Herr Oser,
jedes halbwegs professionelle Layoutprogramm ist standardmässig so ausgelegt, dass es im CMYK-Farbraum ausgibt. Dies gilt unabhängig davon, ob das Farbmanagement auf Applikationsebene aktiviert ist oder nicht (dies würde nur die Güte der Farbraumtransformation beeinflussen).
In QuarkXPress hat der Anwender die Möglichkeit durch Wahl des PPDs und/oder durch Wahl des Ausgabemodus (Composite-CMYK oder Composite-RGB) den Ausgabefarbraum zu wählen. Wenn ein PPD gewählt wird, welches intern RGB als Standardfarbraum deklariert (wie z.B. das alte Acrobat Distiller 3 PPD), dann schlägt QuarkXpress sogar standardmässig Composite-RGb vor.
In Adobe InDesign ist es im Grunde genommen genauso. Sie steuern bei deaktiviertem Farbmanagement durch die Wahl des Ausgabe-PPDs und/oder der Ausgabeoptionen, welcher Ausgabefarbraum (Graustufen, RGB oder CMYK) von Adobe InDesign generiert wird.
Diese Methode hat natürlich einen großen Haken. Da Sie sich auf einen Farbraum festlegen, heißt dies bei Dokumenten die gemischte Farbräume beinhalten (z.B. Text in CMYK und Bilder in RGB), dass immer die nicht im gewählten Ausgabefarbraum vorliegenden Objekte einer Farbraumtransformation unterliegt.
Aus diesem Grund gibt es in Adobe InDesign die Möglichkeit das Pseudo-Ausgabe-Profil "PostScript-/Drucker-Farbmanagement" zu verwenden. Dies bewirkt, dass Dokumentfarben soweit möglich unverändert ausgegeben werden. Leider führt diese Option aber auch dazu, dass im Dokument angelegte, geräteabhängige CMYK-Farben (wie z.B. der schwarze Text) ein Quellprofil zugewiesen bekommen (das, welches laut Farbmanagement-Einstellungen als CMYK-Arbeitsfarbraum-Profil eingestellt ist) und somit zu einer geräteneutralen Farbbeschreibung werden. Dies wiederum führt dazu, dass auch diese Farben bei der Ausgabe einer unfreiwilligen Farbraumtransformation (CMYK->Lab/XYZ->CMYK) unterliegen.
Um dies zu verhindern, hat Olaf Drümmer eine kleine Prolog-Datei für den Acrobat Distiller entwickelt, welche diese unfreiwillige Profilierung zum Zeitpunkt der PDF-Erzeugung rückgängig macht.
Sie finden diese Prolog-Datei zusammen mit der Anleitung wie sie korrekt einzusetzen ist im Download-Bereich der
http://www.pdfx3.org Website (
http://www.pdfx3.org/download.html ). Das Dokument das Sie sich unbedingt herunterladen und durchlesen sollten ist das "PDF/X-3 Kochbuch Rezept 2", welches genau den von Ihnen angestrebten Workflow beschreibt.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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