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Warum Fotowettbewerbe nix bringen

RandyTomlinson
Beiträge gesamt: 2

20. Nov 2012, 21:32
Beitrag # 1 von 3
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Hallo, mein Name ist Randy und vorweg, ich möchte mit diesem ersten Posting niemandem auf die Füsse treten.

Ich verstehe nicht weshalb jeder ambitionierte Fotograf so besessen darauf ist an Fotowettbewerben teilzunehmen?
Der annerkennung wegen? Braucht das ein Fotograf um sich selbst sein können zu beweisen? Was hab ich davon wenn mein Bild in einer Zeitschrift erscheint welche der Durchschnittsbürger liest? Auch wenn mein Name da steht, 99 von 100 Lesern schauen das Bild an aber das wirkliche Interesse am Urheber ist mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht da. Und wenn doch, dann ist es eher ein: "Hmm...aaah, Hans Meier. Cool" und das wars dann. Die Chance dass einer von diesen 1% meinen Namen Googelt und mir letztendlich einen Auftrag erteilt ist 1 zu 10 Millionen. Vielleicht bekomme ich ein EMail mit einer Annerkennung, davon hab ich aber keine Miete bezahlt. Fotograf sein ist ein Knochenjob. Bitte nicht falsch verstehen, obwohl z.B Hollywood Schauspielerinn Lucy Liu ein bekennender "Fan" von meinen Bildern ist und auch schon 2 Bilder von mir gegen eins ihrer Oelgemälde getauscht hat, dies ist wohl eher ein Lottosechser.
Ich brauche keine Annerkennung und ganz ehrlich ich bemüh mich sehr darum den Ball flach zu halten. Dies mit gutem Grund. Wo Erfolg ist, ist auch Neid. Im Zeitalter des Internets ist schnell mal ein Künstler unschuldig Diffamiert. Ich zeige meine Bilder ab und zu an sehr vorsichtig auserwählten Austellungen. Einige Bilder von mir sind im Netz aber nie Erwähne ich irgendwelche Preisgewinne oder sonstigen Publishings in Zeitschriften. Angeberei wird meist bestraft. Und ausser einem annerkennenden Blick hab ich nichts davon. Deshalb halte ich mich von Foto Wettbewerben fern. Nur ein paar Gedanken zu diesem Thema

Randy

(Dieser Beitrag wurde von RandyTomlinson am 20. Nov 2012, 21:36 geändert)
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Warum Fotowettbewerbe nix bringen

Ralf Hobirk
Beiträge gesamt: 5961

20. Nov 2012, 22:05
Beitrag # 2 von 3
Beitrag ID: #504413
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Hallo Randy,

endlich mal wieder ein neues Thema hier im Fotografie-Forum.

Ich stimme dir im Großen und Ganzen zu, habe aber auch ein Gegenbeispiel. Und zwar dafür, dass Fotowettbewerbe durchaus etwas bringen können. Sowohl für den (ambitionierten Hobby-) Fotografen, als auch für denjenigen der den Fotowettbewerb ausschreibt.

Ich produziere für einen Reiseveranstalter seit seinem Bestehen alle Kataloge. Unter anderem einen für Kreuzfahrten mit Motorseglern (früher hieß das mal Seeadler- oder Piraten-Kreuzfahrten). Da hatten wir jahrelang das Problem, genügend frisches und aktuelles Fotomaterial zu bekommen. Es ging dabei nicht um "technische" Bilder wie Gesamtaufnahmen der Schiffe oder Kabinen, sondern vielmehr um das Randgeschehen. Leben an Bord, Baden, schöne Buchten, Landschaften, Orte usw.

Ich habe dann initiiert, einen Fotowettbewerb auszuschreiben. Für jedes im Katalog veröffentlichte Bild gab es einen Nachlass von 25% auf eine einwöchige Kreuzfahrt im Folgejahr. Vier veröffentlichte Bilder oder gar die Titelseite = kostenlose Kreuzfahrt für eine Person. Dies galt natürlich nur für die Erstveröffentlichung des Bildes, alle Folgeveröffentlichungen wurden laut Wettbewerbs-Bedingungen nicht nochmal honoriert. Der Name des jeweiligen Fotografen wurde mit dem Bild veröffentlicht, und glaubt mir, die Leute waren richtig stolz darauf.

Anfangs kamen Papierabzüge und Dias. Später dann CDs oder eMails. Für die letzten paar Jahre hatte ich dann eine Website (Fotogalerie) eingerichtet, auf die die Teilnehmer ihre Bilder selbst (in festgelegter Mindestauflösung) hochladen mussten. Während der Erfolg der ersten Jahre umwerfend war – das so gewonnene Material hat mehr oder weniger die Kataloge gerettet – ging es nach zwei Jahren Bestehen der Website schnell bergab. Die Gäste haben nämlich versucht, sich gegenseitig zu kopieren, d.h. mehr und mehr die gleichen Motive zu knipsen. Und es wurde unglaublich viel Schrott hochgeladen, ob unscharf, völlig überbelichtet oder sonstiges.

Ich habe den Fotowettbewerb daher vor zwei Jahren ohne große Worte "einschlafen" lassen. Übrigens: Der überwiegende Teil der "Gewinner" hat seine Rabatte auch tatsächlich im Folgejahr genutzt.


als Antwort auf: [#504412]
(Dieser Beitrag wurde von Ralf Hobirk am 20. Nov 2012, 22:23 geändert)

Warum Fotowettbewerbe nix bringen

Bernhard Werner
Beiträge gesamt: 5131

22. Nov 2012, 19:20
Beitrag # 3 von 3
Beitrag ID: #504524
Bewertung:
(2935 mal gelesen)
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Sind sie denn nicht genau dafür gemacht? Für ambitionierte Fotografen - oder auch die Amateure der Fotografie - also die Liebhaber der Fotografie. Nicht die, die's nur für Geld machen. ;-D

Auch gäbe es gar nicht so viele Ausstellungsräume und noch weniger Menschen, die sich das anschauen möchten oder sollten.

Aber unter den "Fotografen" soll es ja auch nochmal unterschiedliche Sichtweisen und Ansprüche geben. Ist es "Kunst"? Ist es ein Handwerk? Sind es Schnappschüsse? Ist es Raumgestaltung? Ist es ein Finger-krum-machen im richtigen Moment? Ist es "Malen mit Licht" mit der Mattscheibe als Leinwand? Ist es eine Reproduktionstechnik? Ist es ein Ausdrucksmittel? PHOTO PRESSE oder selec+? ;-)

Egal. Wer glaubt, von Preisgeldern leben zu können, hat höchstwahrscheinlich irgendwas falsch verstanden! Ein tolles Gefühl ist es auf alle Fälle - ob nun Liebhaber oder nur Profi!

Gruß
Bernhard


als Antwort auf: [#504412]