Wie schon geschrieben kalibriere ich mit ColorNavigator und i1display pro.
Die Default-Einstellung Brightness für Print ist dort mit 80 cd/m2 bei einem Weißpunkt von 5000 K und einem Gamma von 2.2 festgelegt.
Nun ist mir diese Profilierung am Eizo zu rötlich und zu dunkel. Meine Cinema Displays hatte ich mit 5300 K eingestellt und bin gut damit „gefahren”. Allerdings mit ca. 120 cd/m2.
Muss der Brightness-Wert für 5300 K auch angehoben werden ?
Info wäre nett.
Gruß, mediax
(Dieser Beitrag wurde von mediax am 27. Jul 2015, 17:50 geändert)
Den Mangel an Antworten auf deine Frage würde ich jetzt mal als stillschweigende Unentscheidenheit werten, es gibt vor und Nachteile für beide Varianten – passable Kalibrationsergebn isse sind mit beiden zu erzielen – wenn man weiss was man tut.
Da geht’s schon los... das ist ein Anachronismus. Der beruht auf der Leistungsfähigkeit und dem Alterungsverhalten von Röhrenmonitoren, die
A) nicht mehr Leuchtdichte schafften, und B) ratz fatz ausgebrannt wären, wenn man sie auf deutlich höheren Niveaus betrieben hätte.
Aktuelle HCFL und LED Backlights schaffen deutlich höhere Leuchtdichten über ebenfalls deutlich längere Zeiten hinweg.
Um einen Print-Hardwareproof-Abgleich tauglichen Bildschirm hinzubekommen, braucht es Leuchtdichten jenseits der 125cd/qm (Loethelm hat hier irgendwann mal auseinanderdividiert, wie die Helligkeit 1 bis 1,5m unter einem Normlichtkasten in Relation zur Bildschirmhelligkeit zu setzen ist – AFAIR kam er auf 160cd/qm.
Die Sache mit dem nicht auf 5000K zu betreibenden Weisspunkt des Bildschirms hat zwei Ursachen.
1. Die übliche Messtechnik misst Bildschirmweiss eigentlich immer wärmer als wir sie empfinden.
2. Das nicht wirklich funktionierende Messen des Bildschirmweiss macht die Nutzung des eigentlich für einen Proof angebrachten, absolut farbmetrische Rendering Intents, unmöglich. Sprich eine Einbeziehung des Papierweiss sollte sich eigentlich bei passendem Weisspunkt des Monitors hinzurechnen lassen. Da aber das gemessene Weiss des Bildschirms nicht mit einem empfundenen Umgebungsweiss deckt, geht auch diese Anpassung die relativ dazu stattfinden würde, in die Hose.
Das kommt drauf an. Pragmatischer Vorschlag seit Jahren meinerseits und auch von mir seit jeher so betrieben: Anpassung des Monitors nicht auf das Normlichtweiss sondern auf den üblichen Bedruckstoff unter Normlicht, sprich, der Bildschirm wird statt auf 5000K, auf Papierweiss unter 5000K getrimmt, so dass er bei relativ farbmetrischem RI eine absolut farbmetrische Ansicht dieses Bedruckstoffs bietet (da dass Monitorweiss bereits dem Papierweiss entspricht).
Man beraubt sich damit zwar der Option per absolut farbmetrischem RI nahezu beliebige Bedruckstoffe zu simulieren – da dass wegen der Diskrepanz aus wahrgenommenem und gemessenem Bildschirmweisspunkt eh nicht funktioniert, m.E. durchaus verschmerzbar.
Man kann also messtechnisch korrekt vorgehen, mit dem Ergebnis das keine Papierweisssimulation zu einem optisch ansprechenden Ergebnis führt, oder man kann wenigstens fürs FOGRA39 Papierweiss von L95 a0 b-2 ein passables, absolut farbmetrisches Softproofergebnis erzielen.
ich habe mal weiter mit ColorNavigator experimentiert. Das Ergebnis rein visuell betrachtet, vergleichend mit einem Referenzdruck, kommt dem Ziel einer Übereinstimmung schon näher, erstaunlich was eine moderate Erhöhung der Brightness ausmacht.
Aktuell 90cd/m2, 5300 K, 2.2, Gray balance. Eizo gibt bei Kalibrierung auf Print die Methode Gray balance vor. Ist das korrekt ? Alternativen dort sind Standard und Contrast.
Die erste Messung hatte noch die Einstellung Standard.
Aus Interesse habe ich die Möglichkeit einer Auswertung der Deltawerte genutzt. Was mir auffällt sind Ausreißer nach oben bei drei (2 rot, 1 gelb) von 134 Farben. Wie kommen diese zustande, wie geht man damit um, korrigiert man diese Werte dann manuell in ColorNavigator ?
Bei den unzähligen Informationen zu der Thematik CMM und Eizo-Monitore stieß ich auf eine Warnung, ein Wert von 100cd/m2 sollte möglichst nicht überschritten werden, da sonst überproportionaler Verschleiß wirksam würde – ist das ernst zu nehmen ?
Aber ich bin kein Profi in Sachen Kalibrierung, deshalb bitte ich um eine Einschätzung.
(Dieser Beitrag wurde von mediax am 28. Jul 2015, 21:15 geändert)
Ich vermute dass da Gray Balance eine gute Wahl ist, zumal eine nicht passende Grauachse gerade bei farbig aufgebauten Bildern deutlich problematischer ist als ein leichtes zu hell oder zu dunkel in der Grauachse.
"2 rot, 1 gelb“ sind die Delta E Werte für die Farben oder die Menge der Ausreißer?
Da machst du eigentlichnichts dran, ausser neu zu profilieren und zu hoffen, dass es dann besser wird, wenn's nicht besser wird, ist das halt bei dem Monitor so.
Teilweise wird empfohlen das Kalibrationsprogramm vor einer Verifizierung des Profils neu zu starten, um sicher gehen zu können, dass das neue Profil in die Grafikkarte oder die LUT des Bildschirms geladen wurde, sie also auch berücksichtigt wird. Nach meiner Erfahrung kann aber allein das abheben des Messsensors und ein leicht versetztes wiederaufsetzen zu solchen Abweichungen führen.
Auch TFTs altern bei höheren Leuchtdichten stärker. Aber was sind die Alternativen? 5 Jahre ein ausreichend buntes Monitorbild bei andauernd zu niedriger Helligkeit und fehlendem Kontrast, oder 3 Jahre ein passender Monitor?
Mein CG220 wurde innerhalb der 5-jährigen Garantie von Eizo anstandslos 3x getauscht, weil eben meine vorgegebene Helligkeit von 120cd/qm nach etwa 1,5 Jahren nicht mehr erzielt wurde.
Sowas kann entstehen, wenn während der Profilierung (oder der Verifizierung) ein Dialogfenster oder irgendwas dass Messfeld kurzzeitig überdeckt hat, so dass eben kein Orange sondern was ganz anderes gemessen wurde.
Wie lauten denn die Sollwerte für dieses Rot laut Monitorprofil?
Was passiert, wenn du ein sRGB-Bild mit diesem RGB-Wert in Photoshop befüllst und dann dein aktuelles Monitorprofil zuweist (nicht konvertieren)?
Ja, kam ich. Berechnung: 500/Pi = ca.160 Erklärung: Ein Normlichtkasten neben dem Bildschirm soll 500lx Beleuchtungsstärke auf dem Druck erzeugen. Um aus Lux cd/qm zu berechnen, muss man durch Pi teilen.
Viele Grüße
Loethelm
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Sowas entsteht in der rEgel, wenn sich der Monitor während der Messung herunterdimmt, weil nach Meinung des Betriebssystems gerade nichts passiert, oder wenn irgendewelche Dialogfenster im Bereich der Messsonde aufpoppen.
Die auswertungsroutinen der Messsoftware liefern in der Regel am Ende dieser Überprüfung neben ein paar Extremwerten auch die Soll und Istwerte, die dabei verglichen wurden.
So schaut das z.B. bei Basiccolor aus: http://www.richard-ebv.de/..._128cdm_20150807.png Da ist jetzt kein 255/63/0 orange dabei, aber ich denke es wird klar wie Soll- und Istwerte auszulesen sind.