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3szenarien zum farbraum- und schrift-wechsel

wiso
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17. Dez 2003, 23:18
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scheinbar bin ich fuer manche dinge trotz manual lesen zu bloed..

Szenario 1:
es ist eine schmuckfarbe in ein pdf-eingebunden, pantone294c als vollton und in prozenten, ich will diese schmuckfarbe auf allen seiten auf einmal in 4c ändern.

Szenario2:
im pdf sind teilweise rgb bilder, die moechte ich alle auf einmal in cmyk ändern (transformation auf bassis icc profil)

Szenario3:
im pdf sind statt den zapfdingbats-punkten kleine L. Zapf ist im pdf eingebettet und auf meinem Rechner installiert, aber aufgrund von mac-win kudelmudel erkennt er sie nicht. ich will sie generell ersetzen.

jetzt sind das ja, so glaube ich, nicht umbedingt ausgesprochen praxis-fremde fälle (zumindest die ersten beiden). mit pit stop kann ich die schmuckfarben anklicken und einzeln in cmyk ändern. aber da ist ja die gefahr gross, dass ich welche übersehe. ebenso bei der geschichte mit den fotos.

bitte wie gehts mit pit-stop und wie gehts (fals es geht) mit acrobat 6 alleine?

mfg,
wiso

(Dieser Beitrag wurde von wiso am 17. Dez 2003, 23:18 geändert)

3szenarien zum farbraum- und schrift-wechsel

Robert Zacherl
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18. Dez 2003, 15:25
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Hallo Wiso,

in Adobe Acrobat selbst sind bis einschließlich Version 6.0 keine Farbraumtransformationen auf PDF-Ebene möglich. Der einzige Weg würde über die PostScript-Ausgabe mit aktivem Farbmanagement und einem anschließenden Re-distillen führen. Dies ist aber aus mehreren Gründen nicht empfehlenswert.

Ich würde Ihnen zum Einsatz eines Plug-Ins raten.
Um Sonderfarben in Prozessfarben zu wandeln gibt es eine Vielzahl existierender Lösungen:
- Enfocus PitStop Professional/PitStop Server mit Hilfe eines ändernden Prüfprofils, welches Sonderfarben nach CMYK konvertiert oder alternativ über eine Aktionsliste.
- Quite A Box of Trick oder Quite Revealing
- Heidelberg Supercolor

Auch die RGB-nachCMYK-Transformation ist mit obigen Plug-In Lösungen (bis auf Quite Revealing) jederzeit lösbar. Wenn ein ICC-basiertes Farbmanagement zum Einsatz kommen soll ist bei den Enfocus und Quite Produkten darauf zu achten, dass das Farbmanagement laut Grundeinstellungen bzw. Setup aktiv ist.

Wenn Texte die in einer bestimmten Schrift, welche im PDF eingebettet ist, am Monitor falsch dargestellt und falsch ausgedruckt werden, dann ist entweder bereits bei der PDF-Erzeugung im Bereich der Schrifteinbettung etwas falsch gelaufen oder die PDF-Datei wurde im Schriftbereich unsachgemäß nachbearbeitet. Denn wenn ein benötigter Font im PDF eingebettet ist, dann greift Adobe Acrobat niemals für die Bildschirmdarstellung oder den Ausdruck auf eine lokale Schrift des Rechners zurück, sondern verwertet die eingebettete Schrift.
Wenn diese aber bereits korrupt ist dann hilft Ihnen kein Werkzeug wirklich weiter, sondern hier hilft nur eine korrekte Neuerzeugung der PDF-Datei wobei darauf zu achten wäre, dass bereits von Anfang an alle Fonts korrekt eingebettet werden.

Anders würde es aussehen, wenn der falsch dargestellte Font gar nicht im PDF eingebettet ist. Dann würde, je nach Status der Acrobat-Option "Lokale Schriften verwenden", entweder eine lokale Ersatzschrift oder ein zurechtgebogener Substitutionsfont (AdobeSerifMM oder AdoebSansMM) herangezogen werden. Hier könnte man dann versuchen den "korrekten" lokalen Font nachträglich einzubetten. Dies ist aber immer sehr Risiko-behaftet und kann höchstens durchgeführt werden, wenn das modifizierte PDF anschließend einer gründlichen visuellen Kontrolle unterzogen wird mit deren Hilfe festgestellt wird, ob alle Schriftzeichen bzw. Schriftsymbole korrekt wiedergegeben werden. Denn nur weil zwei Fonts gleich heißen (fehlender Font und lokaler Ersatzfont), sind sie noch lange nicht identisch.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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3szenarien zum farbraum- und schrift-wechsel

wiso
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20. Dez 2003, 16:58
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danke herr zacherl,

fuer ihre antwort. ich dachte ich ich hätte eine funktion uebersehen. den weg ueber pit-stop nehm ich jetzt (mit einem profil).

es kommt bei uns im verlag doch relativ häufig vor das von unseren kunden ein inserat mit rgb-bildern oder einer schmuckfarbe geliefert wird ab und an auch fehlenden schriften. ich nehme an das es druckereien und betrieben der druckvorstufe ähnlich geht.

mfg,
wiso

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Oliver Wendtland
Beiträge gesamt: 728

22. Dez 2003, 17:30
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Zu den meisten Antworten ist nichts mehr hinzuzufügen,
da sie schon ausführlich beantwortet wurden.

Eines stach mir noch ins Auge, da ich andauernd
das gleiche Problem habe:

Das kleine "L" statt dem fetten Punkt!
Hierbei handelt es sich höchstwarscheinlich nicht um die
Zapf Dingbats, sondern um die Wingdings.
Unser Problem ist dabei, daß wir Daten angeliefert bekommen,
wo eine etwas andere Wingdings verwendet wurde.
Nun ist es so, das wir auch eine Wingdings geladen haben
und XPress somit die Schrift nicht als fehlend "anmeckert".
Erst wenn man geziehlt unter "Verwendung" in XPress
nachschaut, fällt dies auf. Ich ersetze dann die Wingdings
durch die Wingdings von uns und alles klappt (bisher) wundebar.
Zur Sicherheit sollte man sich die Stellen anzeigen lassen,
wo die Schrift verwendet wurde (ist bei uns meist nicht viel).

Die böse Falle ist, das auch beim PS-Schreiben kein Fehlen der
Schrift angemahnt wird und man bekommt ein Courier-"l".

MacOS 9, XPress 4.11 Suitcase 8,9,10 (je nach Arbeitsplatz)

Oliver Wendtland
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Es gibt 10 Arten von Leuten:
die, die Binär verstehen, und die, die es nicht verstehen.

3szenarien zum farbraum- und schrift-wechsel

wiso
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8. Jan 2004, 23:00
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im acrobat in der seperationsvorschau kann ich doch, wenn eine aschmuckfarbe vorhanden ist, mit einem kästchen auf 4-färbig ändern.

nur funktionieren tut das irgendwie nicht,

mfg,
wiso

3szenarien zum farbraum- und schrift-wechsel

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

8. Jan 2004, 23:17
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Hallo wiso,

was heißt es funktioniert nicht?
Es handelt sich bei der Separationsvorschau um eine reine Bildschirmsimulation. Diese Funktion nimmt keinen Einfluß auf die PDF-Datei als solches. Alles was sie also leisten kann ist Ihnen am Bildschirm in Form der einzelnen Auszüge oder in Form von densitometrischen Meßwerten die CMYK-Wiedergabe der entsprechenden Sonderfarbe anzuzeigen. Trotzdem bleibt es aber eine Sonderfarbe im PDF.
Acrobat 6.0 Professional kann nur beim Drucken Einfluß auf Farbräume nehmen. Auch dort finden Sie dann im erweiterten Druckdialog die Möglichkeit Sonderfarben als CMYK-Farben auszugeben.
Um die Sonderfarbe auf PDF-Ebene zu wandeln, brauchen Sie Zusatzwerkzeuge wie z.B.
- Enfocus PitStop Professional
- Heidelberg Supercolor
- Quite Revealing
- Quite A Box Of Tricks

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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3szenarien zum farbraum- und schrift-wechsel

wiso
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9. Jan 2004, 03:28
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aha, danke...-tolle funktion!

mfg,
wiso

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Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

9. Jan 2004, 08:55
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Hallo wiso,

war das jetzt sarkastisch gemein oder im ernst?

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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wiso
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9. Jan 2004, 10:31
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naja herr zacherl..

ich seh die sinnhaftigkeit nicht so recht. ich kann mir die umwandlung zwar ansehen, kann es aber nicht machen. machen kann ich sie erst mit einem plug-in, mit dem kann ichs aber auch ansehen.

und vor allem,wenn man in der hilfe nach farbumwandlung sucht: "es ist ganz einfach eine schmuckfarbe in 4c zu ändern, markieren sie nur..." (sinngemäss)

aber egal, fällt wahrscheinlich unter - thats no bug, thats a feature.
ansonsten ja ein tolles programm,
mfg,
wiso

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Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

9. Jan 2004, 11:52
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Hallo wiso,

es handelt sich um eine Funktion die das spätere Separationsergebnis simulieren soll. Nicht mehr und nicht weniger.
Da Sie ja im Druckdialog, in dem die eigentliche Separation durchgeführt wird, die selben Eingriffsmöglichkeiten haben, sehe ich nicht das Problem.
Wenn Sie ein Werkzeug erwarten, welches auf PDF-Ebene eingreift, dann ist dieses Acrobat-eigene Tool natürlich ungeeignet. Das ist aber nicht das Problem des Werkzeugs, sondern einer falschen Erwartungshaltung.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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