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Thobie
Beiträge gesamt: 4040

23. Jan 2009, 23:57
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Hallo,

ich „globalisiere“ jetzt nicht nur nach Osteuropa, sondern vielleicht auch nach China. Vor einer Woche hat mich eine Anfrage einer chinesischen Druckerei in Hongkong per Mail erreicht.

Ich habe eine Anfrage für eine Kalkulation geschickt, und aufgrund des günstigen Dollarkurses kann mir die Druckerei ein bestimmtes Buch zu sehr günstigen Preisen anbieten. Ich muss nur noch abwarten, wie hoch die Zollgebühren im Hamburger Hafen sind.

Meine Frage:
Ist hier im Forum jemand der englischen Sprache mächtig und kennt sich mit Fachtermini von Druckereien aus? Dies betrifft Angaben zur Buchart – Hardcover –, zum Papier und zur sonstigen weiteren Verarbeitung. Einiges versehe ich, anderes nicht. Ich will das hier nicht alles ins Forum posten, würde es per PM schicken. Wenn sich jemand findet, der mir das Druck-Angebot übersetzen kann, würde ich mich freuen.

Antwort entweder hier oder per PM an mich. Meine Mail-Adresse steht im Profil.

Grüße


Thobie

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(Dieser Beitrag wurde von Thobie am 24. Jan 2009, 00:08 geändert)

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kurtnau
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24. Jan 2009, 10:48
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hallo,

so ... und am besten für lau - damit die ganze sache noch billiger wird.

mit kopfschüttelden grüßen

kurt

ps was ich sonst noch über die sache denke, spare ich mir lieber.

(Dieser Beitrag wurde von kurtnau am 24. Jan 2009, 10:49 geändert)

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Annubis
Beiträge gesamt: 419

24. Jan 2009, 11:59
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naja china schön und gut.

hier eine kleine anektote...
ich habe mir mal 30'000 usb sticks aus china liefern lassen.
als die ware angekommen ist, sah ich wie billig sie gemacht wurde. also habe ich die usb sticks in 10er Bündeli verkauft. der preis war auch so ok, und der kunde total zufrieden...

das wird dann auch mit deinen büchern passieren.
bücher hält man in den händen und du willst sicher nicht, dass die nach einmal lesen auseinanderfliegen. lass sowas von ner druckerei in deutschland,ch,a machen. da kannst du auch im notfall rechtlich einschreiten, was bei billigware nicht möglich ist...


MfG Eric
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Frank Fallgatter
Beiträge gesamt: 883

24. Jan 2009, 13:47
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Neben der qualitativen Geschichte finde ich, dass es zurzeit eher kontraproduktiv zur Lage im Inland ist, etwas in China produzieren zu lassen.

Gruß
Frank

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planobogen
Beiträge gesamt: 1044

24. Jan 2009, 16:41
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Alles doch schon mal durchgekaut:

http://tinyurl.com/adtetp

Aber manchen ist eben das Hemd näher als die Jacke - oder so ähnlich.
...

Zitat von Frank Neben der qualitativen Geschichte finde ich, dass es zurzeit eher kontraproduktiv zur Lage im Inland ist, etwas in China produzieren zu lassen.

Sehr gutes Argument, das eigentlich jedem hier im Land einleuchten sollte.
Gruß planobogen
______________________________________________________________________________

„Freude an der Arbeit lässt das Werk trefflich geraten". Aristoteles und Ich
______________________________________________________________________________


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Thobie
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24. Jan 2009, 18:21
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Hallo,

das war mir klar, dass hier harsche Kritik kommt. Aber keiner meine Frage beantwortet oder wer mir 10 Zeilen englischen Test übersetzen will.

Zitat bücher hält man in den händen und du willst sicher nicht, dass die nach einmal lesen auseinanderfliegen. lass sowas von ner druckerei in deutschland, ch, a machen. da kannst du auch im notfall rechtlich einschreiten, was bei billigware nicht möglich ist …

Danke für den Hinweis. Da ist es sicherlich hilfreich, vorher ein Musterexemplar für das Buch mit dem gewünschten Papier und Umschlag anzufordern. Da umgehe ich das genannte Problem.

Übrigens, Konjunktur in Deutschland hin oder her, wir leben in einer globalisierten Welt. Ich lasse viel in Osteuropa drucken – aber das Thema hatten wir schon, brauchen wir jetzt nicht weiter zu diskutieren (danke, Planobogen: http://tinyurl.com/adtetp ;–)). Wenn eine Druckerei in einem anderen Land gute Qualität bietet und einen Preis, der ein Drittel unter dem liegt wie in Deutschland, erhält sie den Zuschlag. Ich habe ja auch kein so großes finanzielles Budget, dass ich das Geld mit den Händen rauswerfe …

Nur als Hinweis: Mein letztes, in Lettland (!) gedrucktes Buch hat in zwei Buchbesprechungen, die positiv ausfielen, ein Lob erhalten, dass es ein äußerst stabil gedrucktes Fachbuch sei, wie man es so normalerweise nicht mehr findet. Ergo?

Nun aber zur Frage: Kann mir hier jemand den Text übersetzen?

Grüße



Thobie

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(Dieser Beitrag wurde von Thobie am 24. Jan 2009, 18:29 geändert)

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Dirk Levy
  
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24. Jan 2009, 18:46
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Hi Thobie

und schon mal leo.org zum übersetzen
ausprobiert?

Hardcover ist nun mal schon englisch.... ;-)

Gruß
Dirk

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Re: Drucken in China

Thobie
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24. Jan 2009, 19:06
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Hallo, Dirk,

Zitat und schon mal leo.org zum übersetzen ausprobiert? Hardcover ist nun mal schon englisch. … ;–)

da komme ich sicherlich nicht weiter. Das Angebot aus China enthält solche Textpassagen wie:

Extent: Hard Cover + Text 304PP + Endsheets 8pp
Paper: Cover: 128gsm art paper over 2.5mm grey board, 4C + PP
lamination / 0C


Das übersetzt mir keine Maschine. Das sind drucktechnische Fachtermini.

Deshalb die Frage ans Forum.

Grüße



Thobie

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(Dieser Beitrag wurde von Thobie am 24. Jan 2009, 19:07 geändert)

Re: Drucken in China

Ralf Hobirk
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24. Jan 2009, 23:29
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Thobie hat Recht. So was kann man nicht im Internet übersetzen lassen. Aber die Sache hat sich erledigt, ich habe es ihm übersetzt.

Ich möchte noch kurz anfügen, dass ich überhaupt nichts Schlechtes oder Negatives dabei finde, etwas in Fernost oder sonstwo drucken zu lassen. Patriotismus in allen Ehren, aber warum soll ich in Westeuropa den Preis XXX für eine Leistung bezahlen, die ich anderswo – sei es in osteuropäischen oder fernöstlichen Ländern – zum halben Preis bekomme? Qualität natürlich vorausgesetzt.

Auch in China wird sowohl mit als auch ohne (bzw. mit minderer) Qualität produziert. Wer sich mal die Labels "deutscher Markenprodukte" ansieht, wird schnell feststellen, dass ein Großteil längst in China produziert wird. Und das gilt u.a. auch für Apple: "Designed in California – Made in China".

---
Viele Grüße,
Ralf
---
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Re: Drucken in China

Bernhard Werner
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25. Jan 2009, 00:14
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Ich lese diesen Thread mit großem Interesse mit und weiß nicht wirklich, was ich davon halten soll. Zum einen finde ich es ziemlich daneben, Waren zigtausende Kilometer über den großen Teich zu schiffen, um damit Geld zu sparen (Thema "Umwelt/Klima"). Zum anderen stützt sich unser Reichtum/Kapitalismus auf die Armut/Abhänigkeit anderer Nationen. Und wie Ralf schon sagt, machen es uns "die großen" vor.

Gut finde ich es nicht wirklich. :-(

Gruß
Bernhard


(Dieser Beitrag wurde von Bernhard Werner am 25. Jan 2009, 00:18 geändert)

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Thobie
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25. Jan 2009, 00:57
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Hallo,

unser schon „globalisierter“ Noch-Kroatier und Bald-Ägypter Ralf/The Meridian hat mir freundlicherweise ausgeholfen und mir den englischen Text übersetzt. Vielen Dank! Das Angebot der chinesischen Druckerei ist wirklich sehr gut – abhängig davon, was ich im Zoll in Hamburg zahlen muss.

Aber sie bieten auch Referenzexemplare und einen Digitalproof von allen Seiten meines Buches, das ich per PDF liefere, und ich muss vermutlich keine PDF/X liefern … gg ;–)

@Bernhard:
Wie bewertest Du es, wenn ich in D einen Druckpreis von 100 % XYZ, in Osteuropa von 50% XYZ und in China von 40% XYZ zahle? Und die Qualität wirklich stimmt? Und große Firmen wie Apple das schon seit Jahrzehnten machen?

Grüße



Thobie

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(Dieser Beitrag wurde von Thobie am 25. Jan 2009, 01:01 geändert)

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kurtnau
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25. Jan 2009, 09:26
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hallo,

kann mich bernhard nur anschließen!
wir mit unserer infrastruktur, unserem geld geben dir die möglichkeit, mit deinen büchern geld zu verdienen.
das wir durch unser handel die wirtschaftliche und natürliche umwelt unsere kinder noch lebenswert erhalten, sollte es uns wert sein, den einen oder anderen cent mehr auszugeben. und was die qualität angeht verweise ich z.b. nur auf den milchskandal.
und dann hoffe ich für dich, das wenn die bücher auf deinem hof stehen, das alles richtig ist.

kurt

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Christoph Steffens
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25. Jan 2009, 17:17
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Mh, ich bin wirklich etwas verwirrt. Mir gehen so ein paar Gedanken durch den Kopf, die ich doch jetzt mal loswerden will.

Ist denn ein Arbeitsplatz in China weniger wertvoll und wichtig als einer ein Deutschland? Natürlich gibt es in China Fälle von Kinderarbeit, Sklaverei und Ausnutzung von Menschen. Aber dafür gibt es ja die Möglichkeit mit überwachten und zertifizierten Unternehmen zu arbeiten. Darauf würde ich schon achten. Übrigens gewährleistet so etwas, dass Arbeitsplätze in Deutschland, oder zumindest in Europa geschaffen werden - nämlich in den Zertifizierungsagenturen.

Und dann noch die Frage an alle "Gutmenschen" im Forum, die es so schlimm finden außerhalb von Deutschland produzieren zu lassen: Fahrt Ihr denn auch alle Daimler, Porsche, BMW, Ford, Opel oder VW? Und achtet Ihr auch darauf, dass EUER Modell in Deutschland und nicht etwa in Portugal oder der Slowakei gebaut wird?

Es fehlt nur noch, dass jemand schreibt "Deutsche kauft bei Deutschen"...

Grüßle
Christoph Steffens

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Bernhard Werner
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25. Jan 2009, 18:11
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Antwort auf [ Thobie ] @Bernhard:
Wie bewertest Du es, wenn ich in D einen Druckpreis von 100 % XYZ, in Osteuropa von 50% XYZ und in China von 40% XYZ zahle? Und die Qualität wirklich stimmt? Und große Firmen wie Apple das schon seit Jahrzehnten machen?

Gegenfrage: wird dein Buch dann auch im Verkauf günstiger?

Gruß
Bernhard

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kurtnau
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25. Jan 2009, 19:38
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hallo,

Zitat Ist denn ein Arbeitsplatz in China weniger wertvoll


sicher nicht. aber wenn man will, das die auch mal die umweltrichtlinien, arbeitschutzgesetze, faire bezahlung ihrer mitarbeiter usw. auf ihre fahne schreiben, dann kann ich das nicht gutheißen.

klar gibt es arbeitsteilung auf der welt und man kann sich auch nicht abschotten, aber ob ich unbedingt z.b. neuseeländische äpfel essen muß und das noch als tolle errungenschaft ansehe soll, wage ich zu bezweifeln.

wenn ich an die zukunft meiner tochter denke müßte ich mich noch in viel mehr hinsicht weiter aus dem fenster legen - aber bitte nicht als deutschtümmler.

kurt

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Dirk Levy
  
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25. Jan 2009, 20:12
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Bestimmt nicht - gibt ja die unheilige deutsche
Buchpreisbindung.... ;-)

Hier geht es um Gewinnmaximierung,
ist aber ansich nichts Schlimmes....

Es kommt immer darauf an...

Gruß
Dirk

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Bernhard Werner
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25. Jan 2009, 20:33
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Und da sind wir wieder an dem Punkt, an dem die Menschheit zu Grunde gehen wird: Gewinnmaximierung um jeden Preis.

Das möchte ich dann aber nicht dem Thobie in die Schuhe schieben. ;-) *lol*

Gruß
Bernhard

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Reitschuster
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25. Jan 2009, 22:48
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Hallo,
Gewinnmaximierung bei einer Einmannfirma würde ich mal nicht unterstellen.
Ich denke Thobie wird eher ein paar schlaflose Nächte haben bis die Drucksachen auf seinem Hof stehen.
Weil wenn das schief geht ...
VG
Reitschuster / Catch-22

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Thobie
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25. Jan 2009, 23:20
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Hallo, Bernhard,

nein, nein, danke für die positive Äußerung, den Schuh würde ich mir sowieso nicht anziehen. Ich bin ja kein Banker oder Vorstandsvorsitzender einer Bank … gg

> Gegenfrage: wird dein Buch dann auch im Verkauf günstiger?

Das ist die falsche Frage. Die Sache stellt sich so dar, dass ich ein bestimmtes finanzielles Jahresbudget habe, um Bücher lektorieren und drucken zu lassen. Müsste ich in Deutschland zwingend drucken lassen, würde das Buch gar nicht auf den Markt kommen, weil ich es nicht bezahlen kann. Nur der Druck im Ausland ermöglicht es mir erst, das Buch produzieren zu lassen und an den Kunden/Leser zu bringen. Erst dann kann ich überhaupt mit einer Kalkulation für das Buch und den Verkaufspreis beginnen und alles andere in die Wege leiten. Es ist somit einfach eine existenzielle Frage: Buch ja oder nein.

Es gäbe noch einen Ausweg, wenn ich in Deutschland drucken lassen müsste: Kein Hardcover, sondern Softcover. Keine Farbe, sondern einfarbig schwarz. Dünneres Papier. Weniger Seiten. Weißt Du, was ein Kunde mit dem Buch dann machen würde? Es würde es mir um die Ohren hauen, weil er ein gutes, farbiges, an Seiten dickes Buch will. Den interessiert nicht, wofür mein Budget reicht. Der will Qualität in der Hand haben. Und das liefern auch osteuropäische Druckereien. Und vielleicht auch mal eine chinesische … ;–)

@Reitschuster
Zitat Gewinnmaximierung bei einer Einmannfirma würde ich mal nicht unterstellen. Ich denke, Thobie wird eher ein paar schlaflose Nächte haben, bis die Drucksachen auf seinem Hof stehen. Weil wenn das schief geht …

Danke. Musste lachen bei Deiner Formulierung. Ja, reich werden kann man mit Büchern nicht, das musste ich auch schon feststellen. Und ja, bis die Bücher jedes Mal hier in Hamburg vor der Tür angeliefert sind – hier gibt es keinen Innenhof – kann ich die Nächte vorher nicht schlafen … >;–(

Grüße



Thobie

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(Dieser Beitrag wurde von Thobie am 25. Jan 2009, 23:24 geändert)

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Ohnsorg
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28. Jan 2009, 00:03
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wenn ich die Kommentare einiger "Patrioten" so lese, könnte ich mich fast übergeben. Erinnert mich an die Zeit, als in den USA japanische Autos zertrümmert wurden und Plakate mit "buy american" rumhingen. Was es gebracht hat, wissen wir doch alle.

Die Chinesen sind nicht schuld daran, dass die deutsche Fabrikation nicht (mehr) rentiert. Und bislang ist mir auch noch nie aufgefallen, dass sich Aldi/Lidl/usw - Kunden darum gekümmert hätten, woher die meisten der geizgeilen NonFood Produkte kommen, Hauptsache ist doch nur der Preis und sonst nichts...

Aber eigentlich wollte ich dem Erstverfasser nur einen Tip geben. Wenn Du nicht mindestens einwandfrei in Englisch kommunizieren kannst, dann lass es besser bleiben. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass Du womöglich einigem, was auf Dich zukommt, nicht gewachsen sein wirst.

Ausser, Du hast genug Geld, um eine bittere erste Erfahrung problemlos überstehen zu können.

Ohnsorg

Nicht Jeder, der einmal etwas auf Ebay erfolgreich verkaufen konnte, ist deswegen schon ein Unternehmer..

(Dieser Beitrag wurde von Ohnsorg am 28. Jan 2009, 00:05 geändert)

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kurtnau
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28. Jan 2009, 11:53
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hallo,

Zitat wenn ich die Kommentare einiger "Patrioten" so lese, könnte ich mich fast übergeben.


also ich habe hier keine patrioten feststellen können. und ich finde auch keinen kommentar, der das belegt.

nur weil mir die ganze sache mit der umweltverschmutzung schon jetzt recht bitter aufstößt und es mit solchen aktionen bestimmt nicht besser wird, bin ich kein patriot.

und immer wieder die alte klammot mit den "bleib bei denen deutschen produkten und nimm nicht die bösen japaner" bringt es auch nicht mehr.

verantwortungsvolles handeln ist eher angesagt z.b. den apfel aus der nachtbarschaft anstatt aus neuseeland oder chile.

aber nicht weil die böse sind, sondern weil bei den äpfeln aus der nachtbarschaft die ökobilanz stimmt.

aber es ist immer leicht, jemand als spinner abzutun, als sich mit unangenemen tatsachen zu befassen und auch danach zu handeln.

kurt

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rohrfrei
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28. Jan 2009, 12:43
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Hallo,

Zitat verantwortungsvolles handeln ist eher angesagt z.b. den apfel aus der nachtbarschaft anstatt aus neuseeland oder chile.

aber nicht weil die böse sind, sondern weil bei den äpfeln aus der nachtbarschaft die ökobilanz stimmt.

das ist ein Mythos und stimmt so nicht:
Deutsche Äpfel werden nur in der Saison geerntet, also im Herbst. Man kann aber deutsche Äpfel das ganze Jahr über kaufen. Wo kommen die wohl her? Aus dem Kühlhaus natürlich, welches eine miserable Ökobílanz hat. Es ist seit langem bekannt und erkannt, dass die Äpfel aus Neuseeland die gleiche Ökobilanz aufweisen wie die deutschen wenn sie frisch geerntet und verfrachtet werden ohne monatelange Lagerung im Kühlhaus. Wenn man das politisch und ökologisch korrekt machen will, dann muß man regionale Produkte nach der Erntesaison kaufen. Am besten auf dem Wochenmarkt mit kurzen Lieferzeiten und Anfahrtswegen.

Was totaler Blödsinn ist, wenn man Joghurt aus dem Allgäu quer durch die Republik nach Meck-Pom oder Flensburg karrt. Als wenn es da keine Milchkühe und Molkereien geben würde.
Oder Krabben zum Puhlen von Ostfriesland nach Marokko und zurück. Sicher, nach zwei Wochen sind die dann auch gut abgehangen, aber im Salat unter der Soße sieht das ja keiner.

Das ganze andere Thema der Druckindustrie mag ich gar nicht kommentieren...

Gruß

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Ralf Hobirk
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28. Jan 2009, 13:30
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Zitat Deutsche Äpfel werden nur in der Saison geerntet, also im Herbst. Man kann aber deutsche Äpfel das ganze Jahr über kaufen. Wo kommen die wohl her? Aus dem Kühlhaus natürlich, welches eine miserable Ökobílanz hat.

Und radioaktive Bestrahlung hilft noch ein wenig nach, um den Reifeprozess zu unterbrechen und sie damit haltbarer zu machen…

---
Viele Grüße,
Ralf
---
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Frank Fallgatter
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28. Jan 2009, 18:18
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Antwort auf [ Christoph Steffens ] Mh, ich bin wirklich etwas verwirrt. Mir gehen so ein paar Gedanken durch den Kopf, die ich doch jetzt mal loswerden will.

Und dann noch die Frage an alle "Gutmenschen" im Forum, die es so schlimm finden außerhalb von Deutschland produzieren zu lassen: Fahrt Ihr denn auch alle Daimler, Porsche, BMW, Ford, Opel oder VW? Und achtet Ihr auch darauf, dass EUER Modell in Deutschland und nicht etwa in Portugal oder der Slowakei gebaut wird?

Es fehlt nur noch, dass jemand schreibt "Deutsche kauft bei Deutschen"...


Nein. Tu ich nicht. Und würde die Industrie der ersten Welt nicht in Billigländern produzieren lassen und das Zeug mit einer gigantischen Gewinnspanne wieder reimportieren, würde ich auch nicht pingelig werden. Solln auch die armen Tagelöhner in der weltgrößten Fälscherwerkstatt etwas abbekommen. Aber die ganze Scheißmehrgeldmachmaschine geht aus diversen Gründen gerade den Bach runter. Drum halte ich es keineswegs für besonders deutschtümelnd, sich am Erhalt von Arbeit im eigenen Land zu beteiligen.

PS.: Die Gutmenschenstigmatisierung finde ich etwas flach.

Gruß
Frank

Gruß
Frank

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kurtnau
Beiträge gesamt: 2170

28. Jan 2009, 19:15
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Antwort auf [ mediteran ]
Zitat Deutsche Äpfel werden nur in der Saison geerntet, also im Herbst. Man kann aber deutsche Äpfel das ganze Jahr über kaufen. Wo kommen die wohl her? Aus dem Kühlhaus natürlich, welches eine miserable Ökobílanz hat.

Und radioaktive Bestrahlung hilft noch ein wenig nach, um den Reifeprozess zu unterbrechen und sie damit haltbarer zu machen…


klar gibt es immer die möglichkeit, etwas zu vermasseln. aber ich gehe in den bioladen oder hofladen um die sachen zu kaufen und bin auch bereit mehr geld für milch auszugeben, damit die landwirte hier in deutschland überhaupt noch die möglichkeit haben, mit ihrer arbeit geld zu verdienen.

und fair trade läden finde ich auch gut.

aber es gibt sicher auch für diese aussagen beispiele, die es wieder ein bisschen verdrehen.

mir geht es um für mich um eine generelle richtung. das die nicht immer perfekt funktioniert, ist mir auch klar.

kurt

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heinzgitz
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31. Jan 2009, 16:37
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Hallo Thobie

lass dich nicht über den Tisch ziehen mit dem billig schlussendlich zahlst du so gar noch von der Qualität her drauf.

Schon vergessen http://www.talkteria.de/forum/topic-5147.html was war mit dem aus China kürzlich.

Gruss
Heinz

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Thobie
Beiträge gesamt: 4040

2. Feb 2009, 22:09
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Hallo, Heinz,

sorry, das sehe ich anders.

Erstens lasse ich mir mit meinem gewählten Papier und Umschlag ein Referenzexemplar per Post zukommen, bevor ich den Auftrag vergebe. Ich kaufe somit nicht die Katze im Sack.

Zum anderen habe ich mit der Druckerei in Lettland, bei der ich mein letztes Buch drucken ließ, sehr gute Erfahrungen gemacht. Dort habe ich mir auch vorher ein Referenzexemplar schicken lassen und mich daraufhin entschieden, den Auftrag an sie zu vergeben. ich habe schon zwei Buchbesprechungen erhalten, in denen auf das äußerst stabil gebundene Buch verwiesen wurde.

Und ich habe festgestellt, dass der Verlag, der ein Konkurrenzprodukt zu meinem Buch herausgegeben hat, dieses in der Slowakei hat drucken lassen.

Also, von dem Ich_lasse_nur_bei_meiner_Hausdruckerei_vor_Ort_drucken sind eben auch andere Verlage weit entfernt. Das wird sicherlich seine (Kosten-)Gründe haben.

Grüße



Thobie

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(Dieser Beitrag wurde von Thobie am 2. Feb 2009, 22:23 geändert)

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Freeday
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3. Feb 2009, 08:32
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Antwort auf [ heinzgitz ] lass dich nicht über den Tisch ziehen mit dem billig schlussendlich zahlst du so gar noch von der Qualität her drauf.

Naja das klingt dann mehr nach BILD als nach einem ernsthaften Kommentar…
(China = billig = scheisse…)

Bei dieser Diskussion darf man die Grossfirmen nicht aussen vor lassen. Diese
produzieren Hammer Qualität in China in grossen Mengen zu Preisen, bei denen
hiesigen Anbietern höchstens ein erstauntes Gesicht abzuringen ist. Und das
machen diese Firmen auch nicht aus Spass, sondern wegen dem anhaltenden
Preiskampf. Motto: du oder ich!

Gruss Stefan


************************************************************************
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heinzgitz
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3. Feb 2009, 10:42
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gelesen: 6155

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Ja so nach dem Modo Geiz ist geil, wehe wehrend den Anfängen, nur immer so weiter ob jetzt klein oder Gross Unternehmen Spiel dar keine rolle.

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Klaus
Beiträge gesamt: 252

3. Feb 2009, 10:50
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Hallo zusammen,

ich habe mit großem Interesse diese Diskussion verfolgt.
Alle und keiner hat recht. Das ist halt so im Leben.

Hier wo ich lebe gibt es einen Verein der versucht Produkte "Aus der REGION für die REGION" zu vermarkten. Hintergrund ist vor allem der Transportwahnsinn bei Lebensmittel. Diese Produkte können selbstverständlich nicht mit den Preisen der großen Handelsketten mithalten. Trotzdem hat eine bedeutende Handelskette die Produkte dieses Vereins mit in sein Programm aufgenommen. Diese Produkte werden gut gekauft.

Ich möchte damit sagen dass für mich ein Buch einen wert darstellen muss. Wenn es wert ist, dann kaufe ich das Buch ob es nun 5 Euro oder 10 Euro kostet.

Was mir auch noch auffiel ist. Bis vor 2 Jahren wurden wir hier im südostbayerischen Raum mit "Billigprodukten" im gesamten Printsegment aus Tschechien und der Slowakei konfrontiert. In der Zwischenzeit können die Dienstleister hier mit diesen Herstellern gut konkurrieren. Jetzt sind im Moment eher die polnischen Hersteller eine Preisgefahr.

Der Chef von TRIGEMA in der Nähe von Karlsruhe hat mal gesagt: "Ich kenne keinen einzigen Kleiderhersteller aus Deutschland der durch die Verlagerung der Produktion in Billigländer Gewinne gemacht hat". Das muss doch zu denken geben. Dafür gibt es jede Menge handfester Gründe.

Ich versuche soweit möglich mit Dienstleistern aus der Region zu arbeiten. Ich habe Ansprechpartner in der näheren Umgebung, kann Änderungen relativ einfach kommunizieren, wenn es sein muss fahre ich schnell hin. Die Wahrscheinlichkeit für ein gutes Produkt ist dann schon sehr hoch. Weiter stärke ich die Region in der ich meinen Lebensmittelpunkt habe und wo meine Kinder aufwachsen. Meine Kinder brauchen ja auch mal einen Ausbildungsplatz.

Wegen der Hammerqualität in CHINA! Ich glaube das ist eher selten.

Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo in der Mitte.


schöne Grüße
Klaus

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Freeday
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3. Feb 2009, 13:25
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Antwort auf [ heinzgitz ] Ja so nach dem Modo Geiz ist geil, wehe wehrend den Anfängen, nur immer so weiter ob jetzt klein oder Gross Unternehmen Spiel dar keine rolle.

Das klingt jetzt enorm nach Stammtisch-Diskussion und fern jeder Realität.

Nur weil alle jammern "produziert im Inland" ist das noch lange nicht die Lösung
für ein Problem. Die Preise für inländische Grossproduktion sind meist schlicht
nicht haltbar im Vergleich zum Ausland. Und wieso ist eine Druckerei in China mit
genormter Produktion schlechter als eine hiesige?

Es geht nicht um "Geiz ist geil" sondern um "der günstigste kriegt den Auftrag".

Gruss Stefan


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Thomas Richard
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3. Feb 2009, 14:10
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Bekommst du das:
Antwort auf [ Freeday ] Es geht nicht um "Geiz ist geil" sondern um "der günstigste kriegt den Auftrag".

und deine Affinität für Macs auf einen Nenner?


MfG

Thomas


Und wenn dir geholfen wurde, hilf uns, dies auch weiterhin zu können.
http://www.hilfdirselbst.ch/info/

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heinzgitz
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3. Feb 2009, 14:30
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Wir sind nicht an einer Stammtisch-Diskussion sondern im Chat Forum!
Dann Lies mal auch den Link http://www.greenpeace.de/themen/ gentechnik/konzerne/artikel/unsere_nahrung_in_der_globalisierungsfalle/ ich bin war nicht Grün beschlagen, aber es hat Sicher was an Sich.

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Freeday
Beiträge gesamt: 5712

3. Feb 2009, 15:18
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Antwort auf [ Thomas Richard ] Bekommst du das:
Antwort auf [ Freeday ] Es geht nicht um "Geiz ist geil" sondern um "der günstigste kriegt den Auftrag".

und deine Affinität für Macs auf einen Nenner?

…beweist doch nur, dass es druchaus Leute gibt, die für Qualität bezahlen. Was ist
aber das Top Argument gegen Macs? Uääää die sind ja soooo viel teurer… Die preis-
liche Differenz von Apple- zu anderen Produkten hole ich andersweitig wieder raus.
Als Privatperson ist sowas machbar.

Eine Familie, die kalkulieren muss, kauft Lebensmittel auch nicht im Tante-Emma-
Laden ein, obwohl es moralisch richtig wäre. Die sind halt darauf angewiesen, einen
Discounter aufzusuchen. Da ist schon die erste Grenze von solchen populistischen
Aussagen wie "kauft lokal" oder "kauft im Inland". Und die Grenzen sind nicht einfach
aus Spass da, sondern einfach weil das Geld für solcherlei Einkäufe fehlt!

Oder eine Firma braucht Firmenautos. Als PW ist ein BMW aus deutschen Landen ja
noch ganz nett aber eine Flotte mit 100 Autos? Ich höre den Buchhalter schreien :-)

p.s. geniale Diskussion! Weiter so!

Gruss Stefan


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(Dieser Beitrag wurde von Freeday am 3. Feb 2009, 15:20 geändert)

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Thobie
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3. Feb 2009, 20:20
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Hallo, nur ganz kurz:

Zitat Was mir auch noch auffiel ist. Bis vor 2 Jahren wurden wir hier im südostbayerischen Raum mit "Billigprodukten" im gesamten Printsegment aus Tschechien und der Slowakei konfrontiert. In der Zwischenzeit können die Dienstleister hier mit diesen Herstellern gut konkurrieren. Jetzt sind im Moment eher die polnischen Hersteller eine Preisgefahr.

das ist ja der Sinn und auch die Entwicklung bei der Globalisierung: Die Billiglohnländer werden irgend wann feststellen, dass Sie sich an die weiter entwickelten Länder anpassen müssen. Sei es bei der industriellen Normierung, bei den Sozial- oder Umweltstandards oder anderen Dingen. Die weiterentwickelten Länder müssen dagegen meistens mit den „Dumping“-Preisen konkurrieren. Sie lernen, dass sie mit denen nicht mithalten können. Also müssen sie – wenn sie können – die Preise senken und sich in diesem Bereich angleichen. Oder sie besinnen sich darauf, welche Dienstleistungen sie ihren Kunden vor Ort anbieten und damit dann konkurrieren können. Um damit ein Mehr an Service und Qualität zu bieten. Oder eben Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die es in den Billigländern nicht gibt.

Der Ökonom Schumpeter hat gesagt, der Kapitalismus ist ein Zerstörer. Ich sehe das aus der Sichtweise eines Selbständigen und nicht eines Angestellten und muss ihm Recht geben. Wenn man Grips und Verstand und die richtigen Ideen hat, erhält man sich mit Produkten und Dienstleistungen bei seinen Kunden am Leben und bewahrt die Eigenständigkeit bzw. die eigene Firma. Kann man nicht mithalten, wird man „zerstört“. Klingt hart, ist aber der übliche Existenz- und Konkurrenzkampf. Zum Glück sind Deutschland und auch die Schweiz und Österreich Sozialstaaten und man fällt in einem solchen in ein soziales Netz und kann noch aufgefangen werden. Nur, ohne Konkurrenz geht eben nichts. Diese spornt ja auch die Kreativität und Phantasie an und führt zu neuen Ergebnissen. Und eine Planwirtschaft will ich hier nicht haben.

Warum gibt denn jeder Waschmittel-Hersteller jedes Jahr fünf neue Produkte heraus und vermarktet diese mit Fernsehwerbung bei den Kunden? Weil er konkurrieren muss, weil dies die Konkurrenz auch so macht, weil er mit diesen mithalten muss und weil es mit den bisherigen drei zwar guten, aber eben althergebrachten Produkten nicht mehr geht. Das lässt sich auch auf andere Branchen wie Süßwaren-Hersteller und Auto-Produzenten übertragen.

Es entwickelt sich in der Globalisierung eine gewisse Egalisierung, die nicht sofort spürbar ist, aber nach fünf oder zehn Jahren deutlich sichtbar ist. Ich könnte mir dann vorstellen, dass bestimmte Länder eben mit ihren jeweiligen kulturellen Spezifikationen werben können: Autos und Sauerkraut aus deutschen Landen – das ist jetzt kein Scherz –, Sushi aus Japan – geht natürlich nicht, weil man das am gleichen Tag essen muss –, Pasta aus Italien und den Burger aus den USA – igitt ;–(. Das wären die Trumpfkarten von regionalen, landesspezifischen, kulturellen Besonderheiten. Das propagiert ja auch Bayern mit dem Slogan des „Europa der Regionen“. Man kann dies ausweiten auf die „Welt der Regionen“. Wenn wir wieder – was im Moment während der Banken- und Finanzpolitik wieder in der Diskussion ist – in eine Isolationspolitik verfallen und die Märkte abschotten, dann sehe ich erst recht schwarz. Dann gibt's wieder Handelszölle auf importierte Waren. Das kann nicht Sinn der Sache sein. Und ich würde genauso gern nach China fliegen – ich hoffe, ich schaffe es in meinem Leben noch –, dort Urlaub machen und mein Geld dort lassen, als dass ich es auch unterstütze, dass die Chinesen Heidelberg und Trier stürmen und ihr Geld eben bei uns lassen.

Die Einstellung, regionale Produkte vor Ort zu kaufen und für diese aus Umweltschutz- und ökologischen Gründen bewusst ein paar Euro mehr zu zahlen, hatte ich vor zwanzig Jahren in meiner Ökophase, damals war ich auch noch mit hellblauem Latzanzug und Birkenstockschlappen unterwegs … ;–). Sorry, das ist nicht mehr mein Ding, so sehr dies einige Forenteilnehmer hier verteufeln. Aber ich zahle bereitwillig in meinem Supermarkt mit Vollsortiment an der Frischfleischtheke mehr, weil ich weiß, dass im Hinterraum der eigene Schlachter steht und mir äußerst frisches Fleisch anbietet, das wunderbare Qualität hat und sehr gut schmeckt. Und damit weiß ich dann auch die Qualität bei einem Discounter wie Aldi einzuschätzen, bei dem ich nur aus Bequemlichkeit kaufe, weil er fünf Minuten von meiner Wohnung entfernt ist. Und ich kaufe natürlich auch überteuert (!) bei meinem türkischen Lebensmittelhändler ein, weil wir uns seit zwei Jahren kennen und schätzen, uns öfters bei einem Feierabendbierchen (nur ich, er trinkt Kaffee) unterhalten und ich bei ihm auch mal anschreiben lassen kann, wenn ich nicht bei der Bank war. Also sind bei manchen Dingen auch schon ideelle Gründe mit im Spiel – nur dass ich nicht mehr ein Öko bin. Man muss nicht mehr alles so verteufeln und durch die schwarze Brille sehen. Es gibt Argumente – Bequemlichkeit, die Finanzsituation von Familien, die Stefan ansprach, oder einfach die persönliche Einstellung oder Präferenz, die den einen das Ökomüsli vorziehen lässt, den anderen den Schweinebraten. Ich kann beides respektieren.

Jetzt war es aber wieder nicht kurz – und auch von der Druckindustrie etwas entfernt.

Aber ich bin erstaunt, welch rege und interessante Diskussion ich hier losgetreten habe … ;–)

Grüße



Thobie

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(Dieser Beitrag wurde von Thobie am 3. Feb 2009, 20:40 geändert)

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Shorty
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3. Feb 2009, 20:42
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Antwort auf [ Thobie ] Hallo, nur ganz kurz:

DER war jetzt ma gut. <_<

S

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Klaus
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3. Feb 2009, 21:43
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Hallo Tobie,

es kann jeder machen wie er will, wir leben in einer freien Gesellschaft. Regeln bestimmen die Grenzen des Handelns (klappt nicht immer siehe Finanzkrise). Das schöne daran ist, dass jeder seine Meinung haben kann.
Ich kann nur für mich sprechen. Ich versuche soweit möglich meine Erzeugnisse hier in meiner näheren Umgebung abzuwickeln, das schliesst auch Österreich mit ein da nur 3 km entfernt.
Wenn ein Kunde von mir möchte, dass ich seine Daten nach China senden soll, dann kann er das haben. Von mir aus würde ich das nicht tun.
Ich finde es einfach wenig sinnvoll etwas in CHINA zu kaufen was ich hier kriege und wenn ich gut verhandle auch zu einem akzeptablen Preis.


In jedem Fall wünsche ich dir ein gutes Ergebnis egal ob aus China oder der Ukraine und viel Erfolg mit dem Buch.

schöne Grüße
Klaus

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Thobie
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4. Feb 2009, 02:08
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Zitat Thobie: Hallo, nur ganz kurz:
Zitat DER war jetzt ma gut.


@Shorty:

na ja, ab und zu nehme ich mich auch gern mal selbst auf die Schippe … ;–)



Thobie

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(Dieser Beitrag wurde von Thobie am 4. Feb 2009, 02:18 geändert)

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Bernhard Werner
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4. Feb 2009, 02:30
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Antwort auf [ Thobie ] ab und zu ...

Achso ...

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Shorty
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4. Feb 2009, 07:12
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Antwort auf [ Bernhard Werner ] Achso ...

:-)))

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sinoler
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4. Feb 2009, 09:03
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Chinesische Druckerei

Guten Tag

wir sind ein Chinesische Druckunternehmen mit Sitzung in Shenzhen (nahe Hongkong). mehr info unter: www.sinoler-print.com

Sie können sogar bis zu 50% Druckkosten sparen als wenn Sie ihre Drucksache in Europa drucken lassen.

Wenn Sie Interese an Unsere Angeboten waeren, bitten schicken Sie uns einfach ein Email zu. Wir wuerden uns sehr darueber freuen.

MfG

Sinoler Team

info@sinoler-print.com


Antwort auf [ Thobie ] Hallo,

ich „globalisiere“ jetzt nicht nur nach Osteuropa, sondern vielleicht auch nach China. Vor einer Woche hat mich eine Anfrage einer chinesischen Druckerei in Hongkong per Mail erreicht.

Ich habe eine Anfrage für eine Kalkulation geschickt, und aufgrund des günstigen Dollarkurses kann mir die Druckerei ein bestimmtes Buch zu sehr günstigen Preisen anbieten. Ich muss nur noch abwarten, wie hoch die Zollgebühren im Hamburger Hafen sind.

Meine Frage:
Ist hier im Forum jemand der englischen Sprache mächtig und kennt sich mit Fachtermini von Druckereien aus? Dies betrifft Angaben zur Buchart – Hardcover –, zum Papier und zur sonstigen weiteren Verarbeitung. Einiges versehe ich, anderes nicht. Ich will das hier nicht alles ins Forum posten, würde es per PM schicken. Wenn sich jemand findet, der mir das Druck-Angebot übersetzen kann, würde ich mich freuen.

Antwort entweder hier oder per PM an mich. Meine Mail-Adresse steht im Profil.

Grüße


Thobie

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planobogen
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4. Feb 2009, 12:24
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Antwort auf [ Thobie ] ... Der Ökonom Schumpeter hat gesagt, der Kapitalismus ist ein Zerstörer. Ich sehe das aus der Sichtweise eines Selbständigen und nicht eines Angestellten und muss ihm Recht geben. ...


Zitat Wikipedia: ... Zwischen 1921 und 1925 war er Präsident der privaten Biedermann-Bank, die er, trotz Bevorzugung des Instituts durch die konservative Regierung, während der Großen Inflation in den Bankrott führte, ...


... hmm?
Gruß planobogen
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„Freude an der Arbeit lässt das Werk trefflich geraten". Aristoteles und Ich
______________________________________________________________________________


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Edil
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4. Feb 2009, 13:40
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Zum Thema Drucken in China habe ich nur mal die Frage:

Werden die Schulbücher, Fachbücher, Bildbände etc., die deutschsprachige Verlage in China, Indien oder sonstwo drucken lassen, für den chinesischen Markt produziert oder für den deutschsprachigen?
Natürlich für den deutschsprachigen!

Dies bedeutet aber doch letztlich, dass diese Verlage Kaufkraft vom deutschsprachigen Markt nehmen, weil sie den hiesigen Druckbranche-Beschäftigten Arbeit wegnehmen und ins Ausland verlagern. Aber gekauft werden sollen diese Produkte hier – und nicht billiger, als wenn sie hier produziert werden würden!

Aber dies gilt leider nicht nur für die Druckbranche!

Gruss Edil

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Freeday
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4. Feb 2009, 17:01
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Antwort auf [ Edil ] Dies bedeutet aber doch letztlich, dass diese Verlage Kaufkraft vom deutschsprachigen Markt nehmen, weil sie den hiesigen Druckbranche-Beschäftigten Arbeit wegnehmen und ins Ausland verlagern. Aber gekauft werden sollen diese Produkte hier – und nicht billiger, als wenn sie hier produziert werden würden!

Du versuchst mir weiszumachen, als Deutscher müsste ich ein schlechtes Gewissen
haben, wenn ich keinen BMW sondern einen Toyota kaufe… (btw. Ich bin Schweizer).

Ganz so einfach ist das nicht. Hier geht es wirklich nur um harte Preiskämpfe und
einen von Online-Druckereien überzogenen Markt. Und ich rede nicht vom privaten
Visitenkärtchen sondern z.B. von Werbematerial in 7- oder 8-stelliger Auflage. Da
macht es dann schon ein Unterschied ob ein Couvert im Druck mal eben 0.1 € mehr
oder weniger kostet :-)


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michel.binge
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4. Feb 2009, 18:52
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Hallo Klaus,

das Thema interressiert mich brennend. Ein paar Gedanken von mir dazu:

von Klaus:

Zitat Warum gibt denn jeder Waschmittel-Hersteller jedes Jahr fünf neue Produkte heraus und vermarktet diese mit Fernsehwerbung bei den Kunden? Weil er konkurrieren muss, weil dies die Konkurrenz auch so macht, weil er mit diesen mithalten muss und weil es mit den bisherigen drei zwar guten, aber eben althergebrachten Produkten nicht mehr geht. Das lässt sich auch auf andere Branchen wie Süßwaren-Hersteller und Auto-Produzenten übertragen.


Der besagte Hersteller wird in diesem Moment aktiv weil sein Produkt sich dem Ende seiner Lebensdauer widmet (in der bwl). Das Produkt ist gut etabliert am Markt, hat die Reifephase aber bereits überschritten und steht kurz davor in die Degenerationsphase abzugleiten (was über kurz oder lang dazu führt daß der Hersteller das Produkt einstellen muss, weil es wirtschaftlich sinnlos wird).

Seine Cashcow möchte er aber so lange wie möglich melken und nur ungern einem wirtschafltichen Tod übergeben. Deshalb modifiziert er das bestehende Produkt um es als neues Produkt verkaufen und den Lebenszyklus künstlich verlängern kann. Von einem Bekannten der seinen Dr. in Chemie hat weiß ich daß gerade dieses Produkt seinem Vorgänger und meistens auch seinen Konkurrenten von der chemischen Zusammensetzung beinahe identisch ist. Das Produkt ist für den Kunden in den meisten Fällen absoluter Blödsinn weil ein verbessertes Spülergebnis z.B. bei Spülmaschinen-Tabs sich einzig und allein in seiner Phantasie existiert. So zumindest mir bekannter Chemiker.

Eine Maßnahme des Herstellers zur Verlängerung des Lebenszykluses ist die angesprochene Modifikation von ein und demselben Produkt. Diese wird natürlich mit einem enormen medialen Aufwand an den Mann gebracht. Das einzig wirklich neue dabei ist daß das Produkt im günstigen Fall vom Markt angenommen und gekauft wird. Das Produkt überlebt. Die immensen Kosten für alle Marketingmaßnahmen bezahlt der Kunde. Diese Produktpolitik macht unsere Produkte (diese zumindest) sehr viel teurer als sie sein müssten um für den Hersteller wirtschaftlich lohnenswert zu sein. Der Kunde bezahlt zu einem großen Teil die Werbung statt einem tatsächlichen Mehr an Qualität.

Du gehst in den Supermarkt und kaufst dir dein superneues Spülprodukt das genauso spült wie der Spül-Tab drei Innovationszyklen (dieses Produktes) davor, mit der Gewisstheit aber mehr Leistung gekauft zu haben.

Warum gibt der Hersteller sein Produkt nicht auf, nimmt es vom Markt und beglückt den zahlenden Kunden mit einem wirklich neuen Produkt? Gründe dafür gibt es viele. Einer ist daß das Produkt sich von seinem Baby tatsächlich zu einer Cashcow entwickeln ließ und er seine Kosten deckt die er benötigt hat um das Produkt soweit zu bringen. Ein anderer ist der daß in der BWL davon ausgegangen wird daß um so länger ein Produkt berreits produziert wird die Einzelstückkosten für den Hersteller zurückgehen und er seine Gewinnspanne somit vergrößert -> das Produkt wird so lange wie nur irgendwie möglich am Leben gehalten.

Meine Gedanken dazu jedenfalls ohne eine Wertung vorgenommen zu haben. Was man davon halten soll bleibt wie immer jedem selbst überlassen. :-)

Das Beispiel war für die Druckindustrie nicht wirklich passend, meine ich.

Was die Druckindustrie angeht sehe ich die Argumente natürlich ein daß der Anbieter eines Printproduktes heute sich seinen Anbieter suchen muss, mit dem er am sinnvollsten zusammenarbeiten kann. Ich habe in China noch nichts drucken lassen und habe es auch nicht vor. Deshalb kann ich die Qualität auch nicht vergleichen. Was aber nicht ausgeblendet werden kann ist die Verantwortung die die Wirtschaft gegenüber dem Volk und somit jedem Einzelnen gegenüber hat. Leider ist dieser Grundsatz etwas aus der öffentlichen Wahrnehmung verdrängt worden daß die Wirtschaft dazu dient daß das Individuum vor Ort eine Existenz hat. Würde jeder z.B. in China drucken lassen, gäbe is in Europa keine Druckereien mehr. Dann würde dieser Berufszweig einfach aufhören zu existieren. Nun, soweit ist es ja noch nicht und deswegen wird der Gedanke gerne verdrängt. Die Einzelperson sieht sich natürlich mit seinen ihn direkt betreffenden Schwierigkeiten (Preiskampf) konfrontiert, und denkt im besten Falle in zweiter Linie an die Zukunft einer Wirtschaft oder ganzer Berufszweige - nüchtern betrachtet ohne eine Wertung vorzunehmen oder jemanden zu kritisieren.

Der Gedanke mit der Druckindustrie ist allerdings gar nicht so utopisch. Auf eine ausgeschriebene Ausbildungsstelle zum Mediengestalter kommen in Süddeutschland im Durchschnitt 300 (!) Bewerbungen. Für 299 Bewerber wird es in diesem Beruf an dieser Stelle keine ZUKUNFT geben. Betrachtet man das Verhältnis Druck vor Ort, Druck in China, müsste man den Gedanken zulassen dass im Gegenzug die 299 Bewerber dann eine Ausbildungsstelle haben können (oder eine realistische Aussicht) wo eben Verwendung für diese jungen Menschen ist, hier in diesem Fall also in China. Das ist nicht gegeben und nicht realisierbar (ein irrwitziger Gedanke, genauso sollte aber auch der künstliche Tod der Arbeitsplätze angesehen werden). Für diese Menschen zumindest ist es ein Problem daß Outsourcing "in" ist, und dem schon etablierten Anbieter eine Möglichkeit bietet damit zu arbeiten.

Gedanke zu Outsourcing.

Der Vorteil von Outsorcing. Abgesehen daß der einzigste Vorteil Kompetenzen wegzurationalisieren und diese ins Ausland zu verlagern in einer Gewinnmaximierung liegt, zum einen teilweise mit erheblichen Problemen behaftet sein kann, oft wirtschaftlich gar nicht den wirtschaftlichen Erfolgserwartungen gerecht wird, bedeutet Outsorcing auf längere Sicht schlicht und einfach den Tod für lokale Arbeitsplätze. Das interessiert spätestens dann auch den Hersteller der ins Ausland outgesourct hat, wenn er auf den Absatz seiner Produkte (Beispiel Buch für deutschen Markt) mit einer verringerten Kaufkraft zu kämpfen bekommt.

Der Volkswirtschaftliche Schaden ist dann aber nicht in der Zeit zu neutralisieren, mit der er verursacht wurde, wenn er überhaupt wieder ausgeglichen werden kann.


Persönliche Meinung dazu

Ich der Meinung daß Verantwortungsträger in Politik und Wirtschaft ihrer Aufgabe gerecht werden müssen indem die Lebensgrundlage von Menschen vor Ort nicht leichtfertigt verzockt werden darf. Im Endeffekt entscheidet aber noch immer die zahlende Kundschaft zu einem erheblichen Teil mit, da die Unternehmen auf das Geld des Kundens angewiesen sind, viel mehr, als er auf das Angebot des Unternehmers (in den meisten Fällen zumindest).

Schlussfolgerung für mich selbst:

Ich produziere nirgends womit ich die Arbeitsplätze meiner Kinder vernichte. Anders gesagt, ich kaufe und produziere nur dort wo neben dem finanziellen Aspekt eben auch alle anderen Funktionen der Wirtschaft beachtet werden. Das ist vor Ort.
Ich kaufe also auch sicher kein Buch das in China gedruckt wurde. Warum? Weil das als Konsument meine einzigste Möglichkeit ist meiner Verantwortung gerecht zu werden unseren Kindern eine lebenswerte Gesellschaft, also auch eine in der sie existieren können ohne in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht zu sein, zu hinterlassen. Mehr Weitsicht und soziale Verantwortung würde ich mir wünschen, dann hätten die Anbieter vor Ort auch nicht besagten Preiskampf, zumindest einen geringeren.

Qualität will ihren Preis haben. Gerade in unserer Branche, wie in vielen anderen auch. Spezille unsere Branche ist auf die wirtschaftliche Lebensfähigkeit unserer Gesellschaft angewiesen, mehr als z.B. eine Automobilindustrie. Wenn BMW, VW, Mercedes etc. aufhören zu existieren ist das schade, aber keine Gefahr für mich kein vernünftiges Fortbewegungsmittel besitzen zu können (außer dass man dann vielleicht in eine andere Preislage rutschen würde, aber das ist jetzt an dieser Stelle zu weit gedacht). Haben aber die Hersteller der Printprodukte für den heimischen Markt zu kämpfen, dann sollten die Alarmglocken schrillen. Sicher, der kreative Kopf hinter dem Buch ist nicht gefährdet auszusterben. Das Buch kann theoretisch auch auf dem Mond produziert werden. Der Preiskampf merkt aber auch der selbständige Grafikdesigner weil eben viele kleinere Druckereien z.B. durch besagtes + an Service ihre Kunden, die sie zum überleben und sichern ihrer Arbeitsplätze brauchen, einen Service anbieten der eigentlich niemals hätte sein dürfen. Beispielsweise der kostenlose Satz von Akzidenzen. Ein etablierter Selbständiger kann sagen, Akzidenzen setzt er eh nicht, der Preisdruck wirkt sich aber indirekt trotzdem auf ihn aus. Ein Teufelskreis wie ich meine.

Die Situation mit der wir konfrontiert sind hätte vor 20 Jahren der Großteil der am Markt tätigen für schlicht unumsetzbar also unmöglich gehalten. Daß ich eben mal Freisteller, Bildbearbeitung z.B. outsource indem ich auf einen Internetdiscounter zurückgreife der in Asien seinen Sitz hat und dort diesen Arbeitsprozess sehr viel günstiger für mich abwickeln kann, als wenn ich eine Anzahl von Fachleuten beschäftigen muss, die diese Arbeit ausführen. Daran sollte man denken wenn man ein Szenario einer bedrohten Branche vor Augen geführt bekommt. Letztendlich sehe ich das Einzelwesen einer demokratischen Gemeinschaft mit einer Portion Verantwortung konfrontiert die er für sich und seine Mitmenschen tragen muss. Einen Teufelskreis zu durchbrechen wäre sicher möglich wenn ein Umdenken in dieser Hinrichtung stattfinden würde. Vor ein paar Jahren habe ich ein sehr interessantes Vorwort in einem bekannten deutschen Designmagazin gelesen. Inhalt war die Wertigkeit unserer Arbeit und der angesprochene Preisdruck auf unsere Branche, falsche Erwartungshaltungen bei den Kunden, und Fehlverhalten von Dienstleistern unserer Branche. In dieser Hinsicht hat auch jeder Einzelne der Branche Verantwortung gegenüber seinem Berufsstand und schließlich auch für die Qualität unserer Leistungen (mit Hinblick auf Preisangebot an den Kunden). Daß das der bedrohte Unternehmer übersehen muss um weiter zu existieren ist nicht schön und ich will das auch nicht persönlich werten.

Ob man es wahrhaben will oder nicht. Gerade die Branche die so eng verbunden ist mit geistiger Wertschöpfung sollte sich meiner Meinung nach den Kopf zerbrechen, wie ein Qualitätsverlust auch in Hinblick auf Ausführung (Termindruck, Erwartungshaltung der Kunden, Preisdumping, usw.) und Idee abgewehrt werden kann.


Euch allen einen schönen Abend,


Michel B.

p.s. Ich hoffe sehr es fühlt sich niemand auf den Schlip getreten. Es muss aber möglich sein seine Meinung frei zu äußern, ohne sich dem Vorwurf jemanden gezielt angesprochen zu haben konfrontiert zu sehen. Das ist meine persönliche Meinung und deshalb ei paar Gedanken dazu auch von mir. :-)

Das Beispiel mit Trigema ist super. Habe den Firmeninhaber mal in einem Radiointerview gehört. Er hat den Standpunkt vertreten daß es wirtschaftlich unsinnig ist ins Ausland zu verlagern. Unverantwortungslos für den lokalen Arbeitsmarkt und somit natürlich auch eine Gefährdung für den Qualitätsstandart vor Ort. Wachsende Abreitslosenzahlen bekommt natürlich auch der glückliche Werktätige zu spüren (steuern etc.). Er lehnte auch den Börsengang als unverantwortlich für seine Mitarbeiter ab (immerhin über 1200 Menschen, deren Familien davon zu einem Teil abhängig sind).

Die Moderatorin hat ihn teilweise frech angefasst (habe ich so empfunden) als er Fakten angesprochen hat die man gerne nicht wahrnehmen soll.
Ein dickes Minus für sie wegen dem Versuch die freie Meinungsäußerung (Art. 5 GG) zu beschneiden, ein dickes + für soviel Souverän und Verantwortungsbewusstsein. Gut zu wissen daß der Mann bezüglich seiner Firmenpolitik die Wahrheit gesagt hat. Deshalb steht es ihm auch zu daß ich als Kunde sein Angebot noch mehr wertschätze und sein Angebot dem anderer Konkurrenten, welche eine mir unsympathischere Firmenpolitik betreiben, auch vorziehe. Mehr Entscheider und Unternehmer eines Wolfgang Grupp wären sehr wünschenswert.
(Trigema-Inhaber und Firmenleiter in dritter Generation)

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Thomas Richard
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4. Feb 2009, 18:54
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Antwort auf [ Freeday ] Werbematerial in 7- oder 8-stelliger Auflage. Da
macht es dann schon ein Unterschied ob ein Couvert im Druck mal eben 0.1 € mehr
oder weniger kostet :-)

falsche Zehnerpotenz?


MfG

Thomas


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Thobie
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4. Feb 2009, 19:58
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Hallo, Klaus,

da spricht … ein Betriebswirtschaftler … und ein Idealist? Und jemand,
der zwar nicht konservativ einzuordnen ist –das will ich nicht
unterstellen –, aber doch schon dem Slogan etwas abgewinnen kann:
Deutschland den Deutschen (deutsche Produkte, deutsche Arbeitsplätze
usw.)? Die Engländer machen es bei ihren Streiks auch gerade vor: „Put
british workers first!“ Reiner Protektionismus und Isolationismus. Das
macht die Wirtschaft erst recht kaputt und treibt die Preise in die
Höhe.

Das war jetzt aber kurz, oder? ;–)

Grüße



Thobie

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Thobie
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4. Feb 2009, 19:58
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Hallo, Planobogen,

tja, Mist, jetzt haste mich erwischt: Der Bank-Gründer war mein Ururgroßvater, wie ich beim Recherchieren feststellen musste … lol … ;–).

Du hast aber das Ende des Satzes vergessen, das sehr wichtig ist:
„ … wobei er selber sein gesamtes Vermögen verlor und auch später noch zur Schuldentilgung beitragen musste.“

Na ja, da blüht mir ja noch was … >;–(

Grüße


Thobie


PS: Dass hier jetzt auch „die Chinesen“ posten, wollte ich nicht. Das war nicht meine Absicht. Aber Google macht's möglich …


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(Dieser Beitrag wurde von Thobie am 4. Feb 2009, 20:01 geändert)

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Thomas Richard
Beiträge gesamt: 19337

4. Feb 2009, 20:53
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Nuja, zu einem freien Meinungsaustausch gehört, dass auch mal die andere Seite zu Wort kommt, oder?
Nicht nur die beiden Standpunkte der hier Vertetenen.


MfG

Thomas


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kurtnau
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5. Feb 2009, 11:47
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hallo,

Zitat aber doch schon dem Slogan etwas abgewinnen kann:
Deutschland den Deutschen (deutsche Produkte, deutsche Arbeitsplätze
usw.)? Die Engländer machen es bei ihren Streiks auch gerade vor: &#8222;Put
british workers first!&#8220; Reiner Protektionismus und Isolationismus. Das
macht die Wirtschaft erst recht kaputt und treibt die Preise in die
Höhe.


ich betone noch einmal: es geht nicht um deutsche produkte den deutschen.

Ingeborg Wick | Arbeits- und Frauenrechte im Discountgeschäft. Aldi-Aktionswaren aus China

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es sind diese zustände, die es mir zweifelhaft erscheinen lassen, die betriebswirte mal machen zu lassen.

und das es eine globalen warenaustausch geben muß, ist mir auch klar und das ist auch gut so ... aber alles zu jedem preis?

kurt

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Thomas Richard
Beiträge gesamt: 19337

6. Feb 2009, 10:36
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Ich sehe das mit der Globalisierung in erster Linie so:

Die großen konzerne die Weltweit liefern haben das Problem einen Großteil ihrer Güter eh um den halben Globus transportieren zu müssen. Von wo aus, ist dann fast irrelevant, bzw. eine Frage wie kommen ich am einfachsten an die größten Märkte.

Aber ein lokales Geschäft (Ich lebe und schreibe hier meine Bücher und will sie auch hier, bzw. in meinem Sprachraum an den Mann bringen), quer über den Globus abzuwickeln, ist einfach absurd. Nur weil das kurzfristig wirtschaftlich sinnvoll erscheint, heißt noch lange nicht, dass es auch wirklich sinnvoll ist.


MfG

Thomas


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