Frequenztrennung bedeutet das Bild in einen hochfrequenten und einen niederfrequenten Bereich zu trennen. Frequenz bezieht sich dabei auf die Anzahl der Pixel die eine bestimmte Tonwertänderung benötigt. Weiche Übergänge wechseln eben nicht vom einen Pixel zum nächsten um viele Tonwertstufen sondern von Pixel zu Pixel immer nur um eine oder wenige Tonwertstufen, um dann nach 10 oder 20 Pixeln auch auf einem drastisch anderen Wert zu landen. Detailreiche Bildpartien sind hochfrequent, da sich die Tonwertstufen benachbarter Pixel drastisch unterscheiden.
Letztendlich ist dieses Verfahren eine Abwandlung der Unscharfmaskierung, bei der auch hochfrequente Bildbereiche in ihren Veränderungen verstärkt und niederfrequente in Ruhe gelassen werden.
Nun gibt es Bildmanipulationen die auch die Frequenz ändern, z.B. das glätten von Haut. Hierbei ist es eben entscheidend. das eine bestimmte Menge an Details reduziert (die Poren), stärkere Details (z.B: Sommersprossen) aber unangetastet bleiben.
In solchen Fällen kann man mit einem frequenzgetrennten Bild eben gezielter an die Sache herangehen., bzw. kann die Nebenwirkungen auf Partien die nicht beeinträchtigt werden sollen, deutlich reduzieren.
Beim ersten Schritt einer JPEG komplression werden übrigens auch hochfrequente von niederfrequenten Bildpartien getrennt um sie gezielt einzeln komprimieren zu können, denn je niedrieger die Frequenzen in einer Bildpartie, je höher das Einsparungspotential bei Speicherung der Pixelinformationen in differentieller Schreibweise (Man speichert also nicht
Pixel 1: Tonwertstufe 128;
Pixel 2: Tonwertstufe 129;
Pixel 3: Tonwertstufe 132; ...
sondern:
Pixel 1: 128;
+1;
+3; ...
Solange die Differenzen von einem zum anderen Pixel klein bleiben, kann man für die Pixel dann auch statt 8 Bit auf 4 oder gar noch weniger zurückgreifen (Das ist die Quantisierung, die über die Verluste bei der JPEG-Komprimierung maßgeblich entscheidet, bestimmt eben, mit wie vielen Bits da zurechtgekommen werden muss).
In hochfrequenten Bildpartien macht dieser Differenzmodus wenig Sinn, da die Differenzen im Wertebereich der eigentlichen Tonwertstufen liegen.
MfG
Thomas
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