Lieber Gerd,
hier postet einer der "Spezialisten" zum Thema eBooks. Da ich in Hamburg lebe, weiß ich nicht, wo die Swiss Publishing Week stattfindet, noch würde ich dort hinfahren – das ist keine Abwertung, sondern rein von der räumlichen Entfernung her … ;–)
Das ist noch nicht aller Tage Abend:
http://www.hilfdirselbst.ch/...i?post=450799#450799 Du bringst da einiges durcheinander und solltest versuchen, die Hintergründe, die Spezifikationen und den technischen Ablauf von eBooks zu verstehen.
ich möchte bei AmazonCreateSpace ein POD-Buch herausgeben.
Was genau meinst Du mit POD-Buch? Ein Hörbuch? Oder ein Printing-on-Demand-Buch?
Dafür stelle ich ein PDF her für den Druck. Wenn ich nun bei Kindle dieses Buch als ein eBook veröffentlichen möchte - was muss ich dafür tun?
Bei Kindle kannst Du kein eBook veröffentlichen, "Kindle" ist der Begriff des digitalen Lesegeräts von Amzon für deren im Buchshop angebotenen Bücher.
Kann ich selbst das PDF konvertieren?
Ich rate davon ab, da kommt nur Mist bei raus –– das betrifft nicht Dich persönlich, sondern ist ganz allgemein gemeint.
Muss es in irgendeiner Weise neu angelegt und gestaltet werden? Wenn ja mit welchem Programm?
Du solltest zwischen den folgenden Formaten unterscheiden:
–– PDF. Vorteil: Gestaltung und Layout des Buchs wird komplett übernommen, das eBook-PDF sieht wie die gedruckte Version aus. Nachteil: Nicht jeder eBook-Reader kann PDF darstellen. Und das Buch passt sich nicht an die Darstellungsgröße des Readers an.
–– ePub. Ein Format, das eigentlich mittlerweile schon Standard für die digitalen Lesegeräte ist. Um es einfach auszudrücken, wird Dein Layout in Deinem Layoutprogramm in XML konvertiert (eine Programmiersprache ähnlich wie das HTML für das Internet) und dann in das ePub-Format konvertiert. Vorteil: Das Format passt sich an die gängigen Reader an, die Schriftgröße kann z. B. ganz einfach verkleinert und vergößert werden, womit sich natürlich dann auch der Seitenumfang ändert. Dieses Format ist somit eine Art von "offenem" Format. Nachteil: Bücher mit komplexer Gestaltung wie Marginalspalten, Illustrationen im Fließtext, Zwischenüberschriften im Fließtext, unterschiedlichem Gestaltungsraster in verschiedenen Kapiteln können nicht konvertiert werden, sondern müssen für dieses Ausgabemedium komplett vom Layout umgestaltet werden.
–– mobipocket. Das eigene Format der Firma Amazon für deren Lesegerät Kindle. Dieses Format kann nur auf dem Kindle und auf keinem anderen Gerät gelesen werden, auch nicht auf iPhone oder iPad – es sei denn mit einer speziellen App (?). Andererseits können ePub-Formate nicht auf dem Kindle gelesen werden.
Es gibt neben dem Text auch einige s-w-Fotos im Buch.
Wie ich schon oben schrieb, kann man einfach sagen: Ein Belletristikbuch mit zig Kapiteln und reinem Fließtext lässt sich sehr gut konvertieren. Ein aufwändig gestaltetes Buch mit allen möglichen Gestaltungsoptionen nicht. Das lässt sich nicht konvertieren. Oder man muss es umgestalten.
Das Buch-PDF wird mit Indesign CS3 erstellt.
InDesign bietet ab Version CS4 oder CS5 (?) die Möglichkeit des Export eines Layouts als ePub. Ich kann nicht beurteilen, wie das Ergebnis ist. Ich selbst habe dazu nur recherchiert, dass diese Möglichkeit und auch die mit eBook-Konvertier-Programmen nur Schrott liefern.
Ich persönlich empfehle Dir, die Sache einem Dienstleister zu geben und dafür ein Honorar zu zahlen. 1) Erstens hast Du dann neben dem PDF-Format sowohl das ePub- als auch das mobipocket-Format. 2) Zum anderen hast Du einen Ansprechpartner, mit dem Du die Konvertierung von aufwändig gestalteten Büchern besprechen kannst. Und 3) kann Dir der Dienstleister das eBook auch nachbessern, falls sich Konvertierungen ergeben, die Du nicht haben willst oder die anders aussehen sollen.
Schau mal auf meiner Website www.buch-schmie.de rechts oben die Linksammlung von Konvertier-Dienstleistern an. Dort wirst Du fündig.
Und um Dir gedanklich den Einstieg in dieses Sache anzugeben und zu erleichtern: Ein eBook ist ein anderes/neues Medium, das bestimmten Spezifikationen unterliegt. Manche Dinge sind machbar, andere wieder nicht. Es ist ebenso ein Medium wie ein gedrucktes Buch oder eine Website, nur eben – anders.
Liebe Grüße
Thobie
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http://medien-schmiede.tel