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Primärer Textrahmen, verankerte Objekte: Vorteile bei asymmetrischem Satzspiegel

Marco Morgenthaler
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21. Jul 2013, 13:40
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Hallo allerseits

In einem Thread hat Ueli vor kurzem das Problem geschildert, dass beim Einfügen einer Einzelseite die nachfolgenden Dokumentseiten nicht mehr standrichtig sind, genauer gesagt, dass die Objekte (Text- und Grafikrahmen) in einem asymmetrischen Satzspiegel nicht mehr am Bund ausgerichtet sind (vgl. http://www.hilfdirselbst.ch/..._P515066.html#515066).

Kai hat den sehr interessanten Hinweis auf den primären Textrahmen gegeben (neu ab CS6!). Ich kannte das Konzept nicht näher und habe nun ein wenig herumexperimentiert. Im Anhang findet ihr ein Beispieldokument: ein paar Doppelseiten mit primärem Textrahmen (pT) und jeweils drei verankerten Objekten. Text ist auf allen pT eingeflossen (beim Platzieren reicht ein Klick auf den pT, die Shifttaste ist nicht notwendig). Auf S. 2 wurden alle verankerten Objekte manuell verändert.

Bei den Screenshots (s. Anhang) finden sich die Optionen für einen verankerten Rahmen (die verankerten Rahmen können alle manuell einfach mit dem Objektwerkzeug verändert/verschoben werden). Im Screenshot der Doppelseite 2/3 sieht man die manuell veränderten verankerten Objekte (Bild/Text eingefügt), zudem wurde der S. 2 eine neue Musterseite zugewiesen, bei der der pT zweispaltig aufgebaut ist. Hier sieht man den grossen Vorteil des pT. Layoutänderungen sind auch nachträglich möglich. Ohne pT auf der Musterseite ist das nicht zu machen! So könnte man auch nachträglich den Satzspiegel verändern.

Im letzten Screenshot (Nach Einfuegen) sieht man die Situation nach Einfügen einer Einzelseite. Die linke Seite 2 wird neu zur rechten Seite 3. Alles bleibt durch die Ausrichtung am Bund standrichtig (gespiegelt). In den Absatzformaten kann die Textausrichtung auch relativ zum Bund ausgerichtet werden (falls erwünscht).

Jahrelang hiess es (zu Recht), dass Textrahmen auf der Musterseite nichts zu suchen haben, jedenfalls wenn es um Lauftext geht. Mit CS6 hat sich das m. E. geändert. Ich jedenfalls kann nur Vorteile erkennen.

Natürlich hat der pT nichts mit den verankerten Rahmen zu tun. Ich habe beides im selben Beispieldokument verwendet, um näher auf das Problem von Ueli einzugehen (linke Seite wird zur rechten usw.). Der primäre Textrahmen scheint mir jedenfalls eine sehr interessante Neuerung ab CS6 für doppelseitige Dokumente (Buchsatz!) zu sein, die ich bisher gar nicht beachtet habe.

Danke auch an Kai für seinen Hinweis!
Allen eine schöne Woche und Gruss
Marco

Anhang:
Test_prim_Textrahmen.idml (61.5 KB)   Nach Einfuegen.png (127 KB)   Optionen verankertes Objekt.png (69.8 KB)   Seite 2_3.png (139 KB)

Primärer Textrahmen, verankerte Objekte: Vorteile bei asymmetrischem Satzspiegel

Kai Rübsamen
  
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22. Jul 2013, 22:03
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Hallo Marco, danke für deine Tests und den ausführlichen Beitrag.

Genau so hatte ich das gemeint. Der Primäre Textrahmen hat leider einen kleinen Schwachpunkt (s. meinen Kommentar im anderen Beitrag): Ich glaube Ueli hatte links andere Inhalte als rechts. Der Primäre Texrahmen darf also auf der Musterseite nicht verkettet werden.

Antwort auf: Hier sieht man den grossen Vorteil des pT. Layoutänderungen sind auch nachträglich möglich. Ohne pT auf der Musterseite ist das nicht zu machen!

Ja, jetzt sind erstmals Rahmen mit einer Musterseite auch nach dem Lösen weiterhin verbunden und noch besser: Sie passen sich bei einer neu zugewiesenen Musterseite an.

Antwort auf: So könnte man auch nachträglich den Satzspiegel verändern.

Das würde auch ohne gehen, wenn man die Layoutanpassung aktiviert.


Antwort auf: Der primäre Textrahmen scheint mir jedenfalls eine sehr interessante Neuerung ab CS6 für doppelseitige Dokumente (Buchsatz!) zu sein …

Ja auf jeden Fall, z.B. wenn der Kapitelbeginn tiefer anfangen soll. Er ist aber auch interessant für Einseiter: Nehmen wir mal an, es gibt Datenblätter oder Dokumente für DPS. Der Stand eines Textrahmens ist zunächst immer gleich und wird nur durch Zuweisen einer neuer Musterseite gesteuert.

Bleibt zu hoffen, dass Adobe dieses Konzept weiter ausbaut.

Gruß Kai Rübsamen

(Dieser Beitrag wurde von Kai Rübsamen am 22. Jul 2013, 22:19 geändert)

Primärer Textrahmen, verankerte Objekte: Vorteile bei asymmetrischem Satzspiegel

Adelberger
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23. Jul 2013, 09:47
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Ich selbst arbeite schon lange mit den Primären Textrahmen und sehe Vorteile.
Was jedoch NICHT mehr verwendet werden soll, ist die Layoutanpassung, diese wird durch die Regeln für das Liquid Layout ersetzt. Adobe hat diese nur noch als Legacy-Funktion beigehalten, aber versprochen sie in einer zukünftigen Version zu entfernen. Also nicht mehr drauf aufbauen.
Das LL kann man testen, wenn man mit dem Seitenwerkzeug die Seitengröße verzieht und verändert, da sieht man, wie das Layout sich bei Veränderungen verhalten würde (und wenn man die Strg/Cmd drückt, dann verändert man es auch.)
Zudem gibt es Probleme beim Primären Textrahmen mit Dokumenten aus einer älteren Version.

Was weiterhin gilt: Keine Platzhaltertexte auf die Musterseite.
Was auch gilt: Keine Textverknüpfungen der Primären Textrahmen von einer Musterseite auf die andere, die verwirren das Programm und es kann zu unerwarteten Verkettungen im Dokument auf den Seiten kommen.

Was Adobe gemeinsam eingefühjrt hat sind auch die maximale Spaltenbreite und andere Eigenschaften bei Textrahmen, die besonders interessant werden, wenn man nach ePub exportiert und für's Tablet designt.

Primärer Textrahmen, verankerte Objekte: Vorteile bei asymmetrischem Satzspiegel

Kai Rübsamen
  
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23. Jul 2013, 11:36
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Hallo Willi,

Antwort auf: Was jedoch NICHT mehr verwendet werden soll, ist die Layoutanpassung

Ich verwende die mind. 1x am Tag und bin damit viel schneller als mit LL.

Antwort auf: Was auch gilt: Keine Textverknüpfungen der Primären Textrahmen von einer Musterseite auf die andere

Hatte ich noch nie Probleme mit, bzw. bei einem doppelseitigen Buch macht man das eigentlich so ;-)

Gruß Kai Rübsamen

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Adelberger
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23. Jul 2013, 11:58
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Antwort auf [ Kai Rübsamen ] Hallo Willi,

Antwort auf: Was jedoch NICHT mehr verwendet werden soll, ist die Layoutanpassung

Ich verwende die mind. 1x am Tag und bin damit viel schneller als mit LL.

Antwort auf: Was auch gilt: Keine Textverknüpfungen der Primären Textrahmen von einer Musterseite auf die andere

Hatte ich noch nie Probleme mit, bzw. bei einem doppelseitigen Buch macht man das eigentlich so ;-)

Dennoch hat Adobe definitiv angekündigt, die Layoutanpassung sterben zu lassen, deshalb sind ja die LL-Regeln eingeführt worden. Es war anfangs vorgesehen mit Einführung von CS6 sofort die Layoutanpassung zu entfernen. Weil jedoch manche User auf diesen Workflpw aufbauen, wurde der Funktion eine Gnadenfrist gewährt. Was nicht funktioniert, ist gleichzeitig das Liquid Layout und die Layoutanpassung zu nutzen, da funktioniert beides nicht so wie es soll.
Wenn Du von linken nach der rechten Seite verknüpfst, wirst Du in den meisten Fällen keinen Unterschied merken zu keiner Verknüpfung (ich rede von der Musterseite), eventuell landest Du beim Platzieren von Texten auf einem neuen Textverlauf, da gibt es manchmal Probleme. Manche verknüpfen von der rechten zur linken Seite und kriegen einen Mess raus. Verknüpfung von mehreren Seiten innerhalb einer Seite mag noch gehen.

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Kai Rübsamen
  
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23. Jul 2013, 14:31
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Willi,

ich versteh dich nicht ;-)

Solange die Layoutanpassung noch da ist, können sie die Leute doch auch noch nutzen. Ich gehe nicht davon aus, dass sie in diesem Jahr wegfallen wird. Aber jeder wie er mag.

Antwort auf: Wenn Du von linken nach der rechten Seite verknüpfst, wirst Du in den meisten Fällen keinen Unterschied merken zu keiner Verknüpfung (ich rede von der Musterseite),

Du scheinst ein anderes InDesign zu haben als ich. Wenn deine Textrahmen auf der Musterseite nicht verkettet sind, kannst du auf den Dokumentseiten auch keine Texte in linke und rechte Rahmen fließen lassen die von der Musterseite kommen. Du erhältst dann meistens nur rechte gefüllte Seiten. Außerdem funktioniert dann der Primäre Textfluss nicht mehr, weil nur einer pro Musterdruckbogen.

Das nachträgliche Zuweisen von Primären Textrahmen ist hingegen fehleranfällig, wenn vorher Texte einfach mit der Shift-Taste auf der Dokumentseite platziert wurden.

Gruß Kai Rübsamen

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Adelberger
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23. Jul 2013, 16:02
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Antwort auf [ Kai Rübsamen ] Willi,

ich versteh dich nicht ;-)

Solange die Layoutanpassung noch da ist, können sie die Leute doch auch noch nutzen. Ich gehe nicht davon aus, dass sie in diesem Jahr wegfallen wird. Aber jeder wie er mag.

Antwort auf: Wenn Du von linken nach der rechten Seite verknüpfst, wirst Du in den meisten Fällen keinen Unterschied merken zu keiner Verknüpfung (ich rede von der Musterseite),

Du scheinst ein anderes InDesign zu haben als ich. Wenn deine Textrahmen auf der Musterseite nicht verkettet sind, kannst du auf den Dokumentseiten auch keine Texte in linke und rechte Rahmen fließen lassen die von der Musterseite kommen. Du erhältst dann meistens nur rechte gefüllte Seiten. Außerdem funktioniert dann der Primäre Textfluss nicht mehr, weil nur einer pro Musterdruckbogen.

Das nachträgliche Zuweisen von Primären Textrahmen ist hingegen fehleranfällig, wenn vorher Texte einfach mit der Shift-Taste auf der Dokumentseite platziert wurden.

Ok, die Verkettung muss sein, da habe ich mich geirrt. Was aber sein muss, dass die Verkettung von der linken Musterseite auf die rechte geht und nicht umgekehrt. Da habe ich schon Dokumente erlebt, die wirred waren.
Das mit der Layoutanpassung ist so ein Ding, ich habe mir angewöhnt, Funktionen anzuwenden, von denen ich weiß, dass ich in einer späteren Version dran rumschrauben muss. Und ich habe schon mit Versionen gearbeitet, wo diese Funktion draußen war, da gewöhnt man es sich notgedrungen ab. Jetzt ist es drinnen, aber unzuverlässig.