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Pantone –> CMYK

nohill
Beiträge gesamt: 51

4. Aug 2019, 16:57
Beitrag # 16 von 23
Beitrag ID: #571302
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Ich habe dazu mal was geschrieben. Vielleicht hilft es: http://printpraxis.net/...-und-farbmanagement/


als Antwort auf: [#571264]
(Dieser Beitrag wurde von Thomas Richard am 7. Aug 2019, 13:14 geändert)
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Pantone –> CMYK

wildcat
Beiträge gesamt: 107

7. Aug 2019, 11:04
Beitrag # 17 von 23
Beitrag ID: #571350
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Immer wieder verblüffend, wie sehr uns dieses Thema nach wie vor und immer wieder über Jahrzehnte (!) einholt … ich hab vor 20 Jahren schon über Pantone geflucht … ;-)

Insbesondere den Link im letzten Beitrag finde ich sehr interessant, müsste man eigentlich jedem Kunden nahelegen, der Pantone-Hausfarben nutzt.

Auch mich holt dieses "Problem" nun mal wieder ein: Ein neuer Kunde … Hausfarben in Pantone C, vor Urzeiten von wem auch immer definiert und in den letzten 15 Jahren doch recht "kreativ" in den unterschiedlichsten Online- und Print-Anwendungen separiert. Nichts passt zusammen, das wurde irgendwann dann auch gesehen.

Nun habe ich die "ehrenvolle" Aufgabe, dem Kunden eine Farbtabelle an die Hand zu geben, wo die Pantone-Farben in entsprechende CMYK, RGB und "HTML" umgerechnet werden sollen. Der Kunde meint, danach ist dann alles "genormt".

Ich vermute, die RGB-Werte sind dann für Office gedacht, da sie dort viele Flyer selbst "basteln".

Wie würdet ihr vorgehen? Das wird jetzt kein Kunde, mit dem ich viel Umsatz generieren werde, die Tabelle ist sicher dafür gedacht, damit sie möglichst viel selbst machen können. Dennoch möchte ich im Groben diesem Wunsch nachkommen.

Wie kann man einem Fachfremden verständlich, aber nicht überfordernd erklären, wie "schlecht" das Pantone-System funktioniert?

Soll ich Themen wie unterschiedliche Bedruckstoffe gestrichen/ungestrichen, Papierweiß überhaupt erwähnen?

Eigentlich wäre es sinnvoll, nur LAB-Werte zu liefern und sonst nichts …? Oder doch ein sRGB für die Office-Anwendungen, ein standardisierter CMYK-Wert für gestrichenes und einer für ungestrichenes Papier, aber welche Hexadezimalwerte …? Kommt man da nicht schon wieder vom Hundertsten ins Tausendste und überfordert man da nicht schon wieder den (fachfremden) Anwender …? Ich befürchte, die Unzufriedenheit lässt dann nicht lange auf sich warten …


Bin gespannt auf eure Anregungen …


als Antwort auf: [#571302]

Pantone –> CMYK

nohill
Beiträge gesamt: 51

7. Aug 2019, 11:22
Beitrag # 18 von 23
Beitrag ID: #571351
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Antwort auf: Eigentlich wäre es sinnvoll, nur LAB-Werte zu liefern und sonst nichts …? Oder doch ein sRGB für die Office-Anwendungen, ein standardisierter CMYK-Wert für gestrichenes und einer für ungestrichenes Papier, aber welche Hexadezimalwerte …? Kommt man da nicht schon wieder vom Hundertsten ins Tausendste und überfordert man da nicht schon wieder den (fachfremden) Anwender …? Ich befürchte, die Unzufriedenheit lässt dann nicht lange auf sich warten …


Wenn ich die Hausfarben definieren soll, lege ich einen Pantonefächer, einen HKS-Fächer und einen CMYK-Atlas auf den Tisch. Im Wechselspiel versuche ich zu vermitteln, was in welchem Fall Vorteile hat und was nicht. Allgemeingültige Antworten gibt es halt nicht – dafür sind wir die Profis. :-)

Die wenigsten Kunden halten heutzutage die Kosten/Produktionszeiten für wirklich wertige Printprodukte aus. Wenn aber ein hochpigmentiertes Schwarz auf einem massiven Naturkarton gedruckt wird, beginnen alle zu verstehen, warum es nicht so ganz einfach ist.

LAB würde funktionieren wenn alle Menschen linear das gleiche sehen würden. Tun sie aber nicht. Auch dazu hatte ich mal was geschrieben: http://printpraxis.net/...wiedergabe-tutorial/ – konkret im Abschnitt „Faktor Mensch“: http://printpraxis.net/...edergabe-tutorial/4/

Wenn es wirklich wichtig ist, stehe ich mit Fächer, Atlas und Mustern unter Normlicht und versuche am kalibrierten Bildschirm einen Weg zu finden. LAB hilft da nur begrenzt weiter.

Wichtig ist primär, dem Empfänger am Ende zu erläutern, wie die Farben ermittelt wurden – damit er im Nachgang, wenn andere „Profis“ ihm abweichende Farbwerte vorlegen, weiß, warum seine die besseren sind und er sie zu verteidigen weiß.


als Antwort auf: [#571350]
(Dieser Beitrag wurde von Thomas Richard am 7. Aug 2019, 13:15 geändert)

Pantone –> CMYK

wildcat
Beiträge gesamt: 107

7. Aug 2019, 12:13
Beitrag # 19 von 23
Beitrag ID: #571354
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Danke für deine Antwort.

Ehrlich gesagt, ich befürchte hier schon, dass es sich der Kunde viel leichter (und billiger) vorstellt, als es eigentlich ist.

Andererseits habe ich durch zu viel Hinterfragen und produktionstechnischen Erklärungen schon so manchen Kunden irritiert ("… die anderen "Grafiker" haben nie so viel gefragt …") und oft wird dann lieber der vermeintlich einfachere Weg (der mit den Grafikern, die nicht so viel fragen ;-) ) gewählt.

Ich weiß gar nicht, ob beim Kunden im Haus überhaupt noch ein Pantonefächer liegt, oder vielleicht jemals gelegen hat. Und wenn ja, welcher? Welches Jahr? Zum Kunden hinfahren und vor Ort erklären, geht aufgrund der Entfernung nicht (und der Aufwand nie und nimmer bezahlt werden) …

Also, ich würde

– grob erklären, wie instabil das Pantone-System an sich ist
– wie unterschiedliche Papiersorten/Bedruckstoffe die Farbwirkung und Wahrnehmung beeinflussen
- CMYK-Werte für gestrichenes und ungestrichenes (oder nur gestrichenes?) Papier liefern, die ich nach bestem Wissen und Gewissen definiere, ohne den Farbfächer des Kunden vorliegen zu haben
- welche RGB-Werte müsste ich für die Office-Anwendung des Kunden ermitteln, kann man hier überhaupt eine Anleitung "mitgeben", wie der Kunde dann die Office-Datei an die Druckerei übermitteln soll, bzw. korrekte Druck-PDFs ausgibt? Oder ist hier die nächste Fehlerquelle vorprogrammiert? (ich kann nur empfehlen, Dokumente für Print in einer professionellen Anwendung mit professionellem Farbmanagement und einem Profi, der die Anwendung bedient zu verwenden)


Fehlt noch was, was hier den Aufwand rechtfertigen würde?


Danke und Gruß,
Ingrid


als Antwort auf: [#571351]

Pantone –> CMYK

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19327

7. Aug 2019, 12:18
Beitrag # 20 von 23
Beitrag ID: #571355
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Antwort auf: Eigentlich wäre es sinnvoll, nur LAB-Werte zu liefern und sonst nichts …?


Das wäre das ungeschickteste überhaupt. Lab ist nur zum rechnen. Außer nem Computer respektive einem Programm tust du da keinem einen Gefallen mit.

Office Farben werden zunehmend schwerer verbindlich zu definieren.
Als alle Monitore weitestgehend sRGB angezeigt haben, konnte man sich die Entsprechung einfach raussuchen. In Zeiten von Plasma, Oled und weiss nicht was für Displaytechniken wird es nahezu unmöglich, da was vorhersehbares anzugeben. Zumal die Colormanagement-Unterstützung auch gefühlt zunehmend schwindet.
Ich bekomme z. B. aus meinem Iphone auf keinem Weg den nominell möglichen P3 Gamut in meine Fotos. Traurig, wenn man bedenkt, dass Apple das inzwischen Jahrzehnte lang beherrscht hat.


als Antwort auf: [#571350]
(Dieser Beitrag wurde von Thomas Richard am 7. Aug 2019, 13:20 geändert)

Pantone –> CMYK

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19327

7. Aug 2019, 13:27
Beitrag # 21 von 23
Beitrag ID: #571364
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Antwort auf: Ich weiß gar nicht, ob beim Kunden im Haus überhaupt noch ein Pantonefächer liegt, oder vielleicht jemals gelegen hat. Und wenn ja, welcher? Welches Jahr? Zum Kunden hinfahren und vor Ort erklären, geht aufgrund der Entfernung nicht (und der Aufwand nie und nimmer bezahlt werden) …


Wenn das nicht im Budget der Kunden drin ist, würde ich gar nichts machen. Das ist vergebene Liebesmüh für kein Geld ... aber wenn dann im Nachgang was richtig in die Hose geht, bist du in der Verantwortung.

Ich habe inzwischen mehrere Dutzend CI/CD Prozesse in Sachen Colormanagement, Sonderfarben und Abmusterung auch für große Agenturen als Externer begleitet. Kosten mit Proofs, Fächern und vor Ort Terminen (ohne gehts definitiv nicht, jeder sieht was anderes, bzw. findet andere Worte für das was er da gerade sieht ...), liegen je nach Menge der abzudeckenden Medien und Sonderfarben bei 1000 - 2000€.


als Antwort auf: [#571354]

Pantone –> CMYK

wildcat
Beiträge gesamt: 107

7. Aug 2019, 15:35
Beitrag # 22 von 23
Beitrag ID: #571367
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Du hast vollkommen recht, ich freue mich auch nicht, dass ich das machen "darf" … Daher überlege ich eben, wie ich reagiere und was ich erkläre, um den Kunden evtl. dafür zu sensibilisieren. (Ja, ich bin ein Optimist!)

Wobei natürlich auch passieren kann, dass sie zu einem der "anderen Grafiker" gehen, die ihnen so eine Tabelle liefern. Und ob sich da dann hinterher überhaupt jemand beschwert? Ich bin oft erschüttert, wie viel Schrott in unserer Branche verkauft wird und vom Kunden auch noch hingenommen wird.

Da fällt man eher negativ auf, wenn man es zu genau nimmt.


als Antwort auf: [#571364]

Pantone –> CMYK

Michael Pabst
Beiträge gesamt: 2858

7. Aug 2019, 16:52
Beitrag # 23 von 23
Beitrag ID: #571369
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Antwort auf: … Ich habe inzwischen mehrere Dutzend CI/CD Prozesse in Sachen Colormanagement, Sonderfarben und Abmusterung auch für große Agenturen als Externer begleitet. Kosten mit Proofs, Fächern und vor Ort Terminen (ohne gehts definitiv nicht, jeder sieht was anderes, bzw. findet andere Worte für das was er da gerade sieht ...), liegen je nach Menge der abzudeckenden Medien und Sonderfarben bei 1000 - 2000€.

Das finde ich jetzt aber sehr günstig. Da kann bei dem üblichen Hin und Her und bis alle zufrieden sind, sehr schnell das 10fache rauskommen.

Dazu kommt noch die relative Häufigkeit einer Rot-Grün Sehschwäche (9% aller Männer, 0,8% aller Frauen). Da ist bei einer Konstellation von zehn Beteiligten statistisch mindestens einer dabei. Und wenn das dann noch der mit dem längsten Gehaltsstreifen ist … ;-).

Ich z.B. bin davon betroffen, wusste das aber bis vor wenigen Jahren gar nicht. Feuerwehrautos waren für mich immer schon rot und Gras grün. Wenn das Gegenüber mit dem gleichen Problem herumläuft, kann man sich bei der Farbabstimmung zwar sehr schnell einig werden, aber trotzdem meilenweit danebenliegen.


als Antwort auf: [#571364]
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