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Prinect Color Editor unerwünschte Transformation?

RichtigerVorstufler
Beiträge gesamt: 7

25. Mai 2025, 07:23
Beitrag # 1 von 4
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Hallo Beieinander,

Bin gerade dabei mein Farbmanagement Wissen aufzufrischen.
Habe dazu verschiedene PDF/X ICC-Profil-Szenarien gebaut und mir dann im Heidelberg Prinect Color Editor angesehen.

Ein Kunden PDF könnte zwar - als verwertbare - PDF/x-3 oder 4 kommen, aber den (für die Druckerei) falschen OI haben.
Theoretisch könnte in so einem PDF unter mehreren verschiedenen Farbräumen ein Objekt vorkommen welches zufällig bereits im Zielfarbraum der Druckerei ist (nicht der OI des Kunden-PDF).
Das komplette PDF müsste transformiert werden mit Ausnahme des einen Bildes.
Ich dachte, dass der Prinect Color Editor die unnötige Transformation, wenn Quell und Zielprofil ident sind, erkennen und einfach nicht transformieren würde.
Es findet bei diesem Bild aber eine unerwünschte Transformation statt.
Habe hier zu Hause nur eine Demo vom Color Editor und kann daher nur die betreffenden Objekte anklicken und in der Tabelle
die CMYK Werte in der Vorher/Nachher Vorschau ansehen.

Kann ich im Color Editor ein Objekt im PDF vom Farbmanagement ausnehmen?
Wenn nicht, wie kann ich dieses Problem mit Prinect Color Editor dann lösen?

Das vorliegende PDF zuerst in den vom Ersteller gedachten Farbraum zu konvertieren und dann komplett in den Druckfarbraum würde alle Objekte (bis auf eines) einer zusätzlichen unnötigen Transformation unterziehen.

Man könnte auch das einzelne Bild zuerst in einen anderen FR umwandeln und dann die normale, komplette Transformation vornehmen.
Ich würde das einzelne CMYK Bild in einen größeren CMYK-FR, vielleicht ECIcmyk, mit maximal möglichem Kanalerhalt transformieren. Dann, denke ich, wäre der "Schaden"
minimiert und auf ein Bild begrenzt.

Aber vielleicht kann mir die geballte Forenkompetenz die Augen für eine einfachere Lösung öffnen. Ich lerne gern dazu.

mit gespannten Grüßen
Gerd
X

Prinect Color Editor unerwünschte Transformation?

RichtigerVorstufler
Beiträge gesamt: 7

27. Mai 2025, 10:19
Beitrag # 2 von 4
Beitrag ID: #589672
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Ergänzend:
Teste hier am PC Win 11.
Die Color Editor Version am Arbeitsplatz dürfte etwas höher sein.
Im Screenshot die wichtigsten Einstellungen in diesem Szenario:
Color Editor Einstellungen
Um auszuschließen, dass die angezeigte Namensungleichheit
mit Klammernbei "im Dokument verwendet" und
ohne Klammern in der Druckprofil-Auswahl.. auszuschließen
hab ich das Spiel noch mit anderen Profilen probiert,
mit demselben Ergebnis.

Ich hab mir mal zwei deutliche CMYK-Wert Unterschiede vor/nach
Transformation rausgepickt und PSD nachrechnen lassen.
Das kommt dann schon wieder auf nahezu denselben LAB-Wert
hin. Es wird also tatsächlich eine Transformation
durchgeführt, wenn Quell- und Zielprofil ident sind

Wäre schön, wenn jemand noch - sofern Zeit und Lust -
insbesondere zu meiner favorisierten Lösung was schreiben
würde.
Da gäbe es zwar noch die Option den Datenersteller zu bitten
anstelle des "Problemprofiles" ein RGB-Quellbild, sofern vorhanden
einzubauen. Dies würde in den meisten Fällen aber wahrscheinlich für
Unverständnis/Verwirrung führen, was ich gut verstehen
könnte.
mfG
Gerd


als Antwort auf: [#589667]

Prinect Color Editor unerwünschte Transformation?

rohrfrei
Beiträge gesamt: 4499

2. Jun 2025, 15:07
Beitrag # 3 von 4
Beitrag ID: #589685
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Hallo,

Zitat Ich dachte, dass der Prinect Color Editor die unnötige Transformation, wenn Quell und Zielprofil ident sind, erkennen und einfach nicht transformieren würde.
Es findet bei diesem Bild aber eine unerwünschte Transformation statt.

Unnötig und unerwünscht. Für dich als Druckerei-Mitarbeiter sieht das so aus. Gemäß PDF/X-Philosophie stellt es sich jedoch etwas anders da. Der OI ist das Maß der Dinge. Der steht über allem und gibt das Ziel einer gelieferten PDF-Datei vor. Auch für den Druckerei-Mitarbeiter.

Da wir nur die screenshots von den Einstellungen, aber keine konkreten Daten haben, kann ich hier nur vermuten:
Der OI ist ein uraltes ISOcoated.
Das Bild, von dem du annimmst, dass es nicht konvertiert werden müsste, ist mit einem ICC-Profil als ISOcoated_v2 getagged.
Zusätzlich sind noch ISOnewspaper und PSOuncoated_v3 enthalten.
Da ALLE drei Bilder vom OI abweichend sind, müssen auch alle drei Bilder konvertiert werden. Zumindest wenn man den OI als richtig annimmt. Und das ist in der Praxis eine oft diskutierte Frage. PDF/X soll zwar für blind-exchange stehen, funktioniert aber in der Praxis oft nicht, wenn man sich in der Druckerei nicht auf den OI verlassen kann.

Ich nehme an, du willst ISOcoated_v2 als Druckbedingung verarbeiten. Der Kunde hat dir aber ISOcoated geliefert. Jetzt musst du in der Druckerei die Glaskugel bemühen und kannst nur vermuten, ob der Datenersteller sich dabei was gedacht hat oder eben nicht.
a) Wenn ja, müsstest du das PDF zuerst in den OI normalisieren, d.h. alle enthaltenen Farbprofile, die vom OI abweichend sind, müssen zuerst in den konvertiert werden. Dann in Deine eigentliche Druckbedingung. Idealerweise macht man so etwas mit einem Farbserver.
b) Wenn nein, dann kannst du den gelieferten OI ignorieren. Dann kannst du auch überlegen, ob du die anderen "falschen" Farbprofile gleich mit ignorierst. Etwas was bei CMYK-Profilen innerhalb eines Druckerei-Workflows nicht unüblich ist.

Gruß


als Antwort auf: [#589667]

Prinect Color Editor unerwünschte Transformation?

RichtigerVorstufler
Beiträge gesamt: 7

2. Jun 2025, 17:33
Beitrag # 4 von 4
Beitrag ID: #589686
Bewertung:
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Hallo Rohrfrei, danke fürs mitdenken!

Also erstmal: Es ist ein reines Testszenario.

Vielleicht ist das Ganze ja ziemlich unrealistisch. Im Fall von ISOcoated als OI könnte man tatsächlich ein Fragezeichen dahinter machen ob der Ersteller wirklich wusste was er tat.

Also ein vielleicht realistischeres Szenario:
Angenommen, so ein PDF hat als OI ISOcoatedv2 und im PDF Dokument ist u. A. ein Bild in PSOuncoatedv3 und genau das ist aber der Druckfarbraum der Druckerei.

Dekalibriert man das PSOuncoatedv3-Bild und wird der OI als CMYK-Eingangsprofil eingestellt
(weil ja alle profillosen CMYK Inhalte in ISOcoatedv2 vorliegen und konvertiert werden müssen) könnte dies bei diesem Bild zu zu ziemlich verfälschten Farben führen. Lässt man das Bild mit ICC-Profil fände eine unnötige, unerwünschte Transformation statt.

Und da komme ich zu meiner Kernfrage um die es mir eigentlich geht:

Kann ich im Color Editor ein Objekt vom FM ausschließen?
Und wenn nicht - und auch kein Colorserver vorhanden ist - wäre dann meine Lösung
akzeptabel?

In welchem Fall man beim Kunden rückfragen würde oder gleich eingreifen würde - in der Annahme der Datenersteller weiß nicht was er tut - das wäre natürlich ein ganz anderes Thema.


mfG
Gerd


als Antwort auf: [#589685]
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