Hallo Adrian
Ein Generalrezept gibt es ncht ganz, dafür einige Regeln. Nach dem Scannen muss dem Bild immer ein Quellprofil zugewisen werden. Im Idealfall ist das natürlich das ICC-Profil des Scanners. Das Zielprofil ist dann das Auflagendruckprofil. Das kann das Euroscale Coated v2 oder die neuen Profile der ISO sein. Ich persönlich bin der Meinung, dass das Euroscale Coated v2 für gestrichene Papiere auch heute noch eine sehr gute Wahl ist, wenn man nicht weiss, auf was für ein gestrichenes papier gedruckt wird. Die ISO-Profile können unter
http://www.eci.org downgeloadet werden. Die Profile müssen in Photoshops Farbeinstellungen als Quell- und Zielprofile definiert werden.
Beim Proofen ist die Sache wesentlich komplizierter! Einerseits benötigen Sie natürlich weiterhin Ihr Auflagendruckprofil. Dieses Profil stellt beim Proofen aber nicht mehr das Zielprofil. sondern Ddas Quellprofil dar. des weiteren benötigen Sie ein ICC-Profil Ihres Proofers, oder eben des Gerätes, welches die Farben simulieren soll. Das Proofprofil wäre also das Zielprofil. Das Quellprofil ist gleichzeitig auch das Simulationsprofil.
Achten Sie jetzt bitte auf folgendes Detail. Wenn das Proofgerät nicht mit dem Auflagendruckpapier ausgeben kann, dann muss als RenderingIntent der Absolut-farbmetrische RenderingIntent definiert werden. Dieser ist in der Lage, das Papierweiss des Auflagendruckes auf einem anderen Papier zu simulieren. Wenn auf das Auflagendruckpapier gedruckt werden kann, dann muss der Relativ farbmetrische RenderingIntent gewählt werden. Auf den Perzeptiven Rendering Intent muss beim Proofen unbedingt verzichtet werden, da dieser den Quellfarbraum auf den Prooffarbraum skalieren würde, was vollkommen falsch wäre.
All das könnte direkt im Druckmenü von InDesign bei aktiviertem ColorManagement eingestellt werden.
Eine weitere Möglichkeit wäre der Einsatz eines ColorServers, zum Beispiel iQueue von GretagMacbeth. iQueue klinkt sich vor dem Drucker ein und stellt eine eigene Druckwarteschlange dar. iQueue verwaltet Ihre Quell- und Zielprofile und führt die nötige Farbraumtransformation vor dem eigentlichen Druckprozess durch. Das ist insofern genial, weil jetzt praktisch aus jeder Applikation heraus farbecht geprooft werden kann, wenn die nötigen Profile zur Verfügung stehen.
Das war etwas viel Information. Ich hoffe, dass ich trotzdem ein wenig helfen konnte...
Mit freundlichen Grüssen
Michel Mayerle
ulrich-media
InDesign- und PDF-Integration