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Optischer Randausgleich

Marco Morgenthaler
Beiträge gesamt: 2474

15. Jun 2004, 13:08
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Hallo

Für ein Buch, das ich mit InDesign setze (ID CS 3.01 auf Mac 10.3.3), habe ich versuchsweise den optischen Randausgleich (oR) aktiviert (Textabschnitt > opt. Randausgleich), ohne allerdings zu befriedigenden Ergebnissen zu kommen.

Weise ich im Dialogfenster dem oR den gleichen Wert wie die Schriftgrösse zu (10 pt), ergibt das eine zu unruhige rechte Satzkante; die Divis ragen fast ganz über die Kante. Die Zuweisung kleinerer Werte ergibt wider Erwarten keinen ersichtlichen Unterschied (auch bei 1 pt), die Divis ragen immer noch zu viel nach rechts.

Erst wenn ich deutlich grössere Werte zuweise (z.B. 20 pt), wird die rechte Satzkante besser ausgeglichen, die Divis ragen max. zur Hälfte über die Kante. Dafür ergibt sich auf der linken Seite ein sichtbarer Abstand zum Textrahmen (also eine Art linker Einzug über alle Zeilen), was natürlich nicht erwünscht ist.

Habt Ihr positive Erfahrungen mit dem oR, oder ist es besser, dieses neue Feature gar nicht erst anzuwenden?

Gruss aus Zürich
Marco

Optischer Randausgleich

Christoph Grüder
Beiträge gesamt: 1929

15. Jun 2004, 13:21
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Hallo Marco,

der Randausgleich fällt von Schrift zu Schrift unterschiedlich aus. Welche Familie/Schnitt verwendest Du mit diesem Ergebnis?

herzliche Grüße,
Christoph Grüder

Pixador
Interaktive Gestaltung Bobzin Grüder GbR
http://www.pixador.de

Optischer Randausgleich

Marco Morgenthaler
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15. Jun 2004, 13:38
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Hallo Christoph

Vielen Dank für deine rasche Antwort. Ich verwende die Linotype Centennial Roman (OpenType).

Das von mir beschriebene Verhalten in InDesign ergibt sich aber auch bei anderen Schriften. Eigentlich würde ich erwarten, dass der oR abnimmt, je kleiner der eingesetzte Wert im Dialogfenster ist. Dies ist aber nicht der Fall. Leider finde ich keinen Weg, den oR nach meinen Wünschen zu beinflussen. Wie gesagt ergibt ein kleinerer Wert als die Schriftgrösse kein sichtbares Ergebnis, während ein deutlich grösserer Wert eine gute rechte Satzkante erzeugt, dafür links ein Abstand zum Textrahmen entsteht, also auch unbrauchbar ist.

Gruss Marco

Optischer Randausgleich

Torsten Keuhne
Beiträge gesamt: 219

15. Jun 2004, 14:28
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Hallo Marco,

es ist ja auch eine Definitionsfrage, was man unter optischem Randausgleich versteht. Es ist so, wie es auch im Handbuch und in der Online-Hilfe zu lesen ist, dass die Satzzeichen über den "Rändern hängen". Ich persönlich finde dies optisch besser, als ein gleichmäßiger Randabschluß aller Zeichen, der für mich eher unruhig wirkt, da Satzzeichen Lücken hineinbringen. Ich schätze dieses Feature sehr.

Gruß Torsten

Optischer Randausgleich

Christoph Grüder
Beiträge gesamt: 1929

15. Jun 2004, 14:30
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Hallo Marco,

der Optische Randausgleich verhält sich genau anders herum. Leider ist das Interface missverständlich:
Je größer der Schriftgrad ist, desto weniger muss die Textzeile ausgetrieben (ausgeglichen) werden, also nimmt der Effekt des OR bei höher eingestellten Werten ab.
Ein besseres Interface wäre demnach, dass der OR die angewählte Schriftgrößte erkennt und ein Schieberegler (mehr-weniger) dem Anwender zur Verfügung steht, ähnlich der Einstellung des Absatzauslgeichs für Wortabstände oder Trennstriche im Absatzformat.
Für Dein Beispiel mit der Centennial liegt es evtl. daran, dass der Trennstrich kräftiger als bei anderen Schriften ist und der Effekt des OR zu stark sichtbar wird. Daher mußt Du den Wert vergrößern, um den Effekt zu verringern. Werte zwischen 12 und 36 Punkt kommen dafür in Frage.

herzliche Grüße,
Christoph Grüder

Pixador
Interaktive Gestaltung Bobzin Grüder GbR
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Optischer Randausgleich

Marco Morgenthaler
Beiträge gesamt: 2474

15. Jun 2004, 14:59
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Hallo Torsten und Christoph

Wie der optische Randausgleich definiert ist, ist mir schon klar, die Online-Hilfe habe ich auch konsultiert.

Was den Vorschlag von Christoph betrifft, ergibt dieser leider einen unerwünschten Abstand der linken Satzkante zum Textrahmen. Keine Ahnung warum, aber brauchbar ist das nicht.

Herzliche Grüsse
Marco