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"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

coning
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24. Mai 2004, 17:47
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Hallo,
wir stellen Kunden PDF Daten zur verfügung, die unter anderem eine Sonderfarbe "Gold" enthalten. Diese Sonderfarbe wird als deckendes Gold gedruckt, ist aber natürlich reprotechnisch lasierend aufgebaut, damit zum Beispiel Fondfarben und bilder nicht auskopiert, sondern überdruckend dargestellt werden soll.
Der Kunde gibt diese (reprotechnisch) korrekten PF Dokumente weiter zum Markenartikler, der mit der "lasierenden" Ansicht leider nichts anfangen kann, da die Ansicht der PDF Datei nicht dem gedruckten Ergebnis entspricht.
Wir möchten die PDF Dokumente aber auf keinem Fall nur für die Ansicht modifizieren, sondern suchen nach einer Lösung (PlugIn, ...), die es ermöglicht, Sonderfarben bei der Darstellug im AcrobatProfessionel als "deckend" darzustellen.
Hat jemand schon mal von einem solchen Wunsch gehört, und weiß evtl eine Lösung?

Gruß
Coning

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Thomas Richard
Beiträge gesamt: 19327

24. Mai 2004, 18:41
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Hallo,

Supercolor bietet die Möglichkeit Sonderfarben als opak zu definieren. Bei der Darstellung hat sich da bei mir gerade allerdings nichts geändert. Das funktioniert eigentlich ja auch schon mit der Deaktivierung der Überdruckenvorschau.

MfG

Thomas

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

24. Mai 2004, 18:57
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Hallo Herr Richard,

die Option "Opak" in Heidelberg Prinect Color Editor (aka Heidelberg Supercolor) und Prinect Trap Editor (aka Heidelberg Supertrap) dient nur dazu, den Farbtyp für die spätere korrekte Überfüllung zu bestimmen.
Die Entscheidung ob eine solchermassen als Opak definierte Farbe über- oder unterfüllt wird, wird nicht mehr auf Basis ihrer neutralen Dichte ermittelt, sondern es werden ungeachtet ihrer visuellen Helligkeit alle angrenzenden Farben unter die opake Farbe geschoben und diese somit unterfüllt (außer es gibt weitere opake Farbe die laut Druckreihenfolge später gedruckt werden).
Typischer Anwendungsbereich sind eben u.a. Metallik-Farben.

Auf die optische Darstellung in Acrobat hat dies aber keinen Einfluß.

Der einfachste Weg ist in diesem Fall wohl tatsächlich temporär die Überdruckenvorschau zu deaktivieren (was viel zu viele Acrobat 5 und 6 Anwender leider standardmässig aus Unwissenheit bis zum heutigen Tag tun und sich wundern warum Ihnen Fehler die durch faslche Überdruckeneinstellungen entstanden nicht auffielen).

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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(Dieser Beitrag wurde von Robert Zacherl am 24. Mai 2004, 18:58 geändert)

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Thomas Richard
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24. Mai 2004, 19:18
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Hallo Herr Zacherl,

> Heidelberg Prinect Color Editor (aka Heidelberg Supercolor)

Ist da was neues drin oder nur eine neue Verpackung. Kein Wunder, dass ich das auf der Drupa nicht gefunden habe :-(


MfG

Thomas

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

coning
Beiträge gesamt: 14

24. Mai 2004, 20:06
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Hallo Herr Richard
Hallo Herr Zacherl,
vielen Dank für die prombten Antworten. Das deaktivieren der Überdruchenvorschau ist leider keine Lösung. Wir fertigen Verpackungen, und müssen unseren Kunden HighEnd PDF Dokumente zur Verfügung stellen, incl aller Überfüllungen, Weißunterlegungen und/oder Lack. Verwendet man bei solchen Dokumenten nicht die Überdruchenvorschau, ist eine korrekte Darstellung nicht möglich.
Wenn noch jemand einen Tipp hat, wie man eine Sonderfarbe im Acrobat "opak" darstellen kann, immer her damit.

Gruß
Coning

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Haeme Ulrich
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24. Mai 2004, 23:01
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Hallo Thomas

Prinect Color Editor: geht mit PDF 1.4 und PDF 1.5 um. Kann auf einfachste Art und Weise (Auswahl bestimmter Objektarten) Lackformen erzeugen

Prinect Trap Editor: geht mit PDF 1.4 und PDF 1.5 um. Das ist das, was mir spontan einfällt. Gibt sicherlich noch mehr neue Funktionen.


Herzliche Grüsse
Haeme Ulrich
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"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

coning
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25. Mai 2004, 08:20
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Hallo Zusammen,
Lackformen und Trapping ist alles schon fertig. Es wird nur ein Tool gesucht, mit der man gewünschte Sonderfarben als opak darstellen kann, ohne die PDF Datei inhaltlich zu verändern.

Gruß
Coning

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

25. Mai 2004, 08:31
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Hallo Coning,

das haben Sie falsch verstanden. Der Hinweis von Haeme war als Antwort auf Herrn Richards Frage nach den Neuerungen in den Prinect Versionen der Tools Supercolor und Supertrap gedacht und nicht als Lösung für Ihr Problem.

Ehrlich gesagt fällt mir für Ihr Problem auch nichts anderes als ein Acrobat Plug-In ein, welches es zuläßt dokumentspezifisch zu definieren, welche Sonderfarben opak und welche lasierend sind und dies dann temporär innerhalb der PDF-Datei durch ein Entfernen der Überdruckeneinstellung zu simulieren.

Jetzt aber drei bittere Pillen:
- so ein Plug-in existiert meines Wissens nicht nicht!
- so eine temporäre Änderung birgt die Gefahr in sich, dass das Dokument im geänderten Zustand gespeichert und somit der Eingriff permanent wird
- Jeder Dokumentempfänger bräuchte eine Lizenz dieses (sicherlich kostenpflichtigen) Plug-Ins auf seinem Rechner

Ich werde mal mit dem Entwickler der Heidelberg Prinect Plug-ins sprechen, ob die Acrobat API eine elegantere Lösung zuläßt und ob das ein potentielles zukünftiges Feature sein könnte.

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Anonym
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25. Mai 2004, 16:04
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Hi,

ist zwar keine Lösung für das Problem, aber was ist mit separierten PDFs? Klar kann man da auch nicht zwischen lasierend und opak unterscheiden, aber je nach dem wie die Form aussieht kann man vieleicht damit was simulieren?

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

coning
Beiträge gesamt: 14

25. Mai 2004, 16:07
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Hallo Zusammen,
vielen Dank für das zahlreiche Feedback, aber so wie es momentan aussieht, gibt es wohl keine Lösung.

Gruß
Coning

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Thomas Richard
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25. Mai 2004, 16:24
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Hallo,

ich denke auch, die wird es auch in Zukunft nicht geben.

In dem Moment wo du das mit den Opaken Farben hinbekommst, kommt nämlich die nächste:

Bitte so das das Gold auch glänzt. ;-)

MfG

Thomas

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Anonym
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25. Mai 2004, 16:51
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@Thomas

Sorry, aber so wurde Amerika nicht entdeckt. Ich denke schon, daß sich die Softwarehersteller am Markt und an dessen Bedürfnissen orientieren sollten. Also allen voran natürlich Adobe.

Wenn die Anwender opake Farben fordern, dann muß ein verantwortungsbewusster Softwareentwickler darauf reagieren. Schließlich bekommen sie von uns einen Haufen Kohle für ihre Produkte.

Ich finde das Problem übrigens recht interessant. Mich wundert, daß da noch nie einer vorher drüber gestolpert ist. Was machen denn eigentlich die vielen Verpackungsdrucker? Aber wahrscheinlich arbeiten die intern auf Artpro oder Barco oder sonst was und brauchen gar kein PDF...

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Uwe Laubender
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25. Mai 2004, 17:44
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Hallo,

ich denke jetzt einmal laut so vor mich hin: Also, wir brauchen eine ALTERNATIVE Darstellung des Gold-Objektes (richtig?). Wie wäre es, dieses Problem durch PDF-Ebenen im PDF 1.5-Format zu lösen?
Aufgebaut könnte das ganze in InDesign CS, das alternative Gold-Objekt als NICHT-überdruckend definiert werden in einem Extra-Layer mit dem Namen "Opak" abgelegt werden.

Im Acrobat 6 müsste man dann in der Lage sein, die opake Darstellung an- und abzuschalten, sodaß dann bei der Ausgabe richtung PostScript die Transparenzverflachung und die korrekte Anzahl der Ebenen (ohne die Opak-Darstellung) belichtet werden könnte.

Getestet habe ich das noch nicht, wäre aber vielleicht der richtige Weg.

Gruß,

Uwe Laubender

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Thomas Richard
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25. Mai 2004, 18:27
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Hallo Anonymer,

ich wollte damit nicht zum Ausdruck bringe, das ich opake, überdruckende Farben für nicht darstellungswürdig halte, sondern, das ich, für das Hauptanwendungsgebiet solcher Farben, nämlich Gold, Silber und ähnliches, ein weitaus größeres Problem in der nicht natürlichen Darstellung sehe. Die kann man dann gelb einfärben, aber optisch hat das dann am Monitor noch lange nix mit Gold zu tun.

MfG

Thomas

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Wolfgang Reszel
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26. Mai 2004, 09:36
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Hallo,

mal eine unwissende Fachfrage:

Warum spart man die Goldfläche nicht aus?

Wolfgang

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Anonym
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26. Mai 2004, 10:20
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Meines Wissens dürfen Metallicfarben gar nicht auf überdrucken stehen.
Kann ja jeder mal gerne ausprobieren was passiert, wenn man da eine andere Farbe "drüberdruckt". Das sieht ziemlich besch... aus.

Also ich verstehe die Problematik auch noch nicht so ganz.

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Thomas Richard
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26. Mai 2004, 12:06
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Hallo,

also soweit ich mich an meine letzten Metasllic Experimente erinnere, so sind die Gold und silber Farben nicht völlig opak. Das heißt man kann z.B einem bleichgold mit darunterliegendem Orange zu einem Kitschgold verhelfen.

Über die Glänzer sollte man nicht drucken, da das den Glanz beeinträchtigt, wenn dann drunter, und dann ist dei Annahme Überdrucken ja aber nicht sichtbar, korrekt.

MfG

Thomas

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Anonym
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26. Mai 2004, 12:45
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hallo thomas (und alle anderen...)

unser druckchef zieht es vor, metallfarben im ersten druckwerk zu drucken. laut seiner aussage wird die farbe wegen dem durchlauf durch die nachfolgenden druckwerke glänzender. eine solche druckreihenfolge bedingt aber natürlich, dass die metallfarbe aussparend definiert ist.

ob eine metallfarbe wirklich opak ist, kann ich leider nicht sagen. die druckreihenfolge "erst skala, dann metall" wurde bei unserem letzten metallfarben-experiment leider nicht mehr durchgeführt, schade! ich kann mir aber gut vorstellen, dass die farbe einen anderen eindruck macht, ob sie nun auf papier oder auf andere druckfarbe gedruckt ist. das trapping (im drucktechnischen sinne) ist da ja schliesslich anders.

gruss. gremlin

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Anonym
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26. Mai 2004, 13:47
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Hallo Leute, will mal versuchen etwas aufzuklären:

1. Thomas hat Recht. Metallic-Farben sind nicht völlig opak. Es ist durchaus üblich unter Gold z.B. Gelb zu drucken, um den Eindruck zu verstärken.
Daraus folgt, daß Gold NACH den Buntfarben gedruckt wird und demzufolge überdruckend ist.

2. Wird keine Buntfarbe vorgedruckt, dann dürfen Metallicfarben keinesfalls überdrucken, da sonst ein nicht vorhersehbarer Effekt entsteht durch die fast opaken Metallicfarben. In 1. ist ein Sonderfall beschrieben, der eine vernünftige Vorgehensweise voraussetzt und man das Ergebnis bewußt manipulieren will. Stellt man Gold oder Silber unbewußt auf überdrucken, dann passiert halt auch was unverhersehbares.

3. Wird Gold oder Silber als erstes gedruckt, dann dürfen die anderen Farben NICHT überdrucken, denn auf den Metallicfarben "haften" die Buntfarben nicht und das Ergebnis sieht verwaschen aus.

4. Richtig geil wird es, wenn das ganze noch lackiert wird mit Glanzlack.

5. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel: Das ganze trifft nicht auf Metal-FX zu, da dies besondere Metallicfarben sind.


Zurück zum Ursprungsposting:
Also wenn (normalerweise) Metallicfarben weder selber überdrucken dürfen, noch überdruckt werden dürfen - wo ist dann im PDF das Problem?

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Thomas Richard
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26. Mai 2004, 15:11
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kleiner Einwurf,

ich bin dafür das wir ab hier ganz genau zwischen 'überdrucken' und 'drüber drucken' unterscheiden. Denn es ist ja wohl alles andere als unerheblich, wer über oder unter wem landet, was ja mit 'überdrucken' nocht nicht definiert ist. Das sagt ja nur, das beides auf dem Material zu landen hat.

MfG

Thomas

"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Robert Zacherl
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26. Mai 2004, 20:15
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Hallo Herr Richard,

ich bin Ihnen noch eine Antwort auf Ihre Frage nach den Neuerungen in Prinect Color Editor schuldig. Neben dem neuen Namen sind tatsächlich einige sehr interessante Neuerungen enthalten:

- Optionale Tiefenkompensation bei Farbraumtransformationen
- Erzeugung einer Lackform aus den Text-, Vektor und/oder Bildelementen einer PDF-Seite
- Graustufen und Mehrkanal (z.B. Hexachrome) ICC Quell-Profile
- Wählbare Priorität zwischen Erhalt des Überdruckens oder einer Farbraumtransformation bei CMYK-nach-CMYK-Transformationen (extrem wichtig bei QuarkXPress aufgrund dessen merkwürdigen Überdruckenverhalten)
- Sonderregel R=G=B um optionalen Toleranzwert erweitert
- Sonderregeln für Marken/Register-Farben (z.B. 4 x 100% CMYK -> All)

Mit freundlichen Grüßen

Robert Zacherl

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IMPRESSED GmbH
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"Deckende" Darstellung von Sonderfarben

Thomas Richard
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26. Mai 2004, 21:50
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Bedankt ;-)


MfG

Thomas