Lese interessiert bis hierhin den Thread durch, vorallem, weil mich als Grafiker/Setzer und nicht-professionellem Fotografen, der aber mehr daraus machen möchte, der ganze Materialwert plagt, den ein Umstieg auf digital vernichtet. Zuvor aber noch ein Themengebiet, das für mich zumindest, auch ein neues Problem darstellt … die digitalen Informationen, die ein Bild neben den Bildinformationen mit sich herumträgt.
Wie so oft bei allem was über den Computer läuft, schleppen digitale Bilder im Header Infos mit sich, die z.B., eine Veröffentlichung im Internet problematisch machen. Vorschaubildinforamtionen, aus denen sich Bilder herausholen lassen, die gar nicht veröffentlicht werden sollen. Oder dank GPS auch Standortinformationen, die nicht jedem zugänglich sein sollen.(
http://netzreport.googlepages.com/...in_jpeg_dateien.html.
Eine Sache, mit der sich vorallem Pressefotografen mal beschäftigen sollten. Das ist jetzt kein Argument gegen digitale Fotografie, sondern der Hinweis darauf, dass wir mit der DF wieder einmal Kanäle öffnen, die der Masse überhaupt nicht bewusst sind und die uns vor Probleme jenseits der Qualitätsdiskussion stellen. Kenne einen Pressefotgrafen, der die EXIF-Daten seiner Bilder nicht mitschicken will, wenn er Bilder verkauft. Gut, Paranoia für die einen, Berufsgeheimnis für die anderen. Wo Daten Einzug halten sollte man wissen, was man weitergibt und was nicht.
Aber zurück zu meinen persönlichen Wertvernichtungsgedanken:
Eine Kameraausrüstung in Form einer Mamiya 645 Pro und einer Minolta Dynax 9 tat und tut bei mir ihren Dienst, eine Minolta 7D deckt den digitalen Bereich ab, da sie im Ausverkauf preiswert zu haben war und die Linsen halt schon vorhanden sind. Was mich fuchst, ist das man neben der Unverkäuflichkeit der ehemals hochwertigen Geräte, deren Verkauf einem ja meist zur nächsten Kamera verholfen hat, in den jetzigen Kameramarkt die Preis-Update-Spirale der Computerindustrie Einzug hält. Jedes halbe Jahr neu und teuer ist schon ein hartes Stück Realität, der man sich als Amateur gegenübersieht. Sogar digitale Systeme werden einfach fallen gelassen, weil der Markt es fordert und wie man bei mir sieht, der Minolta-Rückzug hat mir jetzt nciht auch unbedingt eine "sichere" digitale Seite beschert. Wer weiß was Sony noch tut …. das ist für mich die zweite Krux an der digitalen Fotografie, die Industrie nimmt den Kunden dermassen hart und komromißlos "an die Hand" und lasse ich mich darauf ein, hänge ich am Haken.
Mir stellt sich die Frage nach dem Sinn meiner 6x4,5 Ausrüstung, deren Bildqualität zwar gut, aber nicht riesig weit mehr von der einer guten Digitalkamera entfernt zu sein scheint (oder?). Liegt sie unbenutzt im Koffer verharzt sie langsam und wird auch nicht besser, verkaufe ich sie, mache ich einen schmerzhaften Verlust, vielmehr als 200-300 Euro sind nicht mehr drin, auch bei Inzahlungnahme.
Frage an die Profis und Insider hier: Macht es Sinn, für eine Pro TL auf ein gebrauchtes DigiRückteil zu warten, bis der Markt es hergibt? Oder gebe ich sie lieber ab? Zu gerne hätte ich ja Hubertus Küppers seins abgekauft, aber 645 AFD ist wieder ein Schritt zu weit … . Gerade bei digitalen Rückteilen, wo es möglich gewesen wäre, mal weitgehend Herstellerübergreifend und universell herzustellen, hat die Industrie wieder sehr eigene Süppchen gekocht, schad drum, aber wir sollen wohl wirklich gesteuert und gezielt unsere Kameras wegwerfen. Wenn ich mich recht erinnere, gab es zu Beginn des Digitalen mal eine Entwicklung, die analogen Geräten, per Rückdeckelwechsel einen Chip spendieren konnte. Ich möchte nicht wissen, welcher Hersteller dieses Patent jetzt gekauft und in einem Tresor tief unten begraben hat.
Ich möchte einerseits gerne weiter auch analog fotografieren, weil mir die Geschwindigkeit, mit der ich bereits digital im Beruf umgehen muß, einfach nicht auch noch meinen persönlichen kreativen Bereich einäschern soll. Die "Wieder"-Entdeckung der Langsamkeit hilft m.E. dem fotografischen Blick sehr. Die digitale Minolta kommt z.B. bei Portait-Studio-Sitzungen zum Tragen, wo die Vorschau auf die Bilder auch für Modell-Fotograf-Verhältnis viel ausmacht und wo es tatsächlich schnell gehen soll.
Wie ich meinen Gerätepark darauf abstimme, das bereitet mir aber auch vllt. viel zu viel Kopfschmerzen. Lese ich mir nochmal alles hier durch (ist recht viel, sorry) bin ich es ja auch, der sich eigentlich viel zu viel Gedanken um die Hardware macht, anstatt sie auf Bildideen zu verwenden. Der übermächtige Marktdruck machts möglich. Zwischendurch einfach mal wieder fotografieren könnte helfen ;-)
Bis hierhin vielen Dank für‘s Lesen
Christian/Lightspeed