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Adobe Prof 6.0 Pre-Flight Check: CID Typ2/Transferfunktionen

Anonym
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18. Apr 2004, 13:58
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Hallo,

ich habe folgende Probleme: Ich habe ein Dokument auf Druckreife mit Adobe Professional 6 Pre-Flight Check kontrolliert und die Analyse sagt:

1) "CID Typ2 Schrift" als ein Problem (bei Liste aller potenziellen Probleme). Es handelt sich dabei um eine OCR Schrift, mit der eine ISBN Nummer auf einen Buchumschlag gedruckt werden soll.

Ist das ein Problem? Ich habe die Schriftart ganz normal, so wie jede andere auch, verwendet. Geht denn das jetzt nicht?

2) Bei einem Dukoment mit 100 Sieten je A5 sagt Pre-Flight Check: "verwendet Transferfunktion" (beim Check auf "nicht 100% vorhersehbar). Was ist das?

Rudy.

Rudy.

Adobe Prof 6.0 Pre-Flight Check: CID Typ2/Transferfunktionen

Robert Zacherl
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19. Apr 2004, 00:00
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Hallo Rudy,

zu 1) wie der Name des PreFlight-Profils ja schon sagt ist es nur ein potenzielles Problem. CID-Fonts stellen ein Fontformat dar, welches hohe Anforderungen im Bereich der Adobe PostScript Kompatibilität der verarbeitenden Interpreter mit sich bringt. Gerade sog. PostScript-Clones, also PostScript-Interpreter die nicht von Adobe stammen (so. z.B. fast alle HP Laserdrucker), sind immer wieder nicht in der Lage, dieses Fontformat korrekt wiederzugeben.
Wenn aber z.B. moderne, original Adobe PostScript 3 Ausgabesysteme zum Einsatz kommen, ist der Verarbeitung problemlos.

zu 2) Transferfunktionen sind Druckkennlinien, welche global oder auf Objektebene im PDF enthalten sein können. In der Vergangenheit führten solche Transferkurfn immer wieder zu Wiedergabeproblemen (Invertierungen, Tonwertänderungen, usw.). Aus diesem Grund sollte auf sie verzichtet werden (PDF/X verbietet sie sogar). Da Transferfunktionen aber trotzdem manchmal notwendig sind, sollte die PDF-Datei im Acrobat Distiller mit der Einstellung "Transferfunktionen anwenden" generiert werden. Dann werden die Kurven in die PDF-Seitenobjekte hineingerechnet und werden somit unkritisch.

Übrigens: Die Verwendung dieser beiden "Teilprofile" stellt noch keinen echten Preflight dar, da nur ganz bestimmte Aspekte geprüft werden. Viel sinnvoller ist die Prüfung mit Hilfe eines PDF/X-Prüfprofils, welches um weitere inhaltliche Prüfungen ergänzt wird (Bildauflösungen, Anzahl der Farben, Überdruckeneinstellungen, Linienstärken, usw.).

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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Anonym
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19. Apr 2004, 10:20
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Vielen Dank Herr Zacherl für die hilfreichen Informationen!

Ich habe jetzt die Dateien mit PDF/X3 konform für ICC geprüft. Mein Drucker (aus Fleisch und Blut :-}) gebraucht ICC IsoCoatedSB (habe ich beim Erstellen der PDF eingebunden -- als Farbprofil dem Adobe-"Drucker" zugeordnet.

Jetzt bekomme ich noch 2 Meldungen, mit denen ich als Neuling keine Ahnung habe, was diese wohl bedeuten sollen und ob diese echte Probleme beim Druck aufwerfen würden:

1) "Halbtonbild-Auflösung"
2) TrimBox oder ArtBox fehlt.

Darf ich den Leser dieser Nachricht um Hilfe bitten?

Rudy.

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loethelm
  
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19. Apr 2004, 10:29
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Hallo Rudy,

1) Bildauflösung von Fotos unter Wert X (z.B. 300dpi). Macht keine technischen Probleme, kann aber die Druckqualität mindern. Z.B. bei 72 dpi Fotos.
2) TrimBox und ArtBox sind im PDF festgelegte Informationen zum beschnittenen Endformat (TrimBox) und Inhaltsformat(?) (ArtBox), die zum automatisieren von z.B. Rollenschneidern oder Schneidemaschinen genutzt werden können. Ebenso verwenden Ausschiessprogramme diese Infos um die Seiten auf der Platte auszurichten.
Du kannst sie nachträglich mit PitStop hinzufügen.
Der Distiller würde diese anlegen, wenn du aus XPress mit Passkreuzen die PS generierst, das PDF aus Indesign mit Marken ausgibst, aus Freehand und jedem anderen EPS-fähigen Programm eine von Herrn Zacherl geschriebene EPS-Datei in den HIntergrund legst.
http://www.hilfdirselbst.ch/...2&topic_id=13335

Grüße

Loethelm

(Dieser Beitrag wurde von loethelm am 19. Apr 2004, 10:33 geändert)

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Anonym
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19. Apr 2004, 11:27
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@loethelm

Vielen, vielen Dank für die Info.

Rudy