Hallo und willkommen DiveMaster,
> jedes icc profil beschreibt, wenn ich das richtig verstanden habe
> den farbraum den ein gerät wiedergeben kann, z.b. drucker,
> scanner, monitor, right?
Ja, und dazu eben noch, wie es das macht, also ob ein halb so großer Wert eines Kanals wirklich nur halb so bunt ist.
> ...dass das bild auf allen medien "gleich" aussieht.
Soweit das eben geht. Kein Profil der Welt wird einem Druck auf Zeitungspapier zu Monitorbrillanz verhelfen.
> ich habe ein bild erstellt und es abgespeichert.
gut ;-)
> dann wird doch dem bild das icc profil meines arbeitsfarbraumes angehängt
wenn denn das Häckchen dafür gestzt ist.
> (in diesem fall der rgb arbeitsfarbraum), richtig?
Kommt drauf an, ob du
a) in PS kein anderes Profil zugewiesen hast.
b) es sich um ein RGB Bild handelt ;-)
> das dient nun dazu dass jemand der sich das bild auf seinem
> bildschirm anschaut, und beim öffnen das bild auf der basis
> meinens profils in seinen arbeitsfarbraum konvertiert, theoretisch
> das bild genauso auf seinem monitor zu sehen bekommt wie ich bei
> mir, oder liege ich da falsch?
Nicht ganz, von irgendeinem RGB Farbraum wird unter der Haube ja dauernd nach Monitor Farbraum transformiert. Dazu muss er nicht in seinen Arbeitsfarbraum konvertieren. Wenn er das Bild öffnet, ohne dein Profil zu verwerfen, so wird automatisch dieses Bildprofil mittels deines Monitorprofils dargestellt.
Aber damit, das es gleich aussehen soll, liegst du vollkommen richtig.
> manuell kann ich dann doch auch sagen, "profil zuweisen" und das
> bild wird dann auf dem monitor so dargestellt wie es auf dem
> monitor dargestellt wurde der das icc profil das ich zugewiesen
> habe als arbeitsfarbraum verwendet?
Monitore verwenden keine Arbeitsfarbräume. Sie werden nur mittels eines Monitorprofils beschrieben. Das macht es dem CM möglich, einen definierten Tonwert über diesen Monitor anzusteuern.
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Dein Monitorprofil ist der einzige Arbeitsfarbraum der dir garantiert, das du alles was du machst auch so zu sehen bekommst. Aber da sich das ständig ändert, ist das nicht so clever, den als Arbeitsfarbraum zu verwenden.
> vorrausgesetzt natürlich sein monitor ist kalibriert und sein
> arbeitsfarbraum beschreibt exakt den farbraum seines monitors.
Wie gesagt, ist das keine so glückliche Herangehensweise.
• Es gehen keine Farben die dein Monitor nicht kann.
• Der Monitorfarbraum ist Schwankungen unterworfen, und wenn du es bei jedem Nachprofilieren einfach überschreibst, hast du definitiv Farbveränderungen in den Daten, da sich ja die Referenz geändert hast.
• Erzeugst du dagegen stets neue Monitorfarbräume und damit Arbeitsfarbräume und müsstest alle alten behalten, wobei du dann auch wieder zwischem alten, dem Bild anhängenden Profilen und dem aktuellen transformierst.
• Der einzige Vorteil, ein Monitorprofil als Arbeitsfarbraum zu verwenden, ist der, das die Daten quasi ungemanged zum Monitor gelangen, da ja mit dem Profil ein bestimmter RGB Wert exakt so an den Monitor weitergereicht wird. Nimmt dagegen einen Farbraum, der wesentlich größer als der Monitorfarbraum ist, so arbeitet man teilweise im Blindflug, da der Monitor eben nicht alles darstellen kann, was der Arbeitsfarbraum von ihm verlangt. Ist der Arbeitsfarbraum kleiner als der Monitorfarbraum, so verschenkt man Farben, da damit der Monitor nie voll ausgesteuert wird.
> alles in allem: beide Arbeitsfarbräume müssen den exakten farbraum
> des jeweiligen monitors beschreiben, denn sonst funktioniert
> dieser plan sowieso nicht, oder?
Die Monitorprofile müssen in erster Linie reell sein, also stimmen. In 2. Linie müssen sie aber auch einen so ähnlichen Farbraum beschreiben, das eben von dem was A will auch alles bei B ankommt. Denn wie schon beschrieben, kein Profil bringt einem Gerät neue Farben bei. Es wird nur genau beschrieben, _welche_ Farben das Gerät kann.
> schicken die mir einen treiber oder ein icc profil, oder verwende
> ich ein icc das die mir angeben, z.b. Eurostandard coated für
> gestrichenes papier?
In der Regel schicken die entweder ein Profil, das deren Druckbedingungen, bzw. die damit erzielbaren Farben beschreibt. Das ist ein so genanntes Maschinenprofil. Oder sie geben dir, namentlich oder als Datei ein std. CMYK Profil eines Standards, den sie auf ihren Maschinen nachbilden/erfüllen.
> das mache ich doch über "in profil konvertieren" indem ich das
> entsprechende icc verwende oder die einstellungen wie von der
> druckerei angegeben über "eigenes cmyk" definiere.
Korrekt.
> dabei drängt sich mir gleich die frage auf, was denn nun GENAU der
> unterschied zwischen "in profil konvertieren" und "profil
> zuweisen" ist?
Das erste ist: rechne von Farbraum A nach Farbraum B, so das möglichst kein unterschied zu sehen ist.
-> Alle Pxel des Bildes werden verrechnet, so das auf dem neuen Farbraum (Gerät), das Ergebnis wieder das selbe ist.
Das zweite ist: Tu es so, als ob das Bild nicht im bisher dargestellten Farbraum zu verstehen ist, sondern im neu zugewiesenen.
-> Es wird kein Pixel verändert, die RGB Werte bleiben unangetastet, nur das aussehen ändert sich teilweise frappierend, da ja die Definitionen für die Fabwerte andere sind. Der Extremfall wäre denkbar, das ein 255R nun nicht mehr rot sondern grün ist. In dem Fall Stände in dem zugewiesenen Profil 255R = Grün.
> was ich jetzt sehe, ist das bild, so wie es auf dem ausdruck
> aussieht, richtig?
Wieder unter der Voraussetzung, das der Monitor alle Farben kann, die man mit dem Druckprofil errreicht, ja. Nur das bekommt eben kein Monitor wirklich hin :-(. Auch ist es nicht nötig, zu transformieren, um mal zu sehen, 'was wäre wenn'. Dafür gibt's in PS unter Ansicht 'Farb-Proof', wo natürlich zuerst der Zielfarbraum der Separation einzustellen ist. Es wird also nur latent, dein RGB als 'gedruckt' dargestellt.
> wenn ich vorher einen softproof auf der basis des druckerei icc´s
> erstelle dann zeigt mir die farbumfangwarung doch welche farben in
> minem rgb bild nicht auf dem drucker ausgegeben werden können.
Richtig! aber deswegen weist du eben noch nicht, ob alles was dein RGB liefert auch auf deinem Monitor zu sehen ist. Da solltest du erst mal den Softproof von Arbeitsfarbraum -> Monitorfarbraum abchecken. Denn Farben des Arbeitsfarbraumes, die weder dein Monitor, noch der Druck können, werden zwangsläufig gleich falsch von beiden verfehlt.
> warum erscheinen aber beim softproof alle farben irgendwie dunkler
> und aners und nur einige farben werden per farbumfangswarung als
> nicht druckbar gekennzeichnet?
Bemüh mal die Forums-Suche nach perzeptiv, relativ farmbmetrisch und Rendering Intent. Oder probier einfach mal die Einstellung rel. farbmetrisch mit Tiefenkompensierung ;-)
> ...wenn ich da nicht falsch liege ist das ganze doch grundlage
> eines farbtreuen workflows.
Zur Zeit werden in der Praxis eigentlich nur Teile, bzw. einzelne Schritte des Workflows über diese Technik abgedeckt. Das macht es vor allem nicht gerade einfacher es nachzuvollziehen.
MfG
Thomas, dem es egal ist, wo ihr euch eure Ladung abholt ;-)
als Antwort auf: [#117001]