Hallo,
auch wenn der Thread schon alt ist, scheint es hier zu keiner Lösung bzw. ausreichenden Information gekommen zu sein.
Daher ein kurzer Nachtrag von mir, falls wieder jemand über solche Fragen stolpert.
1. Grundsätzliche Unterscheidung: Dose ist nicht gleich Dose
Es gibt Dosen aus Weißblech und Dosen aus Aluminium. Der Unterschied ist für jeden sofort erkennbar: Alu-Dosen sind aus einem Guss, Weißblechdosen haben eine Naht. Das kommt daher, daß die Alu-Dosen schon komplett gefertigt werden vor dem Bedrucken, die Weißbleche aber plano (d.h. flach) bedruckt und dann erst zur Dose geformt werden.
2. Druckverfahren
Die Weißbleche werden plano i.d.R im Offset bedruckt. Die Alu-Dosen sind dreidimensionale Objekte werden im Letterset-Verfahren bedruckt (fälschlicherweise sprechen viele Drucker hier auch vom Trockenoffset, ist aber falsch). Letterset ist eine Kombination aus Flexo- und Offset-Druck. Wie im Offset gibt es ein Gummituch, allerdings wird das gesamte Druckbild (alle Farben!) zunächst auf das Gummituch übertragen und dann komplett auf die Dose oder den Becher abgerollt und gedruckt. Die einzelnen Farben werden hintereinander in zylindrisch angeordneten Farbwerken im Hochdruck mit Gummiklischees (wie Flexo) auf das Gummituch übertragen. Und jetzt kommt der große Haken an diesem Verfahren: Übereinanderdrucken von Farben geht nicht! Das ist wie früher beim Aquarellmalkasten: Wenn der Pinsel nicht sauber ist, versaut man sich das Farbnäpfchen. Da die Farben ja Nass sind, würde beim Übereinanderdrucken die neue nasse Farbe in die schon auf dem Gummituch vorhanden reingedrückt. Dadurch bleibt immer eteas der ersten Farbe am Klischee hängen und kontaminiert somit die zweite Farbe schon im Farbwerk.
3. Farben
Wichtig ist erstmal zu entscheiden, inwieweit der metallische Effekt des Materials genutzt werden soll. Bei lasierenden Druckfarben direkt auf metallisches Material entsteht automatisch ein schöner Metallic-Effekt. Ist das nicht gewünscht, müssen die Dosen weiß vorlackiert werden. CMYK-Bilder scheiden wg. der Einschränkung beim Übereinanderdrucken der Farben und der nicht ganz so feinen Rasterung aus. Hinzu kommt, daß bei den meisten Druckereien i.d.R. bei 8 Farben Schluss ist. Davon kann dann nochmal ein Farbwerk für Weiß und eins für Lack abgezogen werdne, bleiben 6 Farben. Wenn's dann noch Getränkedosen mit Pfand sind, kommt noch die DPG-Farbe dazu, bleiben für die Gestaltung noch 5 übrig.
Sehr schwieriges Thema und für Einsteiger in diesem Bereich auch höchst komplex. Das ist m.E. nichts für Designer, die sich nicht mit der Technik beschäftigen wollen. Spätestens wenn der Drucker die Entwürfe sieht, kann man dann wieder einpacken.