Hallo
wenn Du mit "nützlich" mehr Schwärze (niedrigeren L-Wert) meinst, dann stimmt das zwar theoretisch, ist aber bei ungestrichenem Papier so marginal, das ich das gerade so zwischen Ahnung und tatsächlich beginnender Wahrnehmung, letzteres aber nur bei einem direkten Vergleich aneinanderstoßender Situationen, verorten würde:
294% Gesamtfarbauftrag (CMYK 84-63-53-94) ist mit L-Wert 28 nur unmerklich heller als L-Wert 25 bei CMYK 100-100-20-100 (320% TAC) auf ungestrichenem Papier.
Zum Vergleich: Profil ISOCoatedv2-Tiefschwarz - also gestrichenes Papier - hat mit TAC 330% einen L-Wert von 9 auf der Hell-Dunkel-Achse!
Das Risiko, je nachdem, ob nun einzelne Pixel oder echte Flächen betroffen sind von so einer fragwürdigen Maßnahme, durch zu hohem Farbauftrag nun ablegen/Verkleben der frisch gedruckten und auf einen immer höher werdenden Stapel fallenden Bogen - womit der "Druck" auf die unten in diesem Stapel liegenden mit jedem dazukommenden Bogen um die Kraft weiterer 60-80 Gramm Schwere erhöht wird - zu riskieren, ist viel zu hoch, um diesen eigentlich nur "gewussten", aber in normalen Abbildungsituationen nicht wirklich zu sehenden Zugewinn zu rechtfertigen, wenn man als Fachmanngendersternchenfrau in der Branche bestehen will...
Ich als Druckdienstleister würde Deine "optimierte, das Produktionsrisiko erhöhende" 320%-Daten automatisiert auf höchstens 280% runterrechnen und Du würdest das nicht einmal bemerken...
Da gibt es viele verschiedene und mehr oder weniger aufwendige Methoden für eine solche verbotene Übung: Von PSO_Uncoated_ISO12647_eci (300) in ISOUncoated.icc mit 316% zu konvertieren, in FOGRA 27 (350%) zu konvertieren und nach PSOUncoated-Proofvorschau mit unveränderten Werten dann durch Gradationskurvenfummelei wieder so hinbiegen, daß der visuelle Eindruck der PSOUncoated-separierten Datei wieder möglichst nahekommt und abschließend das PSOUncoated-Profil zuweisen... ;-)
... oder mittels multiplizierenden Transparenzen da weich oder bewusst hart ausgewählte/maskierte Schwarz-Bereiche durch entsprechende Überlagerungen zu steigern; mit duplizierten multiplizierenden Ebenen arbeitend entsprchende Farbbereiche intensivieren etc...
... oder eben doch gleich auf gestrichenem Papier produzieren, wenn höherer Kontrast wichtig ist!
Gruß
Ulrich
als Antwort auf: [#565259]
(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 3. Aug 2018, 10:10 geändert)