erhältst, zusammenhängend geschrieben, ohne Absätze und Gliederung, da liest Du Dich dumm und dämlich, bis Du durch diesen Buchstabensalat durchgekommen bist.
Also? Deine Kritik ist VOLLKOMMEN berechtigt!
Vor 1–2 Jahren habe ich noch viel gechatet. Der Einfachheit halber bin ich damals auf kleinschreibung im deutschen übergegangen. Sogar meine geschäftliche Korrespondenz habe ich damals kleingeschrieben erledigt. Als ich dann anfing, Artikel für Mac-Fachzeitschriften zu schreiben und mich mit Journalismus und einer richtigen Schreibe auseinander setzte, war mir klar: Die Kleinschreibung kann ich nicht beibehalten. Nicht mal in E-Mails. Also bin ich wieder zur normalen Schreibung übergegangen.
Auch hier finde ich deine Kritik berechtigt. Solange keine Rechtschreibreform stattgefunden hat und den Deutschen vorgeschrieben wird, dass sie kleinschreiben sollen, hat dies hier auch keiner zu tun … ;-)
Und was die Schreibe anbelangt: Lest mal Romane von Wolfang Koeppen: http://www.amazon.de/...amp;Go.y=0&Go=Go. Der ist ein Meister im richtigen Schreiben. Kein Satz länger als zwei Zeilen. Sondern: Subjekt – Prädikat – Objekt. Subjekt – Prädikat – Objekt. Nicht mehr und nicht weniger. Liest sich super gut. Gerade weil ich selber auch zu solchen Schachtelsätzen neigte oder neige … :-)
aufgrund des smileys erlaube ich mir die antwort "ich bin schweizer :p" (achtung ironie). tatsächlich ist es so dass ich im netz gerne klein schreibe (mit ausnahme von produktenamen u.ä.).
Ich möchte mich aber für die langen Sätze entschuldigen. Die habe ich erst im Nachhinein gemerkt, nachdem ich den Beitrag überflogen habe. Tatsächlich sind gar lange Sätze darunter. Normalerweise versuche ich sogar, die Zeilen auf eine vernünftige Länge zu trimmen... Meine Beiträge erkennt man hier daran, dass sie schmal sind :)
Was das Fachwissen angeht: Heute hatte ich ein Meeting wo ich u.a. Kundenfeedbacks an meine Vorgesetzten erhalten habe. Der hier ange- sprochene Trend zu fachlich korrekter Arbeit und die Be- ratung wurden bestätigt! Unsere kleine Filiale hat eine gute Resonanz – wir bieten guten Service und den Kunden gefällt das. Das fängt bei Beratung an und hört bei "be- sondernen Diensten" auf, die sonst nicht jeder bieten wür- de und sei dies nur die unbürokratische Reparatur eines Druckers vor Ort.
Ich bin froh, den Trend bestätigt zu sehen.
Gruss Stefan
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Fachwissen wieder gefragt - vorbei die Zeiten der 'Unwissenden'?
*g* hey Freeday: Deine Antwort lag mir auf der Zunge. Ich habe mich aber fast nicht getraut, diese Antwort in der heutigen Zeit hier rein zu posten. Schliesslich wollen wir hier nicht in den Boulevard-Stil der netten Zeitung mit den roten Lettern verfallen und unsere nördlichen Nachbarn verteufeln.
Man kann es ja schliesslich in unserer Branche gut mit einander. Auch über die Grenzen hinweg. ;-)