hallo mr.selfdestruct,
bevor du von deinem Drucker ein Profil erstellen lässt, solltest du mal abklären ob er dazu in der Lage ist. Ich habe heute z.B. von Barbagianni einige Testausdrucke bekommen, auf denen er versucht hat erstmal die Druckereigene Farbsteuerung zu eleiminieren, um mal ein Wide Gammut des Druckers zu erhalten. Damit kann man dann, wenn quasi alle Däsen auf volle Pulle stehen, abschätzen, ob man von den Eckwerten bzw. den Eigenfarben des Druckers überhaupt einen Chance hat. Das stellt sich bei dem besagten Canon 950i (?) als nicht trivial heraus, da weder RGB noch CMYK angesteuert, er mal richtig Gas gibt, bzw. auf anderen Tests wieder soviel Farbe drauf hat das alles verschwärzlicht und keine reinen Farben mehr zustande kommen.
Selbst der Versuch aus je 25 Feldern eines Wertes (z.B. 100M100Y) den herauszufischen, der dem Ziel am nächsten kommt ist so nicht möglich, da einige Felder einfach zu hell, andere zu dunkel und eben die restlichen zu verschmutzt sind.
Zurück zum Thema...
Wenn du festgestellt ahst, das mit einer bestimmten Papier-Farbkombination und den dazugehörigen einstellungen des Druckertreibers, Farben zustande kommen, die außerhalb dessen liegen was der Zielfarbraum verlangt, so kann man sich ans Profilieren machen. Wenn dem nicht so ist, kann man es fast gleich bleiben lassen.
Was deine Befürchtung bzgl. formatierter Platte angeht:
Wenn du ein Backup der profile UND der dazugehörigen Parameter hast, so sind dieProfile selbstverständlich wiederverwendbar. Aber eben auchnur für die Auflösungs/Helligkeit/Kontrast Einstellung des Monitors, mit der er kalibirert wurde, bzw. der Drucker/Tinten/Auflösungs/Druckgeschwindigkeits/Richtungs/... Einstellung des Druckers, die auch da zum kalibrieren verwendet wurde.
Diese Geräteprofiel sind ja nur Zustandsbeschreibungen der Geräte mit der betreffenden Parametrierung. Damit wird festgelegt das auf diesem Monitor/Drucker durch die Gabe einer Bestimmten Menge an Primärfarben bestimmte Farben erzielt werden. So steht in meinem Monitorprofil, das für ein 255R im sRGB Farbraum meine Garfikarte ein 253/0/7 in den Monitor zu liefern hat damit die Geräteunabhängige Lab-Farbe 54/81/70 wie im sRGB spezifiziert auch auf dem Monitor erscheint.
Selbiges gilt mit subtraktiven Farben dann auch für den Drucker. für ein 100M100Y nach ISOcoated sollte ein Drucker der mehr als den ISOcoated Farbraum beherscht, dieser mit z.B. 12C99M70Y angesteuert werden, damit die im ISOcoated Profil hinterlegte:
657 0/100/100/0 ... 47.33 69.02 45.12 auf dem Papier erscheint.
Bei der Vermessung des Druckers wurde zum Beispiel festgestellt das ein 100M100Y des Druckers zu einem Lab 54 64 68 führt. Daraus wird dann beim Proof mit Ausgabeintent ISOcoated rückgeschlossen, das 12C,99M und 70Y reichen für das was in der Druckdatei bei 100M100Y erwartet wird.canner gilt das gleiche und gerade die lassen sich auf bestimmte Filmmaterialien bei konsitenter Chemie sehr gut Trimmen.
Bessere Scanner überwachen das Alter ihrer Lampen, indem sie die aktuelle Ausbeute der Scannerlampe zu dem in Relation setzen, was während der Kalibrierung durch Klarglas, also ohne Film gemessen wurde. Fällt das zu stark ab und lässt sich auch nicht gegensteuern z.B: durch Steigerung der Lampen-Spannung, so fordert er eine neue Birne.
Die Scannerkalibrierung ist eigentlich recht sicher, da der Scanner ja selbst ein Messgerät ist, und so zumindestens seinen Istzustand dauernd im Auge hat.
MfG
Thomas
als Antwort auf: [#92422]