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Aus ID proofen Druckmaschinensimulation - Druckdialog einstellen

Datenjongleur
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12. Mai 2004, 10:43
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Hallo liebe Kollegen,
folgende Aufgabe gilt es zu lösen:
Ein in InDesign CS platziertes rgb.tif soll geprooft werden, und zwar Druckmaschinensimulation (ISO Web Coated).

Geprooft wird auf HP10ps (ist kalibriert).
Im Best-Rip ist Colormanagement an, das Druckmaschinenprofil ist gewählt, zusammen mit Rendering Intent Absolut farbmetrisch, Papierweiß simulieren.

In InDesign ist CMS an.
Wie ist der Druckdialog einzustellen?

Entweder:
Ausgabe: InRip separiert
Farbmanagement Profil Dokument-cmyk – Iso Web Coated

Oder:
Ausgabe: Composite-CMYK Variante 1
Farbmanagement Dokument
Profil: Dokument-cmyk – Iso Web Coated

Ausgabe: Composite-CMYK Variante 2
Farbmanagement Proof
Profil: Dokument-cmyk – Iso Web Coated
Priorität Wahrnehmung

Die Testausdrucke der drei Varianten stimmen merkwürdigerweise genau überein.
Ein Vergleich mit einem Ausdruck eines bereits in den Zielfarbraum konvertierten tifs (InDesign CMS in diesem Fall natürlich aus) stimmt überein.
Sind das also nur verschiedene Wege ans gleiche Ziel?
Hängen die Einstellungsvarianten davon ab, ob dann z. B. über Best-Rip ein hochwertiger Proofer angesteuert oder nur auf einem einfachen Drucker ausgegeben wird?

Bin für Hilfe sehr dankbar
Datenjongleur

Aus ID proofen Druckmaschinensimulation - Druckdialog einstellen

boskop
  
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12. Mai 2004, 12:26
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Hallo Datenjongleur
genau diese Frage hab ich mir theoretisch (da wir nicht inhouse proofen) auch schon gestellt (und auch hier im Forum). Von unseren indesign-Profis kam noch keine schlüssige Antwort, ich erhoffe mir aber eine solche am Kurs "Adobe Certified ...". Und TR hat leider zuwenig Erfahrung mit id.
Ich denke schon, dass es gefährlich ist, Einstellungen in id und Rip vorzunehmen und bin auch gespannt, wie der Druckdialog von id in dieser Hinsicht zu verstehen ist! Eigentlich bin ich der Meinung, dass Du das Zielprofil entweder in id einstellst (dann separiert id) oder in der Ripsoftware. Was mich iritiert ist, dass Du in id "Wahrnehmung" eingestellt hasst und im RIP "absol.Farbmetrisch" und trotzdem alles gleich gedruckt wird.

Gruss und Dank
Urs
http://www.designersfactory.com

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Datenjongleur
Beiträge gesamt: 101

12. Mai 2004, 13:10
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Hallo Urs,
die (ich hoffe richtige) Überlegung ist die:
Im geschilderten Fall muss eine Farbraumtransformation (nicht Separation) von einem Größeren rgb- in einen kleineren cmyk -Farbraum vorgenommen werden. Um den Gesamtfarbeindruck zu erhalten wähle ich als Rendering Intent Wahrnehmung.
Wenn ich mit Best rippen lasse und natürlich unbedingt das Papierweiß simulieren möchte, muss in Best das Farbmanagement aktiviert sein, denn nur dann kann ich Papierweiß simulieren anwählen, was wiederum mit Farbmetrisch-absolut fest gekoppelt ist.
Da nun die Farbraumtransformation in den Zielfarbraum bereits in InDesign stattgefunden hat ist die Absolut-Farbmetrische Einstellung in Best schon OK, denn dies bedeutet, dass keine weitere Farbraumtransformation stattfinden soll.
Bei CMYK-Referenzprofile, welches bei aktiviertem CMS in Best ja auch angewählt werden muss, stelle ich dasselbe ein welches im Ausgabedialog in InDesign unter Farbmanagement angewählt wurde, damit nicht in einen anderen Druckfarbraum umgerechnet wird.

Was nun speziell im Ausgabedialog in InDesign genau richtig ist oder ob das nur verschiedene Wege zu einem Ziel sind ist mir allerdings auch noch nicht klar.

Aber ich denke, dass der eine oder andere Profi hier im Forum schon im Startloch sitzt und uns weiter hilft. Denn Nachhilfebedarf ist (bei mir jedenfalls) da.

Schöne Grüße vom Datenjongleur

Aus ID proofen Druckmaschinensimulation - Druckdialog einstellen

Datenjongleur
Beiträge gesamt: 101

13. Mai 2004, 16:11
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Hallo,
also nachdem ich ein wenig nachgeforscht und nachgedacht habe (kann ja nie schaden) versuche ich mal zu erklären wie das Auflagensimulations-Proofen aus InDesign funktioniert.

Hab ich’s so richtig verstanden:

Normalerweise würde man im Druckdialog-Ausgabe Composite-CMYK wählen.
Dann ist unter Farbmanagement-Quellfarbraum entweder die Option Dokument oder Proof anwählbar.

Dokument:
Wenn auf einem hochwertigen Proofer ausgegeben wird.
Unter Druckfarbraum-Profil wird das Druckmaschinenprofil gewählt.
Dann ist hier ist kein RI auswählbar. InDesign transformiert die RGB -Daten nach dem RI der in den Farbgrundeinstellungen gewählt wurde
(in meinem Beispiel Wahrnehmung)
Im Best Rip (mein Beispiel) ist, das gleiche Druckmaschinenprofil gewählt und als RI Absolut-farbmetrisch mit Papierweiß simulieren.

Proof:
Hier beziehe ich mich auf den Artikel Im Druck tüchtig zugelegt von Häme Ulrich in Publisher 3/02 auf Seite 26. Unter der Überschrift Proof via Druckdialog wird auf die Möglichkeit hingewiesen mit der Option Proof den Auflagendruck auf einem billigen Tintenstrahldrucker simulieren zu können.
Zuerst sollte unter Ansicht - Proof einrichten Benutzerdefiniert der zu simulierende Druck eingestellt sein. Papierweiß bzw. Schwarze Druckfarbe wird hier scheinbar nicht angewählt.
Im Druckdialog-Farbmanagement wird bei Druckfarbraum - Profil das ICC-Profil des Farbdruckers gewählt und der RI sollte in diesem Fall auf Absolut-farbmetrisch stehen, damit auch das Papierweiß gedruckt wird.

Mit Ausgabe In-Rip-Separiert kommt man aber offensichtlich zu gleichen Ergebnissen, denn die Behandlung der Farben spielt sich in etwa so ab, wie bei Ausgabe cmyk-composite Farbmanagement-Quellfarbraum Dokument -vorausgesetzt man druckt auf einem hochwertigen Proofer (wie in unserem Beispiel)

Bei meinen Versuchen (siehe einleitender Beitrag) wäre also nur die Variante Ausgabe cmyk-composite und Quellfarbraum Proof völlig daneben (falsche Einstellungen in InDesign und noch dazu nicht auf Billigdrucker)
Aber im Ergebnis ist kein Unterschied zu sehen!!!
Ob sich da einige Einstellungen gegenseitig außer Kraft gesetzt haben?

An die Experten: Bitte korrigiert, ergänzt oder bestätigt meine Überlegungen kurz, wenigstens was die beiden scheinbar richtigen Varianten anbelangt.

Herzliche Grüße und nochmals besten Dank
Datenjongleur




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boskop
  
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13. Mai 2004, 20:25
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Hallo DJ
Deine Ueberlegungen sind nachvollziehbar - soweit kann ich folgen. Bin wirklich gespannt, was die Profis dazu meinen. Insgesamt wird klar, dass CMSoutoftheBox noch nicht so greifbar ist - zumindest, wenn man's verstehen will. Siehe auch Beitrag "Farbraum von Digicams".
Gruss und Dank
Urs
http://www.designersfactory.com

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Datenjongleur
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15. Mai 2004, 18:16
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Hallo Boskop,
danke für Dein feedback!
CMS ist wirklich eine äußerst spannende aber manchmal schwer zu verstehende, auch widersprüchlich erscheinende Thematik. Bilder aus Digitalcameras werfen hier offensichtlich zusätzliche Probleme auf.

Wenn jetzt zu meinen Erklärungen keine Rückmeldung von den Experten kommt -eine kurze würde mir schon genügen- dann nehme ich das mal so als richtig an!

So, jetzt wünsche ich noch ein schönes Wochenende bis zum nächsten Beitrag (formiert sich schon im Kopf).

Schöne Grüße
Gert