Ich habe in dem aktuellen Turtschi-Artikel im Publisher gelesen, man solle Zahlen bis 13 ausschreiben, darüber dann als Ziffern. Das wird so dargestellt, als ob das eine Regel wäre. Ich möchte da mal darauf hinweisen, daß es keine Regel ist, sondern eine redaktionsinterne Vorgabe des Spiegels. Man liest das ziemlich oft, und wie Turtschi ist schreibt da einer vom anderen ab. Irgendwann denkt dann jeder, das sei wirklich so.
Wie fast alle Spiegelkonventionen hat das nichts mit Rechtschreibung oder typographie zu tun. Es ist auch völlig unsinnig. Man kann sich dabei auch nicht auf Lesbarkeit berufen.
Als es noch richtige Setzer gab, wäre keiner von denen auf eine solch dämliche Idee gekommen.
Wie man es machen sollte, ist auch nicht festgelegt. Allgemein gesagt kommt es darauf an, ob man auf einen mathematisch genauen Wert hinweisen will. In einem Romansatz haben Ziffern eigentlich nichts verloren, in einem Jahresbericht hingegen schon.
Ich finde daher, daß man diese Pseudoregel gleich ganz vergessen sollte. Wer texte setzt, hat genügend Intelligenz das selbst zu beurteilen. Ich finde es auch allgemein eine recht negative Entwicklung, daß versucht wird, solche unsinnigen Regeln die Entscheidungsfreiheit der Setzer zu behindern.