schon öfter ist es vorgekommen, dass mir Bridge (Vers. 13, Win 10) unter den Eigenschaften einer tif-Datei eine andere Auflösung anzeigt als Photoshop (Vers. 24). Wie ist das zu erklären? Im Forum und in Netz habe ich dazu leider keine Angaben gefunden.
Im aktuellen Fall etwa zeigt mir Bridge bei einer rund 132 MB großen Datei eine Auflösung von 761 ppi an. Öffne ich diese Datei in Photoshop, zeigt mir das Programm 300 ppi an. Photoshop und Bridge zeigen übrigens für die Datei dieselben Maße (4072×5670 pixel) und Dateigröße an. Mir erscheint bei beiden Eigenschaften und der Dateigröße auch die von Photoshop angegebene Auflösung zu niedrig. Aber egal, meine Frage ist nun, wieso die Programme unterschiedliche Werte anzeigen. Liegt das vielleicht an der Datei? Ich stelle sie mal über WeTransfer zur Verfügung: https://we.tl/t-pggxG1u9zq
Gruß
Jürgen Windows 10 x64, InDesign 18, Affinity Publisher 2
(Dieser Beitrag wurde von Vergem am 12. Nov 2022, 16:57 geändert)
Photoshop zeigt eine andere Auflösung an als Bridge
im Laufe der Zeit haben sich ettliche Metadatenformate etabliert, so dass in vielen Dateien ein halbes dutzend mal an unterschiedlichen Stellen Parameter für ein und den selben Zweck vorhanden sind. Und je nach dem welchem dieser Vorkommen beim öffnenden Programm die höchste Priorität zugebilligt wird, kommen dann abweichende Aussagen zustande.
Ich hab mal Exiftool auf deine Testdatei losgelassen:
… und wenn man sich überlegt, dass 671 das 2,54fache von 300 ist, dann wird klar, was da schief läuft.
Vielen Dank, Thomas, für die Antwort und die Mühe. Gerne würde ich die Maßeinheit in Photoshop ignorieren. Wenn ich ledoch die Auflösung verringern will (von 761 auf 300 ppi), erledige ich das in der Regel mit Photoshop. Aber dort werden mir bereits 300 ppi angezeigt.
Gruß
Jürgen Windows 10 x64, InDesign 18, Affinity Publisher 2
Photoshop zeigt eine andere Auflösung an als Bridge
Angezeigt wird das, was man in Bildgröße als Zielauflösung eingetippt hat. Wählt man dort eine Pixelanzahl je cm, bekommt man auch ppcm angezeigt, wählt man indem Dialog hingegen eine Pixelanzahl je Zoll, zeigt einem Photoshop ppi.
tatsächlich war bei dem Bild – und nur bei diesem! – in Photoshop Pixel/Zentimeter statt Pixel/Zoll eingestellt. Damit wäre das Problem gelöst. Vielen Dank! Eine Frage bleibt für mich aber dennoch offen: Wieso stellt Photoshop von sich aus nur bei einzelnen Dateien plötzlich, ohne mein Dazutun, auf Pixel/Zentimeter um, während generell die Auflösung als Pixel/Zoll angezeigt wird? Liegt das vielleicht am vorherigen Bearbeiter der Datei, von dem ich sie erhalten habe?
Mit bestem Gruß
Jürgen Windows 10 x64, InDesign 18, Affinity Publisher 2
Photoshop zeigt eine andere Auflösung an als Bridge
Ja. Die Auflösungseinstellung unter „Bild > Bildgröße“ wird beim Speichern des Bildes mitgespeichert. Ohne erneutes Speichern des Bildes gehen die Einstellungen verloren.
Ich meine, dass sich Photoshop in älteren Versionen die Auflösungseinstellung unter „Bild > Bildgröße“ gemerkt hat und auf alle Bilder angewandt hat - aber ich kann mich auch täuschen.
Viele Grüße Peter •------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- iMac 27" Retina 5K, i7, macOS 13.6.6 Ventura, Acrobat Pro, Illustrator CC2023, CC2024, Affinity V2
(Dieser Beitrag wurde von Peter Lenz am 14. Nov 2022, 16:52 geändert)
Photoshop zeigt eine andere Auflösung an als Bridge
Vielleicht abschließend doch noch eine Frage: Wozu bracht man die Einheit Pixel/Zentimer überhaupt? Die Auflösung von Bilddateien, die über den Rechner respektive elektronisch veröffentlicht werden, wird doch im Allgemeinen anhand von ppi berechnet und nicht von ppc. Oder? Für den Druck gilt dpi oder vielleicht manchmal auch dpc, was mir aber noch nicht vorgekommen ist.
Gruß
Jürgen Windows 10 x64, InDesign 18, Affinity Publisher 2
Photoshop zeigt eine andere Auflösung an als Bridge
In früheren Zeiten hat man die Rasterzahlen (Rasterweite) in Linien pro Zentimeter (L/cm oder lpc) angegeben, während heute auch Rasterzahlen in Linien pro Inch (lpi) verwendet werden.
Beim Druck bzw. der Belichtung werden Rasterzellen erzeugt um Halbtöne darstellen zu können. Die Größe der Rasterzellen hängen von der Auflösung des Druckers bzw. Belichters ab. Eine Rasterzelle ist ein Dot (daher dpi).
Viele Grüße Peter •------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- iMac 27" Retina 5K, i7, macOS 13.6.6 Ventura, Acrobat Pro, Illustrator CC2023, CC2024, Affinity V2
Photoshop zeigt eine andere Auflösung an als Bridge
Ich musste erst in die Tiefen meines Speichermediums hinabsteigen um ein PDF „Fine Art Printing für Fotografen“ (Leseprobe) zu finden, in dem ein paar Grundlagen ganz gut erklärt sind (ab Seite 18).
Viele Grüße Peter •------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- iMac 27" Retina 5K, i7, macOS 13.6.6 Ventura, Acrobat Pro, Illustrator CC2023, CC2024, Affinity V2
Photoshop zeigt eine andere Auflösung an als Bridge
das Thema ›Rasterweite‹, lpi oder lbc, und der Zusammenhang mit der Ausgabeauflösung dpi für den Druck ist mir einigermaßen geläufig. Aber das betrifft eben den Druck. Für die elektronische Bearbeitung von Bildern am Rechner respektive Bildschirm und die Vorbereitung derselben für den Druck ist doch zunächst nur die Auflösung ppi relevant (die natürlich später im RIP für die Ausgabe umgerechnet wird). Wozu wird also pixel per cm benötigt? Oder habe ich doch was Wesentliches nicht verstanden?
Gruß
Jürgen Windows 10 x64, InDesign 18, Affinity Publisher 2
(Dieser Beitrag wurde von Vergem am 14. Nov 2022, 19:05 geändert)
Photoshop zeigt eine andere Auflösung an als Bridge
Ein Grund für das konkrete Beibehalten der eingestellten Auflösung nebst Einheit ist die nicht genau passende Umrechnung in die andere Maßeinheit. Wenn man 120L/cm oder Pixel pro Zentimeter eingibt, will man nicht dauernd zu lesen bekommen, dass man 304,8 gewählt hat und umgekehrt sind 300ppi eben nur 118,11Pixel/cm.
Was die Sinnhaftigkeit von Standardauflösungen angeht, würde ich eher mal die 72ppi, die es nie wirklich gab und auch seit mehr als 20 Jahren auf keinerlei Display mehr zum Einsatz kommt, in Frage stellen, statt den durchaus noch üblichen 60er Raster und die daraus resultierende Auflösung vom 2*2,54-fachen.
Die Menschen sind halt verschieden. Während die einen lieber im metrischen System in Zentimeter und Millimeter denken, ist anderen das amerikanische System in Zoll bzw. Inch lieber.
In Layoutprogrammen finden sich ja auch noch Maßangaben wie Pica und Cicero, die noch aus dem Bleisatz stammen. Ich würde nie auf die Idee kommen mit diesen Maße zu arbeiten, andere schon.
Oder denke an Farbdefinitionen. Während mir das Denken in CMYK überhaupt nicht schwer fällt, komme ich mit RGB weniger gut zurecht. Das ist aber auch Gewöhnungssache.
Viele Grüße Peter •------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- iMac 27" Retina 5K, i7, macOS 13.6.6 Ventura, Acrobat Pro, Illustrator CC2023, CC2024, Affinity V2
Photoshop zeigt eine andere Auflösung an als Bridge
Nun, es gibt immer auch Dienstleister, die - nicht zu Unrecht - das metrische System bevorzugen. Wir bekamen/bekommen hier auf der Dienststelle unsere Luftbilder - genau genommen Orthophotos - meist in Pixel/cm, z.B. 100 oder 1000 P/cm - je nach Maßstab. Das finde ich viel praktischer beim Umrechnen. Welche Fläche wird in der Natur mit 1 Pixel abgedeckt. Und da möchte ich wirklich keine krummen Werte oder Yards, Quadratmeilen etc. drin haben.