Hallo schnurgly_01,
wenn Du die Möglichkeit hast, die Spatien schon während des Exportes aus der Datenbank einzufügen, dann ist dies die beste Lösung. Anstelle von Steuerzeichen kannst Du den entsprechenden XPress-Tags-Code eingeben. Zwei Sorten zur Auswahl: Geviert-Einheiten oder ein flexibles Leerzeichen.
Die Geviert-Einheiten entsprechen den Werten, welche in einer XPress-Textbox über die Masspalette (oder im Dialogfenster) zum Sperren oder Unterschneiden von Buchstabenpaaren oder -ketten eingegeben werden.
Ein Geviert einer 10-Punkt-Schrift ist 10 pt hoch und 10 pt breit. Bedingung ist aber, dass in den Dokument-Vorgaben in der Reiterkarte "Zeichen" die Checkbox "Standardgeviert" nicht aktiviert ist. Sonst ändert die Breite je nach Schrift.
Ein Geviert ist horizontal in 200 Einheiten unterteilt. 25 Einheiten entsprechen einem Achtelgeviert, welches mit einer 10-Punkt-Schrift 1.25 pt breit ist.
Der Einsatz von Geviert-Einheiten ist verlockend, weil die Werte individuell abgestimmt auf die Buchstabenkombinationen gewählt werden können. Aber es gibt drei Nachteile, welche man beachten muss.
1. Diese "Spatien" sind verletzlich, d.h. mit einem Option-Klick auf den Namen in der Stilvorlagen-Palette sind sie verloren.
2. Sie müssen vor dem Zeichen, nach welchem das Spatium geplant ist, eingefügt werden.
3. Sie müssen durch einen zusätzlichen Code wieder aufgehoben werden.
Ein Beispiel (ich habe verschiedene deutsche Telefonnummern zusammengetragen, konnte aber keine Regel in Sachen Anzahl Stellen oder Abtrennungen feststellen):
Wenn in der Nummer 01234/12 34 56 die beiden Zwischenräume in Geviert-Einheiten verwandelt werden sollen, dann sieht der String so aus: 01234/1<k25>2<k$>3<k25>4<k$>56
Alles klar? Der Tag '<k$>' annulliert die Sperrung.
Deshalb ist man mit dem flexiblen Leerzeichen besser bedient. Der Name ist etwas irreführend, den ein solcher Zwischenraum dehnt sich in einer Blocksatzzeile nicht. Ausnahme: es ist kein normaler Zwischenraum vorhanden. Flexibel, hingegen, ist der Wert, welchen man eingeben kann. Grenzwerte: 1% und 400%. Auch ihn findet man in den Dokument-Vorgaben in der Reiterkarte "Zeichen". Der Vorgabewert ist 50%. Dies entspricht einem normalen Wortzwischenraum. Je nach Zeichnung der verwendeten Schrift, kann man ihn auf 25 bis 35% ändern.
Nachteil: dies gilt dokumentweit und für jede Schrift.
Das flexible Leerzeichen wird manuell mit Option-Umschalt-Leertaste getippt. In einem fortlaufenden Text sollte man die geschützte Form verwenden: Befehl-Option-Umschalt-Leertaste. Anstelle von "geschützt" sage ich lieber "nichttrennend". Es wird also verhindert, dass eine Zahlenkombination an dieser Stelle getrennt wird.
Das obige Beispiel mit flexiblen Leerzeichen im XPress-Tags-Format versehen: 01234/12<\q>34<\q>56
Die Codes ('q' für 'quarter' = Viertelgeviert) stehen an der gleichen Stelle wie der Zwischenraum. Es ist kein Zeichen zur Aufhebung notwendig. Diese Zwischenräume sind viel robuster: bei einem Option-Klick bleiben sie erhalten.
Die nichttrennende Version davon ist <\!q>. Nebenbei: der Unterschied zwischen "trennend" und "nichtrennend" kann nur über XPress-Tags gemacht werden, denn beide haben die gleiche ASCII-Nummer (15) und kopiert/eingesetzt in den Suchen/Ersetzen-Dialog erscheinen sie als \f.
Wie gesagt, das Einfügen der XPress-Tags beim Export in eine Textdatei ist die beste Lösung. Wenn die Spatien nachträglich in einen Text eingefügt werden sollen, kann man ein Script dafür entwickeln. Aber die Formatierung der Zahlenpaare muss bekannt und einheitlich sein.
Hans Haesler <hsa@ringier.ch>