Hallo Wiso,
da tönen sie immer 'size doesn't matter' ... ;-)
In dem Fall spielt es aber doch eine Rolle.
1. sRGB ist kleiner als ein CMYK Profil für Bogenoffset auf gutem Papier.
2. Die Monitore haben auf die Fläche gesehen einen größeren Frabraum, allerdings liegen die Eckpunkte der subtraktiven Farbmischung (Cyan, magenta und gelb) oft außerhalb, insbesondere 100 Cyan macht so ziemlich allen Monitoren Probleme.
Im ECI RGB sitzen wie gesagt so ziemlich alle real existierenden Gerätefarbräume.
Das ist bei Proofern z.B. wichtig. Wenn deren primärfarben zwar von der Reinheit und der Sättigung außerhalb des Zielfarbraumes liegen, jedoch der Farbort nicht stimmt, muss man sich ja die Farbe für das in der Druckmaschine gedruckte reine Cyan anmischen. Durch zugabe von Magenta wird dann ein zu türkises Proofer Cyan nicht nur richtung blau korrigiert, sondern auch verschmutzt, und es kann sein, das der Farbton zwar stimmt, die nötige Reinheit aber schon nicht mehr ausreicht.
Was zum Thema Proofer auf Laser Basis noch wichtig ist: Die Tonerstände in den Geräten werden entweder per Pegel oder nach Drucken dosiert. Dann schaufelt ein Schneckenrad ein Schüppchen Toner nach. Da macht die Wiederholgenauigkeit solcher Geräte einen üblen Strich durch die Rechnung, wenn alle 100 Drucke plötzlich alles (leider nicht gleichzeitg für alle Toner) in eine bestimmte Richtung kippt, weil eine der Farben nachgelegt hat.
Noch was zum Farbraum: Er mus groß genug sein, um alle Eingabegeräte abzudecken, so das es möglichst nicht zu Verlusten durch Gammut Mapping kommt.
Hierunter versteht man den Umgang der Transformationen mit Farben, des einen Farbraumes, dei der ander nicht kann.
Bei Photos kommen da in erster Linie perzeptiv, auch als photographisch bezeichnet, und relativ Farbmetrisch zum Zuge.
Bei Perzeptiv ist der Schwerpunkt die Erhaltung der Zeichnung die Prämisse, dabei wird zugubsten der Zeichnung auf Farbe verzichtet.
Bsp.: Bild einer knallroten Rose. eigentlich sind fast alle Blütenblätter zu rot um im Zielfarbraum dargestellt zu werden. Sowohl die inneren, frischen Blütenblätter, als auch die dunkleren, aber noch satteren, weil dickeren, äußeren Blätter. Die inneren Knospen sind noch blasser und können 1:1 reproduziert werden, auch am Rand sind einige welcke Kandidaten soweit verblasst und vertrocknet, das ihr bräunliches Rot kein Problem für den Zielfarbraum darstellt.
Beim Perzeptiven Rendering intent wird nun der größere Farbraum einfach in den kleineren hineinverkleinert. So wird das röteste Blütenblatt zu 100M100Y obwohl für eine 1:1 Reproduktion eigentlich theoretische 110% m und Y nötig wären, aber das geht ja nicht.
Um nun die Blätter der Rose, die nicht ganz so intensiv gefärbt sind, auch im kleineren Farbraum noch von denen unterscheiden zu können, die ehemals außerhalb lagen, werden sie auch enntsprechend entsättigt. So wird eines der blasseren Blätter, dessen Farbe dem Lab Pandant des Zielfarbraumes von 100m100Y entspricht auf 90 m90y verschoben, um ihn noch von dem hereingezwängten ehemaligen 110M110Y unterscheiden zu können.
Beim relativ Farbmetrischen Gammut mapping wird einfach alles, was außerhalb des Zielfarbraumes liegt gekappt und auf 100m100Y gemappt. Das hat den Vorteil, das alles was im Zielfarbraum 1:1 reproduzierbar ist, auch 1:1 reproduziert wird, in den bunten Partien eines Bildes geht die Zeichnung jedoch völlig verloren. Die rose sieht aus als hätte man eine Auswahl der kompletten Blüte mit mit 100M100Y gefüllt.
Weiss man allerdings ein Bild zu beurteilen, so lässt sich eigentlich für fast alle Fälle eine fast optimale Lösung finden.
In der Realität ist es eben nur selten der Fall, das ein Bild den Farbraum auch voll ausschöpft.
In dem Fall fährt man dann mit relativ Farbmetrischen Rendering Intent besser, da ja nix im Bild vorkam, das vom Kappen betroffen gewesen wäre., dort wäre es nämlich wesentlich schlechter, den Maximalwert von vielleicht 240 Rot im RGB auf 90M90Y zu mappen und damit quasi alle Rottöne bis zu den Pastelltönen zu verblassen. Da nimmt man das rel. Farbmetrische, lässt die Werte über239 zu 100M100Y werden und freut sich das das rot passt.
Gegen zu grosse Farbräume spricht das Dilemma der 8bittigen Postscript Farben. Die dadurch maximal möglichen 256 Tonwertstufen je Kanal sind mitunter zu wenig und es kommt zu banding oder Treppen-/Streifenbildung.
Nimmt man nun einen riesigen RGB Arbeitsfarbraum, in dem alle Druckverfahren nur knapp an die 80% des möglichen kommen, so verliert man ein fünftel der Tonwertstufen, da praktisch nie RGB Werte über 200 vorkommen.
damit ist der pefekte Arbeistfarbraum, der knapp alle beteiligten Farbräume umspannt. Dieser kann alle möglichen Werte erfassen, ohne Bandbreite für Werte zu verschwenden, die eh nie vorkommen.
MfG
Thomas