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Farbmanagement in InDesign

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

5. Mai 2003, 08:26
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Wofür ist das Farbmanagement in InDesign notwendig? Wenn ich im Photoshop das Farbmanagement aktieviert habe, werden die Bilder in diesem gespeichert. Und ID verknüpft die Bilder. Wieso braucht dann ID auch ein Farbmanagement?

Vielen Dank.

Jens H.

Farbmanagement in InDesign

Michel Mayerle
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5. Mai 2003, 11:00
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Lieber Jens

Das Farbmanagement in Photoshop beschränkt sich nur auf diejenigen Objekte, die von Photoshop bearbeitet wurden. Das heisst, das Farbmanagement greift nur auf diejenigen Objekte, die mittels Photoshop (oder Illustrator) bearbeitet und im InDesign platziert wurden.

Der Gedanke von ColorManagement geht aber viel weiter. Wenn ein durchgängiges Farbmanagement ermöglicht werden sollm müssen alle im Prepress-Bereich eingesetzten Applikationen ColorManagement-fähig sein. Das fängt bei der Repro mit Photoshop an, geht weiter über die Grafikerstellung mit Illustrator bis zum Layout im InDesign und der anschliessenden PDF-Erstellung und Betrachtung in Adobe Acrobat. Das hat folgende Forteile:

Identisches Softprooging in allen Adobe Applikationen, sofern mit konsistenten Arbeitsfarbräumen und Softproofeinstellungen gearbeitet wird. Sogenannte Color Setting Files (csf) erleichtern einem dabei die Arbeit.

Das ist jedoch nur die Spitze des Eisberges. Wenn zum Beispiel medienneutral gearbeitet werden soll, dann kann es je nach Workflow erwünscht sein, dass die Farbraumtransformation in den Zielfarbraum nicht mehr mit Photoshop sondern global mit InDesign durchgeführt wird. Vorzugsweise geschieht das beim PDF-Export. In diesem Fall hat das ColorManagement in InDesign eine ganz zentrale Funktionalität. Mittels des ColorManagements werden einerseits die nötigen Arbeitsfarbräume sowie die Renderprioritäten bestimmt. Bei der Asugabe, zum Beispiel beim PDF-Export kann InDesign auf Basis der Arbeitsfarbräume eine Farbraumtransformation auf ICC-Basis durchführen. Das funktioniert einerseits für alle platzierten Grafiken, Bilder, Logos, aber auch für InDesign eigene Vektorobjekte.

Auf diese Weise werden also nicht nur Bilder sondern die ganze Publikation mit ColorManagement für das Druckverfahren aufbereitet. Weiterhin ermöglicht das integrierte ColorManagement in InDesign auch noch die Simulation eines Profiles auf einem Ausgabegerät.

Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung!

Mit freundlichen Grüssen
Michel Mayerle
ulrich-media
InDesign- und PDF-Integration

Farbmanagement in InDesign

Anonym
Beiträge gesamt: 22827

5. Mai 2003, 11:37
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Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Welches ist dann die Beste Einstellung für ein Farbmanagement, wenn die Ausgabe in CMYK/Offsetdruck erfolgen soll?

Jens H.

Farbmanagement in InDesign

Rob J Hall
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5. Mai 2003, 22:16
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Hallo Jens
so geschwindt ist die Frage nicht beantwortet. Es gibt ein wunderschönes Buch beim Springer-Verlag von Jan-Peter Homann. "Digitales Colormanagement" richtet sich an den Anfänger, der auch noch in die Tiefe gehen möchte.
ISBN 3-540-66274-X.

Mit folgenden Einstellungen wist Du mit Sicherheit nicht schlecht fahren ...
Einstellungen - Benutzerdefiniert.
Erweiterter Modus
RGB Refernzfarbraum - Adobe RGB
CMYK Zielfarbraum - Euroscale Uncoated v2 für ungestrichenes; Coated für gestrichenes papier.
Richtlinien - Eingebettete Profile beibehalten
Profilabweichungen/Fehlende Profile - Beim Öffnen wählen
Konvertierungsmodul - Adobe ACE
Priorität - Wahrnehmung

Unten im Farbmanagementfenster gibt eine Beschreibung brav an, wieso und weshalb jeweils ...

Greets
rjh

Farbmanagement in InDesign

Haeme Ulrich
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5. Mai 2003, 22:47
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Wir empfehlen aber grundsätzlich, das Colormanagement in InDesign nur nach wirklichen Tests und nach Absprache mit dem Dienstleister einzusetzen. Wie Michels Beitrag zeigt, ist CMS komplex und es gibt 100 Möglichkeiten, es einzusetzen.
Viele Dienstleister erwarten im Layout-stadium kein CMS und sind daher überrascht, dass es im Output zu Farbverschiebungen kommt, weil falsche Farbrprofile im Spiel waren.

Herzliche Grüsse
Haeme Ulrich

http://www.ulrich-media.ch
InDesign- und PDF-Integration

Farbmanagement in InDesign

Michel Mayerle
Beiträge gesamt: 1047

6. Mai 2003, 08:07
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Hallo zusammen

In der Tat ist es so, dass die meisten Dienstleister nicht damit rechnen, dass im Layoutprogramm mit ColorManagement gearbeitet wird.Nebst der Tatsache, dass das durchgängige Arbeiten mit ColorManagement einiges an Vertrautheit und KnowHow im Umgang mit CMS erfordert, werden auch einige Anforderungen an die Hardware gestellt. Wer medienneutral produzieren möchte, der wird schnell feststellen, dass sich der PDF-Export hervorragend für Farbraumtransformationen eignet, bei der auch platzierte PDF, EPS und PS-Files transformiert werden. Das erreicht man ansonsten nur noch mittels PostScript-Farbmanagement oder mit einem ColorServer, der in der Lage ist, die erwähnten Formate farblich anzupassen. Des weiteren kann beim PDF-Direktexport auch ein ICC-Profil direkt eingebettet werden.

Aus all den bisherigen Einträgen in diesem Forum wird ersichtlich, dass direkt exportierte PDF-Daten hohe Anforderungen an die Hardwäre stellen (am besten ein CPSI ab Version 3011.106).

Wer ausserdem mit ColorManagenet im InDesign arbeiten will, muss sich eine Strategie zurecht legen, anhand der ersichtlich ist, zu welchem Zeitpunkt die Farbraumtransformation in den Zielfarbraum erfolgen soll, welche Rendering-Intents verwenden werden, mit welcher CMM gearbeitet wird usw.

Ein Dienstleister, der nicht mit ColorManagement arbeitetm könnte angesichts all dieser Kriterien schnell überfordert sein. Daher ist einiges an Abklärungsarbeit erforderlich, bevor wirklich durchgängig mit ColorManagement gearbeitet werden kann.

Mit freundlichen Grüssen
Michel Mayerle
ulrich-media
InDesign- und PDF-Integration