wir testen gerade Affinity Publisher und stolpern beim PDF/X-Export:
In unserem Workflow werden PDFs in Adobe Acrobat Pro mit dem Preflight-Profil PDFX-ready Bogenoffset Classic HQ V1.5 (X-1a) geprüft. Uns ist es bisher nicht gelungen, aus Affinity Publisher (1.7.0.305) ein PDF zu exportieren, das den Preflight fehlerfrei durchläuft (auch nicht mit V2.5 für X-4).
Es erscheint der Fehler
Verwendet wurde das Profil ISO Coated v2 300% (ECI).
Die MD5-Checksumme des eingebetteten ICC-Profils erscheint also offenbar nicht in der Liste der zulässigen Profile. Wenn ich mir die Details des Preflight-Ergebnisses anschaue (siehe unten), wird erkennbar, dass beim Export aus Affinity Publisher ein anderes Farbmanagement-Modul (nämlich: lcms) zum Einsatz kommt als beim Export aus InDesign (HDM).
Leider bin ich kein Experte, was PDF/X-Spezifikationen oder ICC-Profile angeht, nur »einfacher« Anwender. Deshalb ein paar naive Fragen:
Verändert Affinity Publisher beim PDF-Export das einzubettende ICC-Profil (was dann zum abweichenden MD5-Hash führt)?
Wenn ja: Ist das das vorgesehene Verhalten? Wie macht das Software, die ein anderes Farbmanagement-Modul verwendet, als HDM? (Ich habe hier keine zur Hand.)
Wenn das das vorgesehene Verhalten ist, sind dann die Preflight-Profile von PDFX-ready anzupassen?
Mit anderen Worten: Liegt das Problem bei Affinity Publisher oder beim Preflight-Profil?
Das PDF sieht ansonsten völlig in Ordnung aus und würde sich wohl problemlos drucken lassen.
Hat jemand schon ähnliche Beobachtungen oder Erfahrungen gemacht?
Ich freue mich, davon zu hören!
Grüße
phillip
Preflight-Ausgabe (Ausschnitt) zu PDF aus Affinity Publisher
Preflight-Ausgabe (Ausschnitt) zu PDF aus InDesign
Affinity Publisher: Druck-PDF mit ICC-Profil im Acrobat-Preflight
was passiert denn bei einem Acrobat Pro Preflight für PDF/X-1a? Beschwert sich das auch?
Weil wenn nicht, wäre mein Ansatz bei PDF/X-ready nachzufragen.
Nachtrag:
Ich sehe gerade das Affinity auch an einer anderen stelle in den Profilmetadaten herumfuhrwerkelt:
Wenn du sicher bist, dass das eingebettete Profil in beiden Fällen dasjenige von der ECI ist, dann wäre die Frage an Affinity, warum sie Ausgabeprofile manipulieren? Dann kann natürlich auch die MD5 nicht mehr stimmen ...
Zum Absichern würde ich es mal mit nem alten ISOcoated oder nem Adobe'schen FOGRA39 Profil probieren und testen, ob da auch Metadaten des Profils geändert werden.
Ich vermute, dass Affinity beim PDF-Export das Profil aus dem Arbeitsspeicher (statt von der Festplatte) hernimmt und ins PDF schreibt.
Das Profil wurde dann vermutlich irgendwann am Anfang (beim Arbeiten mit einem Dokument, das dieses Profil benötigt) von der Festplatte geladen (mittels Little CMS), dann weiter für das Arbeiten am Dokument verwendet, und beim PDF-Export aus dem Speicher direkt ins PDF geschrieben. Weil das dann vermutlich auch mittels Little CMS passiert, steht als Erzeuger des Profils "lcms" drin.
Softwaretechnisch ist der Ansatz gar nicht mal so verkehrt - nur leidet leider die Prüfsumme. Little CMS an sich ist nicht besser oder schlechter als andere CMMs (ob nun Adobe oder Heidelberg).
Vielleicht kannst Du diese Info mal an Affinity weiter reichen - die sollen ja recht offen sein für Feedback.
Olaf -- Olaf Druemmer | Geschäftsführer callas software gmbh | www.callassoftware.com axaio software GmbH | www.axaio.com
Affinity Publisher: Druck-PDF mit ICC-Profil im Acrobat-Preflight
vielen Dank für eure Antworten! Bitte entschuldigt die späte Reaktion – zwischen Arbeitsalltag und erkranktem Kind blieb einfach keine Zeit für HDS.
Nein, da ist alles in Ordnung.
Hier das gleiche Ergebnis:
Danke für den Hinweis; ich habe einen Beitrag im Affinity-Forum (muss noch freigeschaltet werden) erstellt und mir erlaubt, deine Vermutung, Olaf, zu übersetzen.
Wenn es Entwicklungen gibt, berichte ich gelegentlich.