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Verständnisproblem Doppelseiten (CS3 @ W7.64)

Birnt Attlah
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5. Apr 2016, 15:58
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Guten Tag,

ich bin sowas wie ein Quereinsteiger, arbeite für Künstels, nun auch Bücher, meinte bis vorhin, meist alles richtig gemacht zu haben, bis zu jenem verhängnisvollen (Neben-)Satz aus der Druckerei:
"Sie liefern immer Doppelseiten ab, die unser Techniker erst in Einzelseiten umwandeln muß.." *ürks*

Ok denk ich mir, InDesign bietet mir Doppelseiten an, damit ich sehe, was ich tue - wenn ich fertig bin, wandle ich es so um, daß der Drucker weiß, was er tun soll. Gehe also auf 'Dokument einrichten' und entferne das Flag bei 'Doppelseiten' - nun habe ich zwar Einzelseiten, aber nur noch rechte Seiten, und meine nach innen orientierten Seitenzahlen stehen nun alle 'neben sich'..

Wo ist mein Denkfehler?
Ich 'brauche' die Doppelseitenansicht nicht wirklich, habe nur Fließtext und ein paar Bilder zu platzieren, habe es gewählt weils ging. Aber zB die Seitenzahlen versetzt innen platzieren zu können, wäre schon was.

Ratlosen Gruß
Bernd

Verständnisproblem Doppelseiten (CS3 @ W7.64)

Peter Lenz
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5. Apr 2016, 16:29
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Hallo Bernd,

bei mehrseitigen Publikationen ist es schon sinnvoll im Doppelseiten-Layout zu arbeiten. Anschließend erstellt man eine PDF/X-Datei für die Druckerei und muss darauf achten beim PDF-Export „Einzelseiten“ auszugeben und nicht „Druckbögen“.

Viele Grüße Peter
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iMac 27" Retina 5K, i7, macOS 13.6.6 Ventura, Acrobat Pro, Illustrator CC2023, CC2024, Affinity V2

Verständnisproblem Doppelseiten (CS3 @ W7.64)

Ulrich Lüder
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5. Apr 2016, 16:30
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hallo Bernd,

die meinen bestimmt nur den Export. Dort darfst Du nicht Druckbogen aktivieren, im Layout kannst Du natürlich weiterhin Doppelseiten eingerichtet lassen.

Ich (als Druckdienstleister) will auch Einzelseiten hintereinander (und nicht paarweise nebeneinander "montiert") in einem PDF, weil die Seiten dann noch ausgeschossen werden müssen, also Kopf an Kopf auf dem Druckbogen gemäß Falzmuster verteilt werden: Da nerven Doppelseiten extrem aus genannten Gründen.

Gruß,

Ulrich

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Birnt Attlah
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5. Apr 2016, 16:51
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Aaha! Das Problem ist also nicht meine Arbeitsweise, sondern die Art des Exports. Auf diese Antwort hätte ich auch mit drei Tage grübeln nicht kommen können - herzlichen Dank. :)

Apropos Export - da gibt es soo viele Optionen, daß ich mir nie sicher bin, was ich da checken soll und was besser nicht. Zum Glück frißt meine Druckerei so ziemlich alles, auch der Fehler mit den Doppelseiten kam nur zufällig zur Sprache - aber ich will ja lernen (bin gelernter Bleisetzer).

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Thomas Richard
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5. Apr 2016, 17:47
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Antwort auf [ Ulrich Lüder ] also Kopf an Kopf auf dem Druckbogen gemäß Falzmuster verteilt werden: Da nerven Doppelseiten extrem aus genannten Gründen.

Kopf an Kopf ist hier, glaube ich das falsche Argument, denn drehen musst du Einzelseiten dafür ja auch. Es geht darum, dass bei Klammerheftung ja nicht die Seiten auf dem Druckbogen nebeneinanderstehen, die später im gebundenen Zustand nebeneinander landen.
Bekommt der ausschiessende Doppelseiten muss er die entweder erst alle trennen oder hat quasi immer 50% Wasserkopf an jeder zu positionierenden Seite, den er noch ausblenden muss.


MfG

Thomas


Und wenn dir geholfen wurde, hilf uns, dies auch weiterhin zu können.
http://www.hilfdirselbst.ch/info/

Verständnisproblem Doppelseiten (CS3 @ W7.64)

Ulrich Lüder
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5. Apr 2016, 19:16
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Da hast Du schon recht damit, das bei Doppelseiten/Druckbogen-Export dann nicht dem Ausschießen gemäß die Seiten nebeneinander stehen, die eine richtige Abfolge beim Blättern einer 16-seitigen Rückstichheftung gewährleisten.

Mit "Kopf an Kopf" wollte ich helfen sich einen ausgeschossenen Druckbogen vorzustellen.

Ein Ausschiessprogramm lädt jede einzelne Seite quasi wie ein Bild an die entsprechende Position gemäß dem Falzschema der Weiterverarbeitung (Rücksicht ineinander gesteckte, Klebebimdung hintereinander gestapelte Falzbogen). Mit nebeneinander platzierten Doppelseiten geht das überhaupt nicht, die müssen zuvor erst "auseinander gerissen" werden...

Gruß,

Ulrich

Verständnisproblem Doppelseiten (CS3 @ W7.64)

Freunek
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6. Apr 2016, 10:11
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Antwort auf [ Birnt Attlah ] Apropos Export - da gibt es soo viele Optionen, daß ich mir nie sicher bin, was ich da checken soll und was besser nicht. ... aber ich will ja lernen (bin gelernter Bleisetzer).


Moin,
wenn die Druckerei schon so hilfsbereit ist, dann frage sie doch nach den „joboptions“, welche die PDF-Exporteinstellungen beinhalten. Viele Druckereien haben, basierend auf PDF-x3 und -x1a, entsprechende Einstellungen angelegt.
Beim PDF-Export aus InDesign kannst Du diese wählen und dem Druckdienstleister das Leben erleichtern.

Allerdings muss ich gestehen, als Mac-Anwender weiß ich nicht, wo bei WIN 7 (in welches Verzeichnis) Du diese Datei hineinkopieren musst, damit InDesign sie findet. Da müsste einer der Kollegen aus der Windows-Fraktion eine Ansage machen.

Gruß
Günther

Verständnisproblem Doppelseiten (CS3 @ W7.64)

Birnt Attlah
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6. Apr 2016, 10:24
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Moin Günther,

meine Frage an die Druckerei, welche Optionen sie gern gecheckt hätten, ist im Begriff, rauszugehen. Nach einer solchen Datei kann ich fragen - danke für den Tip.

Erleichtert
Bernd :)

Verständnisproblem Doppelseiten (CS3 @ W7.64)

Ulrich Lüder
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6. Apr 2016, 10:35
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hallo

Zitat „joboptions“


Damit wird aber nicht automatisch alles gut... ;-)

Die "joboptions" beinhalten genau solche Einstellungen wie Einzelseitenexport (und nicht: Druckbogen), ANschnitt, Auswahl der benötigten und Abstand der Marken zum Endformat etc, die sich durchaus unterscheiden können von Druckerei zu Druckerei.

Aber das, was Druckdienstleister auch heute immer noch die Haare raufen läßt, können die ohne Einarbeitung des Datenerstellers in Farbmanagement, also Auswahl und Umgang mit Profilen, nicht abddecken:
Da bringt es auch gar nichts PDF/x-1 oder -4 in den options als Standard zu bestimmen, wenn aus einem SWOPweb-Coated-Arbeitsfarbraum heraus exportiert wird und das ISOcoatedv2 oder v3 dann nirgends installiert ist...

@Bernd: http://www.cleverprinting.de/...verprinting_2013.zip


Gruß,

Ulrich

(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 6. Apr 2016, 10:35 geändert)

Verständnisproblem Doppelseiten (CS3 @ W7.64)

edde
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6. Apr 2016, 12:28
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Nur zur Sicherheit:

Du kannst Dein Dokument problemlos als Doppelseiten aufbauen, das solltest Du sogar tun, z.B. wegen der Seitenzahlen.

Die Druckdatei (das PDF für die Druckerei) schreibst Du dann als Einzelseiten (ist ne reine Einstellungssache). Die joboptions der Druckerei (oder ein gängiger Standard) sind da eine wertvolle Hilfe, aber richtige Profile kommen idealerweise schon früher zur Anwendung.
Indesign kann zwar in das gewünschte Profil konvertieren, aber ich mache das lieber selbst im vorneherein schon (z.B. beim Abspeichern der verwendeten Bilder). Am besten gibts noch einen verbindlichen Proof von der Druckerei. So hast du weitestgehende Kontrolle über das Ergebnis.

liebe Grüße aus'm Ländle – Edde

(Dieser Beitrag wurde von edde am 6. Apr 2016, 12:33 geändert)

Verständnisproblem Doppelseiten (CS3 @ W7.64)

Birnt Attlah
Beiträge gesamt: 7

6. Apr 2016, 12:54
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Bzgl. Joboptions habe ich leider keine Antwort erhalten, nur nochmal die Betonung auf Einzel- statt Doppelseiten. Macht aber auch nichts, ich mache normalerweise weder viel noch allzu komplex, und wechsle auch nicht ständig die Druckerei.

Ich bedanke mich herzlich für die schnelle und höchstkompetente Hilfe - wenn ich mal wieder eine Frage habe, werde ich sie gerne hier in diesem Wohlfühlforum stellen.


Begeistert
Bernd :)

Verständnisproblem Doppelseiten (CS3 @ W7.64)

edde
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6. Apr 2016, 18:24
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Wegen der joboptions: Nimm einfach beim PDF erstellen PDF/X3.
Dann sind deine Daten schonmal standardisiert und die Druckerei kann damit was anfangen.

Dabei werden allerdings unter Umständen deine Bilder mehr oder weniger die Farbdarstellung verändern. Plötzlich ist der Hautton leicht schlumpfig oder Bluthochdruck. Um solche Schwierigkeiten zu vermeiden, solltest du dich, wie von Ulrich angeregt ein wenig mit Farbmanagement beschäftigen und die richtigen Profile in deine Dateien einbinden.

Das ist soooo kompliziert nun auch wieder nicht und lohnt sich.

liebe Grüße aus'm Ländle – Edde

Verständnisproblem Doppelseiten (CS3 @ W7.64)

Ralf Hobirk
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6. Apr 2016, 18:53
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Auf jeden Fall ins Farbmanagement einlesen und ein paar Grundregeln bereits bei der Dateierstellung beachten. Sonst kann es bein Export zu einer CMYK-CMYK-Konvertierung kommen und schwarzer Text wird in 4c zerlegt. Sieht im Druck "toll" aus, vor allem bei kleinen Schriftgraden.

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Viele Grüße,
Ralf
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iMac i7 (18,3) 4,2 GHz, 32 GB 10.15.7 Catalina | MacBook Pro 15" (8,2) 2,0 GHz, 16 GB, 10.13.6 High Sierra | Mac Mini (6,1) als Server 2,5 GHz, 8 GB, 10.13.6 High Sierra | CC 2021 (ID 16.3.2)

Verständnisproblem Doppelseiten (CS3 @ W7.64)

Thomas Richard
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6. Apr 2016, 19:11
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Antwort auf [ edde ] Wegen der joboptions: Nimm einfach beim PDF erstellen PDF/X3.

Es gibt keinen triftigen Grund für X-3!

X-1a reicht völlig und ist in der Regel das, was die Druckereien eigentlich wollen, selbst wenn sie in die Anforderungen X-3 reinschreiben. Denn dann kommt im Kleingedruckten in der Regel dass bitte in den X-3 keine RGB- oder Lab-Daten enthalten sein sollen, und damit ist man de fakto bei X-1a.


MfG

Thomas


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edde
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6. Apr 2016, 20:00
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Richtig.

liebe Grüße aus'm Ländle – Edde

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Ulrich Lüder
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7. Apr 2016, 11:27
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Antwort auf [ edde ] Wegen der joboptions: Nimm einfach beim PDF erstellen PDF/X3.
Dann sind deine Daten schonmal standardisiert und die Druckerei kann damit was anfangen.


Oh, nein! Ganz bestimmt nicht:

Wenn Du im Detail nicht weißt, was Du tust, ist es wirklich besser, du nimmst keinen Standard, denn somit, durch OutputIntent gekennzeichnet, suggerierst Du nur falsches Bewusstsein und schaffst mißverständliche Voraussetzungen:

Wenn ich als Druckdienstleister keinen OI im eingehenden PDF finde, weiß ich immerhin diese Datei wurde nicht allen Regeln der Kunst gemäß erstellt und bin gewarnt, finde ich einen OI, der jedem PDF/x zu eigen ist, dann muss ich ihn eigentlich ernst nehmen...

Was bitte schön soll eine Druckerei in Deutschland mit einem PDF anfangen, das aus einem Layout-Programm stammt, dessen CMYK-Arbeitsfarbraum mit U.S.Web coated (SWOP) v2 seit Installation eingerichtet ist und was vom User noch nie bewusst wahrgenommen wurde; in dem in 1000 ppi vorliegende Graustufen-Logos mit sehr feinen diagonalen und "krummen" Linien platziert sind, die besser in derselben Auflösung als Bitmap platziert worden wären und in den von Adobe vorbereiteten PDF/x-3-settings nun bikubisch auf 300 ppi runtergerechnet werden? Ein Dokument, in dem verschieden profilierte RGB-Bilder nun aus Unwissenheit entweder ohne Profil platziert wurden und die somit in einigen Fällen die Quelle vefälschend den Dokument-Arbeitsfarbraum indirekt zugewiesen bekommen haben oder die von einem sonst für das web arbeitenden Grafiker mit dem Transparenzreduzierungsfarbraum RGB versehen wurden und nun hnter Bildern liegende ehemals gleichfabige Grüns und Blaus unterschiedlich gekachelt aufweisen? Desgleichen mit ehemals getaggten und ungetaggten CMYK-Bildern, die nur teilweise beim Platzieren eine nun nicht mehr stimmende Quelle zugewiesen bekommen haben? Wenn darin nun Anzeigen als PDF platziert wurden, die Text enthalten, der zwar in 100% Schwarz gesetzt wurde, dieses PDF aber nun derart fabriziert wurde, daß dieser unnötigerweise mit FOGRA27 getaggt wurde und ausgerechnet dieses Profil eigentümlicherweise in das übergeordnete Layout-Dokument hinüber-"gerettet" wurde?

Soll die Druckerei nun die OI-Information wörtlich nehmen und von SWOP_coated zu ISOcoatedv2 Devicelink-konvertieren, weil so laut Angebot beauftragt wurde und dabei Vektorobjekte und Bilder wegen bereits stattgefundener Tarnsparenzreduzierung gleichermassen konvertieren, oder die in 50-0-75-0 CMYK angelegten Kopfbalken einzeln behandeln und exakt so definiert so belassen bei einem den Produzenten wechselnden Periodikum oder sich einen amerikanischen Kooperationpartner suchen und dann nicht nur den Liefertermin riskieren, sondern auch wegen der Frachtkosten draufzahlen?


Es gibt keinen Grund sich vor Colormanagement zu fürchten, aber mit beschäftigen muss man sich bei allem, was nicht ausschliesslich in einem 100%-Tonwert gedruckt wird schon, auch, wenn man nur "halbwegs" professionell unterwegs ist...


Gruß,

Ulrich