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Maschinenfotos freistellen - Pfad erstellen, Maskierungsmodus?

kleiner_Rainer
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6. Nov 2015, 10:51
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Hallo,

ich habe gerade recht viele Maschinenfotos, welche ich freistellen muss, so dass ich am Schluss ein Foto mit einem transparenter Hintergrund als PNG-Datei speichern kann.

Bisher habe ich es immer mit einem Pfad erstellt.

Nachdem ich mal wieder einen Photoshop-Workshop besucht habe, wurde mir gesagt, dass dies eine veraltete Vorgehensweise ist. Jetzt wollte ich mal fragen wie Ihr das seht. Wie geht Ihr bei Freistellung von solchen Fotos (ca. 50 Stück) vor?

Bekanntlicherweise führen ja viele Wege nach Rom...

Danke für Euer Feedback.

Viele Grüsse
Rainer

Maschinenfotos freistellen - Pfad erstellen, Maskierungsmodus?

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19334

6. Nov 2015, 11:27
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Das kommt ganz drauf an.

Grundsätzlich ist der Freisteller per Pfad in der Asugabe zum Druck immer deutlich schärfer, als ein Pixelbasierter. Dennn ur im ersten Fall kann ich Bruchstücke von Pixeln in Belichterauflösung beschneiden. Jegliche pixelbasierten Methoden sind immer einer gewissen Unschärfe unterlegen.
Wenn das Motiv an den freizustellenden Rändern allerdings ausserhalb des Schärfepunktes der Aufnahme liegt, ist das eher ein Vorteil, da solche Freistellungen per Pfad immer diesen Scherenschnittcharakter haben.

Wenn du nur auf PNG hinauswillst, also ein Format, dass mit einem Pfad nichts anfangen kann, ist die Überlegung berechtigt, ob man sich den überhaupt antun soll.

Hier kommt jetzt der nächste Aspekt ins Spiel: Trennung Motiv von Hintergrund. Wir hatten vor nicht allzulanger zeit Edelstahlgeräte, fotografiert in den Werkshallen in denen sie aufgestellt sind. Da ist innen und aussen jede Menge Grau – da versagt jegliche Automatik wenn ein Stück Beton an der Kante des Geräts zufällig die selbe Helligkeit wie das Edelstahlblech besitzt. In solchen Fällen ist also Hirn gefragt und händische Arbeit. Ob nun per Pinsel oder Pfadwerkzeug bleibt letztendlich jedem selbst überlassen – Ich stelle per Pfad deutlich schneller frei, als per Pinsel, greife aber bei oben genannten Unschärfeproblemen auch immer mal wieder zu Alphamasken – je nach Motiv und Verwendungszweck. Man kann den Pfad ja recht Problemlos zu einem an die verschiedenen Schärfebereiche des Randes angepasste Alphamaske machen, indem man mit Pinsel oder Weichzeichner-Werkzeug die scharfen Maskenkanten bearbeitet. Andersherum, aus einer Alphamaske einen sauberen Pfad zu erstellen, ist dagegen nahezu unmöglich respektive ist die benötigte Nachbearbeitung deutlich aufwändiger.


Grundsätzlich gilt aber für beide Techniken, immer etwas innerhalb des Motivs freizustellen.

Was weg ist, ist weg, und stört in der Regel auch niemanden: Aus den Augen aus dem Sinn!

Wenn aber deutlich andersfarbige Umgebung hineinblitzt, ist das Geschrei in aller Regel groß.


MfG

Thomas


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Maschinenfotos freistellen - Pfad erstellen, Maskierungsmodus?

Markus Keller
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6. Nov 2015, 12:52
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Hallo,

ergänzend: innerhalb freistellen funktioniert nicht, wenn Außenkanten sich im Motiv fortsetzen. Beispielsweise der Rückspiegel von einem Auto. Da schaut es dann schon komisch aus, wenn der Halter im Bereich des Fahrzeugs breiter ist als das, was drüber rausschaut.
Hilfreich finde ich auch, sich eine möglichst kontraststarke Farbe (zum Motiv) in den Hintergrund zu legen, auf der man die freigestellten Partien besser beurteilen kann als vor weiß der grau. Besonders Farbsäume an der Kante übersieht man dann nicht so leicht.

Markus
Markus Keller
Grafik - Satz - Bild
Schongau

Maschinenfotos freistellen - Pfad erstellen, Maskierungsmodus?

Thomas Richard
  
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6. Nov 2015, 13:05
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Ich rede da von einem Pixel. Und man kann sich ja zum Übergang hin, also der Stelle wo der Spiegel die Wagenkonturverlässt, langsam an die tatsächliche Kontur annähern.

Bei Schmuck, wenn am Rand eines Ringes eine etwa 1Pixel starke Glanzkante besteht, kann man die zwar auch mit dem Freisteller wegschneiden, in dem Fall ist dann mehr aber mehr.
Bzw. ist die Frage ob diese feine Kante ein Glanz (Einspiegelung eines Scheinwerfers) oder eines hellen Objekts innerhalb oder ausserhalb des freigestellten Objekts ist. In letzterem Fall muss man evtl. den zukünftigen Hintergrund einbeziehen und diesen dort Einspiegeln.

Ähnliches gilt ja auch für deinen oben angesprochenen Außenspiegel. Wenn da die Spiegelfläche zu sehen ist und die Umgebung einpiegelt, muss das was dort zu sehen ist für die Freistellung ja auch getilgt werden. Das ist für mich dann aber keine einfache Freistellung mehr sondern ne Retusche.


MfG

Thomas


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Maschinenfotos freistellen - Pfad erstellen, Maskierungsmodus?

kleiner_Rainer
Beiträge gesamt: 198

10. Nov 2015, 09:50
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Hallo Thomas und Markus,

vielen Dank für Eure Antworten.

Ich freue mich immer wenn ich ein Foto mit Pfad aufmache, da ich der Meinung bin, dass ich damit flexibler bin. Aber vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich es immer so gehandhabt habe.

Mir wurde mal gesagt, Maschinen bzw. Gegendstände mit harten Kanten immer einen Pfad freistellen und Menschen bzw. weiche Kanten im Maskierungsmodus.

So wie ich das aus Euren Antworten heraus gelesen habe, gilt das auch nach wie vor.

Der Grund meiner Frage lag darin, dass ich eben schon eine recht grosse Masse an Maschinenfotos habe (so wie auch von Dir Thomas beschrieben) habe und ich mich mit dem neuen Photoshop Cloud noch nicht so auseinander gesetzt habe.

Ich habe insgeheim gehofft, dass evtl. ein Wahnsinns-Toul gibt :))

Vielen Dank und viele Grüsse
Rainer