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"Eine Frage der Ehre"

Thobie
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16. Jan 2010, 02:21
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Hallo,

ich würde gern ein kurze oder auch längere Diskussion aufwerfen, die sich auf das Thema der "Ehre" bezieht.

Ehre ist in der heutigen Gesellschaft kein wichtiges Wort mehr. Was ist Ehre, wofür hält man seinen Kopf hin, wofür steht man gerade, was sagt Ehre eigentlich noch aus.

Ehre war für die japanischen Selbstmordflieger über Pearl Harbor noch eine Verhaltensrichtlinie (!), als sie sich zu Ehren des Kaisers und der Nation mit "Tora, Tora, Tora" auf die amerikanischen Schlachtschiffe in selbstmörderischer Weise stürzten.

Ehre hatte Bestand im Kaiserreich und in den Weltkriegen – leider.

Ehre wird für mich ganz persönlich immer nur dann ein Thema, wenn ein Pizzalieferservice einen neuen Flyer benötigt, ich ihn für € 100,– anbiete und er sagt: "Geht das nicht auch für € 50,–"? DAS kratzt dann an meine Ehre als Grafik-Designer.

Aber was bedeutet Ehre heutzutage noch? Im Privatleben? Im Geschäftsleben? In der täglichen Auseinandersetzung oder Konfrontation mit anderen Menschen? Ist da Ehre noch angebracht? Oder anders herum gefragt: Ist da Ehre zu wenig angebracht? Und wir verzichten auf diesen vielleicht fundamentalen Bestandteil des persönlichen Lebens?

Was ist Ehre? Was bedeutet sie für uns? Wie leben wir mit ihr oder ohne sie? Ist ein Leben ohne Ehre möglich? Wann wird Ehre zu viel für das tägliche Leben? Das wirft sofort Fragen auf nach den Ehrenmorden in der Szene der türkischen Migranten in Deutschland, für die dieses Thema anscheinend höchste Brisanz hat. Wir Deutsche können dies aber vermutlich nicht mehr so ganz nachvollziehen. Es wirft Fragen auf, wenn wir es mit stolzen Einwanderern aus östlichen Staaten zu tun haben, die mit Ehre anscheinend etwas anderes verbinden als wir Deutsche. Aber was genau?

Ich erinnere mich nur an den Film mit Jack Nicholson und Thom Cruise, als der General (Jack Nicholson) im Zeugenstand polemisiert: "Du Nichtsnutz hast doch noch gar nicht verstanden, was es heißt, an der Außengrenze der Vereinigten Staaten (im Film die Grenze eines amerikanischen Lagers auf Kuba zu diesem Staat) seinen Dienst zu tun und dieses Land vor Feinden zu schützen. Und sein Leben dem Kameraden zur rechten und zur linken Seite anzuvertrauen und darauf zu hoffen, dass diese das jeweils einhalten …" Und so weiter und so weiter.

Ich stelle das mal hier zur Diskussion. Bei einem Kaffee und Plätzchen.

Wer sich eingeladen fühlt, möge antworten. Wer nicht, solle es lassen – und sich nicht bei der Ehre ergriffen fühlen … ;–)

Ich freue mich über Antworten oder Anregungen.

Grüße



Thobie

--
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(Dieser Beitrag wurde von Thobie am 16. Jan 2010, 02:35 geändert)

"Eine Frage der Ehre"

Frank Fallgatter
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16. Jan 2010, 17:31
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Ein veralteter Begriff. Bei Berliner Jugendlichen ist stellenweise ein Rückfall in Denkschemata zu verzeichnen, die dies karikieren. "Isch fick deine Mutter, Alta!" Selbst deutsche Jugendliche sehen so eine unlogische Aussage gerne als willkommene Gelegenheit für eine Prügelei.

Ehre ist für mich nichts notgedrungen positives. Eher ein Vehikel, welches in anderen Kulturkreisen berechnend oder unter religiösem Käppchen ausgesprochen gerne für uneigennützige Selbstmordattentate und diversen anderen Schnickschnack herhalten muss. Ehre, Rache und Ruhm. Letztlich bleibt immer ein peinlicher Beigeschmack bei solchen Worten. Es sind manipulative Artefakte aus religiös-militaristischer Dämmerung. Gut für Befehlsstrukturen, darum taucht dieser Mumpitz auch besonders beim Militär und in diktatorischen/fundamentalistischen Strukturen auf.

Anders beim ebenfalls in die Jahre gekommenen "Anstand" oder "Ehrlichkeit". Dies sind Worte, die man eher mit Vernunft und entschiedenem Pazifismus assoziieren könnte.

Gruß
Frank

"Eine Frage der Ehre"

Frank Fallgatter
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17. Jan 2010, 19:05
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Ah, es gibt ja noch die Berufsehre ... Naja, damit ist selbst in Japan mittlerweile nix mehr zu gewinnen. Obwohl es wohl eher von "ehrbar" kommt, ein Wort aus dem gleichen Stamm und dennoch haftet ihm die Anständigkeit von schwieligen Händen an der Drehbank an. Naja.

F.

"Eine Frage der Ehre"

Freeday
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18. Jan 2010, 08:52
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Der Begriff «Ehre» wurde in letzter Zeit nur noch misshandelt. Angefangen bei der
Jugend, die sich auf ihre krass verletzte Ehre mann alde! berufen, wenn sie ihrem
Gegenüber die Kieferstellung optimieren.

Weiter geht es mit «Geiz ist geil», welches der Berufsehre schwer zusetzt. Wer von
euch hat noch nie etwas gedruckt oder freigegeben, was nicht den uns bekannten
Qualitätsstandards entspricht? Masse statt Klasse und günstig statt gut… Natürlich
meistens auf Druck des Kunden – jeder weiss es schliesslich besser!

Die Ehrbarkeit an sich lässt sich zum Glück gut mit Anstand, Leistung und Respekt
«ersetzen». Tatsächlich scheint aber – sagen wir mal bei den unter-25-jährigen –
auch das Wort Anstand leider oft höchstens Symbolcharakter zu haben.

Die Grundprinzipien, die – zumindest mir – früher noch mit heutzutage verbotenen
Methoden anerzogen wurden, scheinen wohl leider nicht mehr zu gelten. Wobei ich
die Meinung vertrete, dass MIR meine Erziehung nicht im Geringsten geschadet hat!

Gruss Stefan


************************************************************************
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"Eine Frage der Ehre"

rohrfrei
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18. Jan 2010, 09:12
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Reschpekt, Alder.

(ist es das, was du vermisst?)
Brauchen sich die Erwachsenen doch gar nicht zu wundern, wenn die jüngeren ihnen das nicht entgegen bringen. Das erleben die doch tagtäglich an jeder roten Fußgängerampel. Wenn die Erwachsenen sich nicht an Regeln halten und einfach bei Rot drüberlaufen, warum sollen es dann die Kleinen machen? Ehre und Respekt muß man sich auch verdienen. Wobei die Generation meiner Eltern und Großeltern damit offensichtlich kein Problem hatten...

Ich weiß auch nicht, woran es mangelt. An fehlenden Vorbildern? In Zeiten, in denen sich einige wenige auf Kosten der Allgemeinheit bereichern? Und Politiker bei Amtsantritt schwören, alles erdenklich gute und sinnvolle für Ihr Land zu tun, aber dann erstmal die Hände in den Schoß legen und rein gar nichts machen? Ne, sorry, stimmt so ja nicht. Ihre Lobbyisten, die bedienen sie mit Milliardengeschenken, dafür ist Geld und Zeit genug da.

Gruß

"Eine Frage der Ehre"

mpeter
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18. Jan 2010, 09:36
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Hallo rohrfrei,
als Erklärung lasse ich das vielleicht noch gelten, als Entschuldigung sicher nicht.
Nur weil wir von einigen Schmierlappen über den Tisch gezogen werden, rechtfertigt das keine allgemeine Respektlosigkeit wem auch immer gegenüber. Angefangen beim ertrunkenen Hamster bis zum umgerempelten Rentner auf dem Bahnsteig.

Guten Tag, auf Wiedersehen, Bitte und Danke – Grundregeln des täglichen Miteinanders sind Pflicht. Sicher, wenn es von den Eltern nicht vorgelebt wird kann man den Kindern schwerlich die Schuld geben. Wir alle sind gefordert insbesonder die Eltern, wir haben die Verantwortung. Nicht die charakterlosen Politiker, Bänker, Unternehmer, Gewerkschafter, auch nicht RTL oder Sat1 – die tragen höchstens eine Mitschuld. Aber sind sie nicht vielmehr ein Spiegel dessen was wir sind?

Die Verantwortung immer auf andere abzuwälzen ist doch inzwischen ein genauso beliebter Gesellschaftssport geworden wie Schnäppchen jagen.
Habe ich ganz günstig bekommen, zwar hergestellt von kleinen flinken Kinderhänden, aber günstig. Bei wem liegt nun die Verantwortung, beim Unternehmer, den Lobbyisten, der Globalisierung – oder gar bei MIR?

Wir sind feige geworden – leider!

in diesem Sinne

EDIT

Zu Ehre fällt mir dann noch der Barschel ein – ihr erinnert euch?

Ich gebe ihnen mein Ehrenwort!
Tja, wer viel verspricht, verspricht sich oft dabei. ... und geht unter ...
Gruß
Magnus

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(Dieser Beitrag wurde von mpeter am 18. Jan 2010, 09:43 geändert)

"Eine Frage der Ehre"

rohrfrei
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18. Jan 2010, 09:53
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Zitat Die Verantwortung immer auf andere abzuwälzen ist doch inzwischen ein genauso beliebter Gesellschaftssport geworden wie Schnäppchen jagen.

Sorry, wenn ich jetzt abschweife, aber da geht mir die Hutschnur hoch.

Ich MUSS die Verantwortung sogar auf andere abwälzen. Solange die mir jeden Monat völlig automatisch und selbstverständlich einen x-stelligen Betrag abziehen nur für die Lohnsteuer und ich das Geld nicht für mich selbst verwalten und verwenden kann - also über meinen Kopf fremdbestimmt wird - kann ich für diesen Teil nicht meine eigene Verantwortung übernehmen. Nur, die sollen damit was gescheites anfangen. Ich würde einiges anders machen. Und die beiden Kreuzchen alle vier Jahre sind mir da eigentlich zu wenig.

Der Vergleich zu Barschel ist gut.

Gruß

"Eine Frage der Ehre"

mpeter
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18. Jan 2010, 10:31
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hmm... die Lohnsteuer, oder die Steuern und Abgaben sind jetzt unser Persilschein?
Glaube mir, bei Steuern und Abgaben geht bei mir auch die Hutschnur hoch – zanke mich jetzt schon 3 Jahre mit den Damen und Herren der Finanzbehörde. Und dass ich als Vater von 2 Kindern Steuerklasse 1 bin – was soll ich davon halten?
Als Freiberufler bin arbeite ich auch nicht mehr – für das Geld was da hängen bleibt arbeitet keine Raumpflegerin. Und ich hatte einen anständigen Stundensatz.
Seit den 70ern versprechen sie uns eine Steuerreform, mehr muss man zu diesem Thema glaube nicht sagen.
Aber bei meiner Ehre, davon lasse ich mich nicht unterkriegen! Ich schaue wo ich meinen Teil beitragen kann. Kaufe Fairkaffe, Fleisch, Gemüse von lokalen Erzeugern etc.
Klar, kann sich nicht jeder leisten, aber den werde ich auch nicht an den Pranger stellen. Aber schau doch nur mal die Verkaufszahlen im Elektronik/Consumer-Bereich an, da ist Geld vorhanden. Ein Schelm, wer schlechtes dabei denkt.
Aber jetzt haue ich die Bremse rein, sind ja hier nicht beiom Phylosophischen Quartett ;-) Am Ende sind wir beim Sinn des Lebens angelangt.

Das Leben ist nicht fair, kein Grund selbst unfair zu sein.
Gruß
Magnus

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"Eine Frage der Ehre"

böc
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19. Jan 2010, 11:07
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Als aktiver, langjähriger Iaidoka versuche ich, nach dem Bushido zu leben.
In der heutigen Welt ist das nicht immer einfach. Dennoch kann man die Ehrbegriffe recht gut ins alltägliche Verhalten "übersetzen".

Schwierig wird es nur mit dem "tatsächlich sich so verhalten". Ich ertappe mich hin und wieder in Situationen, dass mir einfach der Mut fehlt, mich konsequent nach meinen Überzeugungen zu verhalten. So geht halt meine Arbeit an mir weiter …

Es täte meiner Meinung nach vielen Menschen (jeden Alters!) sehr gut, über die Begriffe Ehre, Respekt und Pflichten nachzudenken.

Grüsse

böc
magical mister mac

"Eine Frage der Ehre"

rohrfrei
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19. Jan 2010, 19:38
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Hallo,

was ist denn ein "Iaidoka"? Ist das so ein extremer wie Veganer?

Um das Thema nochmal komplett in eine andere Richtung zu lenken, wie der Begriff missbraucht werden kann, kam gerade eben in den Nachrichten ein Bericht über einen "Ehrenmord". Es soll ja Landstriche geben in gewissen Ländern wo sich ganze Familien gegenseitig auslöschen. Wegen Ehrverfehlungen, die Jahrzehnte zurückliegen. Erinnert mich an Asterix auf Korsika mit den verfeindeten Sippen.

Gruß

"Eine Frage der Ehre"

GePx
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19. Jan 2010, 23:41
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Das erste Mal, als ich das Wort "Ehre" gehört habe, hieß es: "Du sollst Vater und Mutter ehren."

Hörte sich so an wie, tu nichts, was sie nicht mögen, sei gehorsam, und kritisieren sollst du sie schon gar nicht.

Dass man seinen Eltern dankbar sein kann und dies ausdrücken kann, hat nichts mit Ehre zu tun.

Ich finde, Ehre hat etwas zu tun mit Identifikation. Amin Maalouf hat das wunderbar beschrieben in seinem Buch "Les Identités meurtrières" - am Beispiel des Jugoslawien-Kriegs. Ich erinnere es nur noch sehr ungenau: Da identifizieren sich Leute mit ihrer nationalen Zugehörigkeit, dann mit ihrer ethnischen Zugehörigkeit, mit ihrer religiösen Zugehörigkeit und in diesem Prozess der wechselnden Identifizierungen wechselten die Fronten, gingen die Trennungslinien mal hier entlang, mal da entlang und wer vorher Freund war, wurde plötzlich zum Feind - bis in Familien hinein.

Auch hier wunderbar zu beobachten: die Ehre der Apfelfreunde gegen die Ehre der Fensterfreunde, auch wenn es weniger blutig zugeht ... ;-)
(bitte nicht hauen!)

Man identifiziert sich mit seiner Familie, oder z. B. mit seiner Frau, und dann ist es einem peinlich, wenn sie öffentlich einen Fehler macht. Es wäre einem nicht peinlich, wenn es eine fremde Frau wäre ...
Was ich sagen will: dieses Problem der Ehre steckt im Grunde in uns drin. Und ich halte es deshalb für ein Problem, weil es unser Selbstbild so stark eingeschränkt.
Auch das hat Amin Maalouf toll beschrieben, wie er - als Libanese in Frankreich lebend, als Christ aus einem moslemischen Land kommend - so viele Identitäten oer Facetten in sich hat, dass er nicht sagen kann "das und nur das genau bin ich".

Man kann mutig sein und doch Angst haben. usw.

Vielleicht sollte man überhaupt aufhören, sich zu stark mit sich und seiner Arbeit usw. zu identifizieren.

Soweit meine nächtlichen Gedanken.

Gerd
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"Eine Frage der Ehre"

Reitschuster
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20. Jan 2010, 01:13
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Hotel-Lobbyisten spendieren der CSU bzw. FDP Millionen.
Und die Politik - es ist uns eine Ehre - wir senken die MwSt. für Euch.
Wer treibt diese Lobbyisten (Geldhaie) mal wieder aus dem "Tempel"?
Reitschuster / Catch-22

"Eine Frage der Ehre"

bernhard
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20. Jan 2010, 02:53
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das thema nimmt ja einen interessanten verlauf. jede menge neuer aspekte und gedankengänge. finde ich spannend.

@freeday: bin zum thema anerziehen von grundprinzipien deiner meinung. ich habe das früher (jahrgang 65) auch anders erlebt, als das heute üblich ist und meine ebenfalls erkannt zu haben, daß es mir nicht geschadet hat. besonders nicht im hinblick auf heutige vorstellungen von grundprinzipen :-)

@GePx: ich denke, daß der gedanke mit der identifikation in die korrekte richtung geht. jeder identifiziert sich mit etwas anderem, wobei dann wohl auch die unterschiedlichen verständnisse von "ehre" herauskommen.

das problem mit dem begriff der "ehre" ist meiner meinung nach die vorbelastung durch viele negative aspekte. ich würde es eher "wertvorstellungen" nennen. diese betreffen mich zb. wenn der erwähnte pizzalieferant den flyer zum halben preis haben möchte, oder aber auch in der täglichen auseinandersetzung mit anderen menschen (um auf die beispiele von thobie zurückzukommen).

grüße
bernd
 
http://www.be-sign.net / unterricht.bernd-scheurer.de

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- 32GByte RAM, 10 TByte HD (intern & extern), OS X 10.15.3
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"Eine Frage der Ehre"

böc
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20. Jan 2010, 09:30
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Antwort auf [ rohrfrei ] Hallo,

was ist denn ein "Iaidoka"? Ist das so ein extremer wie Veganer?


Hallo, rohrfrei,

ein Iaidoka ist ein Adept der japanischen Kunst des Schwertkampfes. Im Gegensatz zum Kendo, wo mit Bambusschwertern gekämpft wird, arbeiten wir mit "the real thing" (also einem echten Shinken oder einer ungeschliffenen Imitation).

Mit wenigen Ausnahmen "kämpfen wir gegen uns selbst". Der ganze Ablauf vom Erlernen, Üben, Korrektur durch den Sensei, weiter sich verbessern usw. usf. führt zur Selbstreflexion. Jeder "Fehler" kann nur auf eigenes Fehlverhalten zurückgeführt werden.
Das sorgt für Demut und den Willen, an sich selber zu arbeiten.

Dabei sind Begriffe wie Ehre, Giri (Pflicht/Ehre), Respekt usw. sehr wichtig und an sich selber erfahr- und somit lebbar (und auch ins wirkliche Leben übertragbar).

http://www.kendo.ch/html/iaido.html

Grüsse

böc
magical mister mac

"Eine Frage der Ehre"

rohrfrei
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20. Jan 2010, 10:21
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Hallo,

hört sich ja spannend und interessant an. Habe ich noch nie etwas davon gehört. Dabei fällt mir dann aber auch der Harakiri ein - ebenfalls ein (für die westliche Wertvorstellung) eigenartiges Ehrverständnis.

Gruß

"Eine Frage der Ehre"

GePx
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20. Jan 2010, 11:28
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Ich habe mal für die, die es interessiert, die komplexe Wortbedeutung von "Ehre" aus dem Deutschen Wörterbuch der Grimm-Brüder als PDF angehängt.

Interessant bei den Grimm-Brüdern: Ehre hat etwas mit Scham, mit Respekt, mit Demut zu tun.

Mir scheint, als wenn das Wort Ehre immer dann schweres Gewicht erhält und ins Gefecht geworfen wird, wenn jemand oder eine Gruppe ein eher geringes Wertgefühl besitzen, das dann mit Stolz und Identifikationen und Ehre aufgepumpt werden soll.

Wenn jemand eine natürliche Würde besitzt, braucht er dieses Ehr-Zeugs nicht.

Gerd

upps, ich merke gerade, meine Mitgliedschaft ist schon wieder abgelaufen, muss mal wieder spenden!

Anhang wird nachgereicht.
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"Eine Frage der Ehre"

böc
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20. Jan 2010, 15:35
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Antwort auf [ rohrfrei ] Dabei fällt mir dann aber auch der Harakiri ein - ebenfalls ein (für die westliche Wertvorstellung) eigenartiges Ehrverständnis.


Ist aber nur so, weil wir hier im Westen den Begriff der Ehre bei eigenem Verschulden etwas umdefiniert haben.
Wenn man etwas falsch macht oder verschuldet, dann schaut man, dass man möglichst noch viel Kohle abzockt (goldener Fallschirm) und im Nachhinein gegenüber dem ehemaligen Arbeitgeber noch nachtritt oder ihn verklagt.
Speziell bei Führungskräften ist auch die "nach mir die Sintflut"-Haltung sehr beliebt. Was interessieren mich die von mir begangenen Fehler und die Konsequenzen für die Firma und das Fussvolk (inkl. Steuerzahler). Hautptsache mein Konto auf den Caymans ist gut gefüllt … und es gelingt mir, mich beim nächsten Boss selber schönzureden.

Im japanischen Fall wird die Schuld eingestanden. Damit einher geht die Schande, dass man das Gesicht und damit die persönliche Ehre verliert (man schämt sich, verliert den Respekt der anderen und wird nicht mehr als Krieger angesehen).

Seppuku* ist eine Möglichkeit, obigen, unhaltbaren Zustand zu ändern. Durch den rituellen Selbstmord gibt sich die von Schande befallene Person selber den Tod eines Kriegers und erfüllt damit die ultimative Schuld seinem Kriegsherrn gegenüber. Somit ist auch die Ehre der nunmehr entseelten Person komplett wiederhergestellt. Er/Sie hat das maximal Mögliche gegeben. Mehr kann ein Kriegsherr (Chef) nicht einfordern. Damit ist der Ehre Genüge getan.

Vielleicht hast Du schon gesehen, dass japanische Manager, die eine Schuld eingestehen mussten, öffentlich weinten (ein unglaubliches Ereignis!). Denn Seppuku ist seit 1868 verboten und somit keine Möglichkeit mehr, seine Ehre wiederherzustellen.
Auf welche andere, aber nicht rituelle Art solche Manager Seppuku begingen, bleibt uns verborgen (man kann sich ja auch mit anderen Mitteln selber um die Ecke bringen).

* Harakiri ist ein vulgäres japanisches Wort und heisst übersetzt soviel wie "Bauchschneiden".
Der rituelle Selbstmord heisst Seppuku und wird von zwei Personen durchgeführt. Die Person, die an sich Seppuku durchführen will, schneidet mit einem Wakizashi (Kurzschwert) oder Tanto (noch kürzeres Schwert, fast ein Messer) links unterhalb des Bauchnabels nach rechts. Dabei soll die Klinge so tief wie möglich eindringen. Ist man rechts angelangt, wird die Klinge so gedreht, dass ein Aufwärtsschnitt möglich ist (im Idealfall Richtung Herz).

Der Kaishaku-Nin (Sekundant) sitzt rechts hinter der Person in Seiza. Sobald er sieht, dass die Klinge rechts angelangt ist, erhebt er sich, zieht sein Katana und macht sich bereit, den Kopf an der Halswirbelsäule durch einen Schlag zu durchtrennen.
Manchmal muss er auch etwas schneller sein, denn die Seppuku begehende Person sollte nicht zu schreien beginnen.

Diese Technik gibt es als Kata (nur für den Kaishaku-Nin) im Muso Jikiden Eishin Ryu; (und auch im Muso Shinden Ryu, das sind verschiedene Schwertkampfschulen); sie heisst Seiza Nanahomme Kaishaku.
Sie wurde uns gezeigt; wir üben sie auch. Sie wird nur nicht vorgeführt und sollte an Prüfungen nicht gezeigt werden (wer es trotzdem tut, ist automatisch durchgefallen).

Zum letzten Mal wurde offiziell 1970 Seppuku begangen, vom Dichter Yukio Mishima. Und wie wir von unseren japanischen Sensei wissen, ging das schwer in die Hose. Es ist halt nicht so einfach, einen Hals zu durchtrennen wie im Film. Und nachschlagen lässt den Kaishaku-Nin sehr peinlich dastehen …

Grüsse

böc
magical mister mac

(Dieser Beitrag wurde von böc am 20. Jan 2010, 15:43 geändert)

"Eine Frage der Ehre"

rohrfrei
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20. Jan 2010, 15:58
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Zitat Speziell bei Führungskräften ist auch die "nach mir die Sintflut"-Haltung sehr beliebt.

ersetze bitte "Führungskräfte" durch "Manager"
ich bin für solche Fälle übrigens durchaus für die Wiedereinführung des mittelalterlichen Schandpfahls auf dem Rathausplatz, aber mit dem Kopf nach unten augehängt...

Zitat (man kann sich ja auch mit anderen Mitteln selber um die Ecke bringen).

z.B. mit Fugo?

Donnerwetter. Respekt. Da hat man doch wieder was gelernt. Ich hoffe nur, dass das nicht gemäß der Forumsdomain verstanden wird.

Gruß

"Eine Frage der Ehre"

GePx
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21. Jan 2010, 00:09
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Antwort auf [ GePx ] Ich habe mal für die, die es interessiert, die komplexe Wortbedeutung von "Ehre" aus dem Deutschen Wörterbuch der Grimm-Brüder als PDF angehängt.

Anhang wird nachgereicht.


Hier ist er.

Gerd
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Anhang:
EHRE 3_0054_20.pdf (138 KB)

"Eine Frage der Ehre"

böc
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21. Jan 2010, 07:39
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Antwort auf [ rohrfrei ] z.B. mit Fugo?


Ja, speziell wenn der Fisch von nicht-lizenzierten Fugu-Köchen präpariert wird.

Antwort auf [ rohrfrei ] Ich hoffe nur, dass das nicht gemäß der Forumsdomain verstanden wird.


Sorry, rohrfrei, das verstehe ich nicht ganz.

Grüsse

böc
magical mister mac

"Eine Frage der Ehre"

rohrfrei
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21. Jan 2010, 08:20
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na, ja, das Forum heißt doch HildDirSelbst
und wenn da eine Anleitung für "Der rituelle Selbstmord" steht...
(war aber eigentlich nicht ernst gemeint und vielleicht einmal zuviel um die Ecke gedacht)

Gruß

"Eine Frage der Ehre"

böc
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21. Jan 2010, 08:54
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Ach soooooo … auf den hätte ich auch kommen können *andieStirnpatsch*!

Na ja, das Equipment ist nicht einfach zu beschaffen. Noch schwieriger wird es, einen Kaishaku-Nin zu organisieren …

Grüsse

böc
magical mister mac

"Eine Frage der Ehre"

farbauge
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22. Jan 2010, 13:06
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Hallo zusammen,

ein interessantes Thema. Ich zitiere mal in gekürzter Form (meine Auslassungen "...") Frank mit seinem Post ziemlich am Anfang:

Zitat Ein veralteter Begriff. ...

Ehre ist für mich nichts notgedrungen positives. Eher ein Vehikel, welches in anderen Kulturkreisen berechnend oder unter religiösem Käppchen ... Letztlich bleibt immer ein peinlicher Beigeschmack bei solchen Worten. Es sind manipulative Artefakte aus religiös-militaristischer Dämmerung. Gut für Befehlsstrukturen, darum taucht dieser Mumpitz auch besonders beim Militär und in diktatorischen/fundamentalistischen Strukturen auf.

Anders beim ebenfalls in die Jahre gekommenen "Anstand" oder "Ehrlichkeit". Dies sind Worte, die man eher mit Vernunft und entschiedenem Pazifismus assoziieren könnte.


Das trifft so ziemlich meine Meinung. Zu den m.E. positiven Begriffen "Anstand" und "Ehrlichkeit" kommt noch ganz, ganz wichtig der Begriff der "Selbstachtung" hinzu. Daher ja auch die zutreffende Redensart, dass man "noch in den Spiegel sehen können" möchte.

M.E. ist es weniger wichtig, was beliebige andere Menschen von mir denken. Erst mal muss ich vor mir selbst gerade stehen, dann vor den Menschen, die mir etwas bedeuten (Familie, Freunde, geschätzte Kollegen etc.).

Ich versuche auch immer, meine eigene Motivation zu hinterfragen: wenn ich etwas zu tun gedenke, was "eigentlich" nicht so ganz richtig ist (z.B. das oben angeführte unter-Wert-arbeiten)...geht es dann um Ausstechen anderer, kann ich zu dem Zeitpunkt nicht anders, erwarte ich Kompensation durch andere Vorteile, bedenke ich die Folgen für mich und Andere etc.

Das Wort "Ehre" hat mit all dem nicht so viel zu tun (außer vielleicht die hier schon genannte "Berufs- oder Handwerksehre").

Ehre passt teilweise - in den genannten Negativbeispielen - zusammen mit dem bei mir ebenfalls sehr ungeliebten Wort "Stolz".

Ich kann mit Stolz nichts anfangen. Am Schlimmsten: stolz auf etwas sein, dass man gar nicht beeinflussen kann oder selbst geleistet hat, wie "stolz, ein Deutscher zu sein" (gruselig) oder
"ich bin stolz auf dich" (unüberlegt...wie kann ich stolz auf eine fremde Leistung sein...habe ich was dazu beigetragen?)

Mir würde da eher passen "ich freue mich über" ich erkenne an, wertschätze etc.

OK, "Stolz" weicht hier jetzt vom Thema ab, illustriert aber noch mal die (meiner Meinung nach) mangelnde Reflektion mancher Leute, die ich bei "Ehre" genau so sehe.

Gruß

Peter

"Eine Frage der Ehre"

Thobie
Beiträge gesamt: 4040

24. Jan 2010, 20:29
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Hallo, Peter,

Zitat Ehre passt teilweise - in den genannten Negativbeispielen - zusammen mit dem bei mir ebenfalls sehr ungeliebten Wort "Stolz". Ich kann mit Stolz nichts anfangen. Am Schlimmsten: stolz auf etwas sein, dass man gar nicht beeinflussen kann oder selbst geleistet hat, wie "stolz, ein Deutscher zu sein" (gruselig) oder "ich bin stolz auf dich" (unüberlegt...wie kann ich stolz auf eine fremde Leistung sein...habe ich was dazu beigetragen?)

der Satz, "stolz, ein Deutscher zu sein", ist leider aufgrund unserer Geschichte diskreditiert, obwohl er ganz neutral gesehen von vielen – auch politisch tätigen – Personen wieder gefordert wird – ohne dass es entsprechend rechtslastig aussieht, wie wenn sich das ein Skinhead auf den Oberarm tätowieren lässt.

Mein türkischer Lebensmittelhändler sagt von sich, er "sei ein sehr (!) stolzer Türke", und ich nehmen ihm das auch ab, wenn ich mich mit ihm unterhalte und austausche.

Und zum Thema, stolz auf jemanden zu sein: Ich finde das nicht abwegig. Ich war in meinem Leben zwei Male sehr stolz auf meinen Vater.

Einmal, als er mir erzählte, dass er nach dem Zweiten Weltkrieg aus einem Internierungslager der Franzosen bei Ludwigshafen im Jahr 1945 – er war damals etwa 18 Jahren alt – mit einem Kollegen unter Lebensgefahr ausgebrochen ist und sich dann im Keller seiner Eltern versteckte. Nein, keine Bange, er ist nicht rechtsgerichtet und hatte nichts Schlimmes zu erwarten. Er ist ein alter Sozialdemokrat. Aber er hat sich damals auch von den Besatzern nicht unterkriegen lassen!

Das zweite Mal, als er während meiner Schulzeit die Mutter eines Klassenkameraden von mir, mit dem ich eine Prügelei hatte ;–), auf deren Äußerung in unserem Haus, "ja ja, wie die Kinder, so die Eltern", mit den Worten, "das reicht, da ist die Tür, verlassen Sie mein Haus", aus der Wohnung warf!

Ich kann Dir sagen, DA war ich stolz auf ihn. Und ich kann daher dem Wort durchaus etwas abgewinnen.

Genauso ist es mit dem Wort "Ehre", obwohl das für mich schwerer zu fassen ist, deswegen meine Frage hier im Forum bzw. der Thread.

Zitat Das Wort "Ehre" hat mit all dem nicht so viel zu tun (außer vielleicht die hier schon genannte "Berufs- oder Handwerksehre").

Und ja, eine Grafiker-Ehre habe ich auch schon! Die habe ich auch schon bemüht, wenn ein Kunde kam und Dumping-Preise von mir verlangte. Da habe ich abgelehnt und mir gesagt, für dieses Honorar muss ich das nicht machen! Eigentlich müsste ich dann aber auch eine Verleger-Ehre und eine Journalisten- oder Autoren-Ehre haben … mmhhh, da muss ich mal drüber nachdenken!!!

Grüße



Thobie

--
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(Dieser Beitrag wurde von Thobie am 24. Jan 2010, 20:37 geändert)

"Eine Frage der Ehre"

farbauge
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25. Jan 2010, 16:16
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Hallo Thobie,

zum Stolz: ja..nee..is klar, das ist so, dass die meisten das anders sehen als ich. Ist auch in Ordnung, für mich hat das Wort Stolz eben einen ungünstigen Beigeschmack (um das Fremdwort Konnotation zu vermeiden ;-)).

Und die Ehre: ich denke, immer wenn es in diesem Sinne der Berufs- oder Handwerkerehre verwendet wird, ist es erstens positiv und zweitens ziemlich gleichlaufend mit der Selbstachtung und der Achtung vor den Anderen. Z.B. Selbstachtung, wenn ich nicht den billigen Jakob mache. Z.B. Achtung vor meinen Kunden, wenn ich für deren Geld anständige Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen abliefere...beides von mir aus auch unter Ehre zu verhandeln,
aber der Beigeschmack wieder: auf dem Felde der Ehre, mit Gott für Kaiser und Vaterland, Blutrache wegen Ehrverletzung etc.

Grundlegend ist es oft eben nur ein Sprachproblem, ob man das eine sagt und das andere meint.

War jetzt ganz auf die Schnelle in die Tasten geklopft, sorry, bin grad etwas in Eile.

Gruß
Peter