Hallo Burkhard,
"verbürgte" Schriftgrößen wirst Du von mir nicht kriegen, um allen Gefahren hinsichtlich Fehlpasser aus dem Wege zu gehen, wäre die genannte "ab hier geht nix mehr schief"-Schriftgröße dann eh eher zu groß als vielleicht doch noch möglich...
... es hängt halt ab vom
- Druckverfahren (Tiefdruck; Offset, Bogen oder Rolle; Tintenstrahl - hier ist "Fehlpasser" wohl am wenigsten zu erwarten oder Laser)
ich nehme an, Du befragst Offset, da ist dann - unabhängig vom Maschinenzustand - eher mit Papierverzug (und in der Folge Fehlpasser) zu rechnen je mehr Farbe insgesamt auf der jeweiligen Druckform flächen- und Tonwertmäßig verteilt ist in abhängigkeit von der Papiergrammatur und nicht zuletzt dem Bogenformat (A3 oder 70x100 cm z.B.) und der Entfernung der befragten Motivsituation (z. B. rechts oben auf dem Bogen) von der Anlage (z. B. links unten auf dem Bogen):
In dem einen Fall, z.B. bei einem gestrichenem 300g Karton ist dann eine negativ weiße Schrift vor 4c-schwarzem Hintergrund sogar in 7pt noch lesbar obwohl die Serifen und dünnste Linien bereits beginnen zuzulaufen, im anderen Fall - dieselbe Situation auf einem ungestrichenen 70g-Papier gedruckt - unter qualitativen Aspekten ein Fiasko ;-)
Früher war das immer ein schlagkräftiges Verkaufsargument farbigen Brottext in einer Sonderfarbe zu produzieren, wenn es denn unbedingt mal nicht Schwarz sein soll. Bei hochqualitativ angesetzten Projekten würde ich auch heute vor so einer Überlegung nicht zurückschrecken.
Heute kriege ich natürlich in beinahe jeder Broschüre nicht nur bunte Headlines, sondern auch in der Brotschrift z.B. farblich abgesetzte url-Adrssen etc, die dann ohne besonderes Augenmerk "problemlos" einfach produziert werden.
- tatsächliche Farbzusammensetzung:
Zwei- (meist harmlos), drei- (kommt drauf an welche) oder gar vierfarbig aufgebaut (immer ungeschickt, zumal Buchstaben in aller Regel so klein sind, daß kaum wirklich Flächenfarbe richtig "gelesen" wird vom Auge, da ein Textabsatz in aller Regel nur so wimmelt von stärksten Kontrastsituationen. Selbst, wenn Du dem Cororate Identity-Blau da 10% mehr Magenta gönnst als in der in Stein gemeißelten "Vorschrift", fällt das in der Praxis nicht wirklich auf, solange es eben "Dunkelblau" bleibt und sich auf die kleineren Schriftgrößen beschränkt, bei den Headlines wäre ich aber dann doch vorsichtig mit Manipulationen... ;-) )
Wenn z.B. nur das Gelb nicht mehr richtig passt, fällt das auch nicht nicht so auf, weil die Helligkeit von Yellow deutlich näher am Papierweiß liegt und selbst bei Tonwert 100% auf dem ersten Blick kaum zu unterscheiden ist vom papierweißem Hintergrund in einer minimalen Strichstärke direkt neben einem ansonsten sehr kontrastreich c-m-k-gefärbten Buchstaben.)
Wenn ich nach der dünnsten Linie gefragt werde, sage ich immer 0,3pt, weil ich nie weiß, was die damit vorhaben. Bei Schrift frage ich dann immer erst nach Type (mit oder ohne Serifen, thin oder bold...) und singe dann die Strophen oberhalb dieses Absatzes.
Mein praktischer Tipp also: Greife einfach ins Regal und checke zu deinem Vorhaben bereits vergleichbar produzierte Beispiele mit dem Typometermaß ;-)
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Oder meinst Du das hinsichtlich Lesbarkeit, also eher den Grauwert einees Textblocks betreffenbd?
Das ließe sich ja anhand von Lsser- oder Tinten-Ausdrucken leicht überprüfen wo man selbst da die Grenze zur verbleibenden Zumutbarkeit annsetzt.
Viele Grüße,
Ulrich
als Antwort auf: [#565861]