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Druckerprofil

boskop
  
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13. Mär 2004, 22:01
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Hallo allerseits
Angenommen ich kalibriere einen Farblaser, dh. ich erstelle ein Profil für diesen Drucker. Im Treiber des Druckers kann ich dieses allerdings nirgends "anhängen". Wo würde dieses nun in indesign2 angewählt, wenn ich RGB-Bilder (ECI) platziert habe und den Druck gemäss ISOcoatedsb simulieren möchte? Müsste ich dann den Proof für ISOcoatedsb einrichten, bei Quelle im Druckdialog Proof "dokument-cmyk" anwählen und als Druckfarbraum mein Druckerprofil? Und weshalb sind in dieser Auflistung die Standardprofile eurocoated etc. auch aufgelistet?
Gruss und Dank
Urs
http://www.designersfactory.com

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Thomas Richard
  
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20. Mär 2004, 01:41
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Hallo Urs,

ich weiß nicht ob ich dich recht verstehe.
Wenn der Drucker sein eigenes Profil nicht wahrnimmt, hast du ein Problem. Wie soll er sonst die Farben die er kann, auf die, die du willst, abbilden.

Das einzige was mir einfällt wäre halt CM durchs Knie in die Brust:
ECI Bild in PS mit ISOcoated Proofansicht und parallel dazu in einer 2. Version im ECI-RGB so drehen das es mit Drucker Profil als Proof gleich aussieht.

Habe mir gerade meinen Sermon nochmal durchgelesen und möchte dich bitten, ihm nicht allzuviel Bedeutung beizumessen. Irgendwie stehe ich gerade auf dem Schlauch, ist halt schon spät...

Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass, solange du es nicht schafst dem Drucker sein Profil als 'Ist-Zustand' unterzujubeln, du das mit dem Proofen vergessen kannst.

Mir geistert gerade ein Vergleich durch den Kopf, weiss aber nicht ob ich ihn zu Forum bringe...

Angenommen...
...Insel...Piratenschatz...in Versteck... ein Schatzplan und eine eindeutige Markierung (Abgestorbener Baum).

Die Rollen:
ISO coated: Der Schatz.
Lab: Der Baum
ISOCoated Profil: Die Schatzkarte.
Dein Laser: steht irgendwo auf der Insel herum und meint wahrscheinlich, er wäre der Schatz: Was ich drucke ist richtig - sieht man doch!

Nun ist es so, das vom markanten Punkt aus (den alle kennen, bzw. der von überall aus zu sehen ist), dein Isoprofil den Weg zum Schatz weist: 130 Schritte Richtung Klippe, 90° links abbiegen, ...

Man könnte meine, man wäre der Lösung schon recht nah, darf aber nicht die Dummheit eines gemeinen Farblasers unterschätzen. Nicht nur das er per se davon ausgeht, das er das Zentrum des Universums ist, er hat auch keinen Plan, wo er sich gerade genau befindet, bzw. sieht, obwohl er weiss, wie er zum Baum käme, keine Veranlassung, diesen aufzusuchen. In einer normalen Geschichte würde man sagen: Wer so blöd ist, hat garkeinen Schatz verdient und die Sache wäre erledigt. Aber in diesem Fall gibt's ja immer wieder Leute, die meinen, das auch einem solchen Thor ein Schatz zusteht.

Solange also Indesign es nicht schafft den Drucker zum Baum zu beordern, bzw. der Drucker am Baum sein Profil ablegt, damit man ihn finden kann, wird das nix.

[/Märchenstunde]

MfG

Thomas

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Dr. Gonzo
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20. Mär 2004, 11:07
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hi thomas

ich steige mal ins kasperle-theater ein...
du sagts also, das wird gar nicht klappen. Aber ist es nicht so, dass schon indesign (so wie es urs macht, mit aktivem applikations-CMS) die daten vom quellprofil (via lab) ins druckerprofil rechnet? Der Drucker müsste dann ja schon die angepassten farbwerte erhalten, und kann trotz enormer blödheit eigentlich nichts mehr falsch machen.

Oder mache ich einen überlegungsfehler? mich persönlich betrifft es eigentlich nicht gross, weil unser CLC da recht komfortabel ist.
Aber in der art von urs müsste ich ja z.b. auch auf meine tintenstrahler zu hause ein vernünftiges ergebnis erzielen können.

gruss säsch
---------
http://www.saesch.ch

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boskop
  
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20. Mär 2004, 17:24
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Hallo Thomas
bin ja schon froh, dass jemand auf meine Anfrage anspringt ... ;-)

Mir ist halt aufgefallen, dass die Erklärungen, die über CMS im Umlauf sind, alles sehr detailliert besprechen, aber bei der Ausgabe herrscht einhelliges Schweigen. Da ich selbst zurzeit nicht über ein Proofsystem verfüge und nur auf zwei Farblasern drucke, habe ich mich gefragt, wie der Ausgabeteil funktioniert. Klar ist ja, dass CMS bei der Ausgabe auf einen Belichter ausgeschaltet wird, wenn die Daten bereits separiert sind. Falls noch in RGB kann man bestimmen, ob indesign oder das RIP separiert und mit welchem Profil.

Ich habe nun in allen Applikationen die Farbeinstellungen vorgenommen, habe dem id-dok dieselben Profile zugewiesen, habe entsprechend den Softproof definiert und platziere nun in id meine ECI-RGB-Bilder. Während dem Arbeiten ist die Proofvorschau aktiv für ISO-Coatedsb.

1)Wenn ich nun belichten würde (direkt aus Indesign), würde ich in den Farbeinstellungen des Druckdialogs folgende Einstellungen vornehmen:
Quellfarbraum: Dokument (also ergibt sich: eci-rgb für die Bilder/isocoated für alle dokumentfarbfelder)
Druckfarbraum: ISO-Coatedsb

2)Wenn ich aber einen Proof ausgeben will, stelle ich unter Quellfarbraum "Proof: Dokument CMYK" ein und unter
"Druckfarbraum" wähle ich das Profil meines Proofers, sowie die Rendering-Priorität für die Umwandlung vom Proofprofil (isocoated) in mein Druckerprofil, zb. absolut farbmetrisch??

Oder ist es doch ganz anders?

Zu unsern Druckern: der eine ist ein Xerox790 mit efi-rip und darin wurde ein Profil gespeichert, welches eine halbwegs vernünftige Ausgabe ermöglicht, aber so richtig cms ist das halt nicht.
Der zweite ist ein Phaser 7700 von dem ich mir viel versprochen habe, aber jetzt nicht so begeistert bin. Standardmässig hat dieser Farbeinstellungen drin, die sind aber nicht veränderbar. Nun könnte man eine Art eigener Profile schreiben (Ausdruck, dann Scan, dann colormatch-Software). Dieses Profil wird aber nur im lokalen PPD gesichert und dieses muss dann mühsam transferiert werden.
Nun hatte ich die Idee, einen IT8-Testchart ohne jegliche Farbkorrekturen zu drucken und aus diesem dann ein Profil erstellen zu lassen. Dabei bleibt dann die Frage, wo ich dieses "anhänge", die Druckersoftware solches nicht erlaubt.
So, ich hoffe dass ich mich einigermassen verständlich ausgedrückt habe. Den Vergleich in Deinem Piratenmärchen verstehe ich durchaus nur war er mir noch keine Hilfe ...
Gruss und Dank
Urs
http://www.designersfactory.com

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Thomas Richard
  
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21. Mär 2004, 21:14
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Hallo Urs,

Grundsätzlich sind beim Proof 3 Profile involviert.

a) der Arbeitsfarbraum, bzw. der in dem die Daten vorliegen.
b) der Gerätefarbraum, der die Möglichkeiten des Ausgabegeätes beschreibt
und
c) das Simulationsprofil, also jener Farbraum der aus a) mittels c) simuliert werden soll.

Für die Proof Voransicht ist es recht einleuchtend:
ECI RGB (a) -> ISOcoated(c) und das wird dann mittels Monitorprofil(b) dargestellt.

Für dein Scenario 1) fehlt damit Komplett das Druckerprofil.

Für 2) bin ich mir mangels ID Kentnisse und ICC Profil Gebrauch beim Proofen nicht ganz sicher..., aber es hört sich sinnvoll an.
MfG

Thomas

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boskop
  
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22. Mär 2004, 06:36
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Hallo Thomas
ja, als ich mit schreiben fertig war, fragte ich mich, ob ich betreffend Ausgabe nicht besser mal bei unseren indesign-gurus nachfragen soll ... ich werde das möglichst bald nachholen!
Gruss und Dank
Urs
http://www.designersfactory.com