Moin Aleks,
Ich kann hier nur Vermutungen darlegen, nichts Offizielles.
Aus Sicht von Helios kann die Windows-Version wohl helfen, OEM-Kunden (wieder) an Land zu ziehen, bspw. solche, die Druckerei-Workflows am Start haben (Heidelberg, AGFA und Konsorten haben ja früher alle mal zu Unix-Zeiten Sachen von Helios lizensiert bzw. ihre Workflow-Lösungen an Helios-Serverdienste drangeflanscht). Mit dem Umschwenken auf Windows brach dieser Markt für Helios automatisch weg.
Weiters wird es wohl aus Sicht von Helios ein paar Kundenszenarien geben, die so auf Windows fixiert sind, daß sie Alternativen im Netzwerk nicht zulassen. Ich halte den Ansatz zwar für doof -- gerade auch weil sich ja mit der nächsten Helios-Release auch Helios-Server unter Unix in Windows-Authentifizierungsstrukturen einbetten werden lassen (Authentication Server, der sich bei Active Directory, LDAP, Unix-NIS und den klassischen Paßwort-Dateien bedienen kann) aber das ist trotzdem Realität.
Was bringt Helios unter Windows für den Anwender? Ich weiß es nicht so recht. Da Helios unter Windows nach außen hin keine Datei- und Druckservices anbietet, sondern sich der schon existenten (auch 3rd-Party wie bspw. ExtremeZ-IP) bedient, bringt der Punkt erstmal keine Vorteile. Intern bringt das Ganze im Vergleich zu einer reinen Windows-Lösung natürlich Vorteile, weil das interne Spoolsystem das bewährt robuste, sich an BSD lpr anlehnende, Helios-eigene ist.
Ich denke, aus Anwendersicht ist es überall dort eine interessante Alternative, wo schon ein performanter/stabiler Datei-/Druckserver unter Windows betrieben wird und die Mehrwertdienste wie ImageServer, PDF-Handshake, PrintPreview, WebShare noch dazukommen sollen. Oder wo ausschließlich Windows-Knowhow vor Ort existent ist und man gleichzeitig alles selber machen will.
Ansonsten präferiere ich weiterhin auch in einem reinen Windows-Umfeld einen Helios-Server unter Unix... Alleine schon wegen der Flexibilität und den Möglichkeiten, das Ganze mit anderen Unix-Tools zu kombinieren. Aber nicht zuletzt auch wegen den Kosten... Denn Windows-Server heißt auch *IMMER*, daß CAL (Client Access Licenses) an Microsoft abzuführen sind. Das sollte man nie vergessen, wenn man nicht Lizenzverstöße riskieren will...
Gruss,
Thomas
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