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GMG Proof - Nexus - Andruck

gerry1308
Beiträge gesamt: 36

15. Okt 2010, 18:18
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Hallo!
Ich bekomme immer zwei Antworten auf meine Frage, würde aber gern wissen welche Vorgangsweise die richtige ist. :-)

Es soll mittels GMG Proof das Druckergebnis einer Flexodruckmaschine simuliert werden.
Als RIP für den CTP dient Nexus von Esko.
Wenn ich nun einen Andruck an der Flexomaschine der Testcharts mache, muss ich da die Daten komplett linear durch Nexusw zum Belichter schicken, oder muss ich sie mit hinterlegter "Druckzunahme-Kurve" schicken.
Wenn ich sie mit Kurve andrucken lasse, dann darf ich diese Kurve aber beim proofen am GMG nicht verwenden, oder doch?

Wer kann das Deppensicher erklären?

GMG Proof - Nexus - Andruck

macbookmatthes
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15. Okt 2010, 21:23
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Lieber Kollege,

im Grunde ist das –egal bei welcher Software/Ausstattung– immer gleich:

1. Schritt
Wiederholbare, standardisierte Druckbedingung: Also, sauber ermittelte Volltöne in Dichte und/oder LAB und eine Druckkennlinie für den RIP, die min. ein Mal validiert wurde, ob die die Sollwerte erreicht (innerhalb Toleranz).

2. Schritt
Profilchart (z.B. ECI2002, IT 8/7.4) andrucken und zwar unter den oben beschrieben Bedingungen, sozusagen "mit allem".
Danach kan man das Profil/MX-Datei erstellen und proofen, etc.

Im Proofrip hast du letztlich nur die MX-Datei, die die zu simulierende Druckbedingung enthält. Sie beschreibt das zu simulierende Ergebnis.


Das ist alles ;-)
Beste Grüße
m

GMG Proof - Nexus - Andruck

loethelm
  
Beiträge gesamt: 6029

16. Okt 2010, 09:55
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Hallo,

Antwort auf: Das ist alles ;-)


wenn es ein Rasterproof werden soll, ist das leider nicht alles.

Dafür wird der Andruck inklusive Plattenkalibrierung gemacht und vermessen. Dann hat man die farbmetrische Beschreibung der Strecke Daten->"Druckzunahme-Kurve"->Rasterdaten->Farbe auf Bedruckstoff. Aus den Messdaten erstellt man eine mx5-Datei. Da beim Rasterproof allerdings mit den Rasterdaten geprooft wird, und der Tintenstrahler nicht die Tonwertzunahme der Maschine hat, muss man nun die "Zunahmekurve" der mx5 füttern, damit die Rasterdaten "relinearisiert" werden können.

Einen linearen Andruck zu machen ist sinnfrei, da man ja das proofen will, was man später auch druckt.


Viele Grüße

Loethelm

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GMG Proof - Nexus - Andruck

AchtBit
Beiträge gesamt: 113

17. Okt 2010, 16:56
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Antwort auf [ macbookmatthes ] 1. Schritt
Wiederholbare, standardisierte Druckbedingung: Also, sauber ermittelte Volltöne in Dichte und/oder LAB und eine Druckkennlinie für den RIP, die min. ein Mal validiert wurde, ob die die Sollwerte erreicht (innerhalb Toleranz).

Welche wären denn das - wenn ein Flexodruckstandard doch nicht existiert?

Im Falle von "standardmäßigen" gestr. Papieretiketten könnte man die DKL der Fogra39 anpeilen –oder?

Vielen Dank schonmal für erhellende Erklärungen.

mfG Achtbit

GMG Proof - Nexus - Andruck

macbookmatthes
Beiträge gesamt: 315

17. Okt 2010, 22:31
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Ob du eine Fogra39 auch nur annähernd erreichst, hängt von Bedruckstoff, Farbe und vielem anderem ab.

Gehen wir mal NICHT davon aus.

Dann hilft nur das "alte" 1x1 des Druckens: Färbungsreihe, Festlegung optimaler Dichte/LAB, Messung unkorrigierter TWZ, Festlegung Kontrastverhältnis und Abtufunf zur Erreichung optimaler TWZ undsoweiterundsofort.

Ist zwar "oldschool", aber ohne Standard und ohne passende Näherungsalternative im Zweifel die beste Lösung.

Beste Grüße
m

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gerry1308
Beiträge gesamt: 36

18. Okt 2010, 09:11
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OK, danke mal an macbookmatthes und loethelm.
Hab da aber noch ne Frage @loethelm

Ja in der Tat wird das bei uns ein Rasterproof. Die gerasterten LEN Files werden von Nexus geschrieben, und da ist unsere Kurve ja schon hinterlegt. Da wird der 50% Punkt z.B. auf 59% angehoben, dass er im Druck ca. 65% hat. (Wir wollen eine IsoKurve simulieren)
Jetzt bekommt das GMG RIP ja eine Datei wo der 50er eben diese 59% hat.
Muss in die MX5 Datei dann diese Kurve auch nochmal reingerechnet werden? Oder eine andere?

PS: Wird diese Simulation einer ISO Kurve eigentlich auch in andern Betrieben so gemacht? Angeblich macht man das so, da es viel homogener aussieht, als wenn ein 50%er auch am Druckergebnis 50% hätte. Wie handhabt ihr das?

lg
gerry

GMG Proof - Nexus - Andruck

AchtBit
Beiträge gesamt: 113

19. Okt 2010, 13:06
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Antwort auf [ macbookmatthes ] Ob du eine Fogra39 auch nur annähernd erreichst, hängt von Bedruckstoff, Farbe und vielem anderem ab.

Gehen wir mal NICHT davon aus.

Dann hilft nur das "alte" 1x1 des Druckens: Färbungsreihe, Festlegung optimaler Dichte/LAB, Messung unkorrigierter TWZ, Festlegung Kontrastverhältnis und Abtufunf zur Erreichung optimaler TWZ undsoweiterundsofort.

Ist zwar "oldschool", aber ohne Standard und ohne passende Näherungsalternative im Zweifel die beste Lösung.

Beste Grüße
m

Gut, soweit verstanden.

Vielen Dank für Deine freundliche Hilfe

AchtBit

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loethelm
  
Beiträge gesamt: 6029

19. Okt 2010, 21:18
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Hallo gerry,

ausgehend von

1) Daten
2) "Druckzunahme-Kurve"
3) Rasterdaten
4) Farbe auf Bedruckstoff

hast du erstmal die farbmetrische Beschreibung des Endergebnisses in Form einer Messung.

Damit könntest du jetzt einen Contone Proof aus 1) machen, der dir 4) simuliert.

Da du aber für den Rasterproof bei 3) startest musst du aus 3) und 2) auf das Endergebnis (4) schließen. Is klar, oder? ;-)

Du musst also die Druckzunahmekurve (2) mit der mx5-Datei verrechnen, da ja die farbmetrische Beschreibung (4) des Endergebnisses diese beinhaltet, aber dem Proofer der Schritt von 3 auf 4 (nämlich die Tonwertzunahme beim Druck) fehlt.


Viele Grüße

Loethelm

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gerry1308
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21. Okt 2010, 10:45
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Danke Loethelm!

Ich denke ich weiss jetzt was du meinst.
Thanks und lg
Gerry