Hallo Katana,
> Wenn ich das Bild zuerst in das Scannerprofil konvertiere …
Das tust du besser nicht, sonst kannst du dir den Rest eigentlich schon sparen. Was Sinn macht, falls das Scannerprogramm das passende Profil nicht gleich anhängt, ist die Zuweisung des Scannerprofils.
> …und danach in das Druckerprofil, wird das Scannerprofil und das Druckerprofil beibehalten oder nur durch das Druckerprofil ersetzt? "Wirft" der Photoshop das Scannerprofil raus? Wie kann ich vorgehen das beide Profile beibehalten werden?
Bei einer Profilkonvertierung wird intern aus der einen Tabelle (RGB->Lab) des Quellprofils und der entgegengesetzten Tabelle (Lab->CMYK) des Zielprofils eine direkte Umrechnungstabelle erzeugt:
RGB->CMYK
Es wird also weder was verworfen, noch ein neues Profil einfach hergenommen, sondern die beiden Farbräume aufeinander abzubilden Versucht.
Wenn im Quellfarbraum nur Farben vorkommmen, die im Zielfarbraum auch enthalten sind, ist es einfach. Schwieriger wird es wenn im Quellfarbraum Farben vorhanden sind (eigentlich eher 'vorhanden sein können, da ja nicht durch das pure Vorhandensein einer Farbe im Profil, diese auch im Bild vorkommen muss).
Dann ist zu überlegen ob man den großen Farbraum in den kleinen hineinskaliert, oder einfach allles kappt, was nicht hineinpasst:
Quellfarben die nicht im Zielprofil vorkommen:
Super-mega-rot
knallrot
quitschrot
in beiden Farbräumen kommen dann noch diese vor:
rot
ziemlich rot
recht rot
flaues rot
Wenn jetzt die Rots aus Farbraum a per hineinverkleinern gewandelt werden (nennt sich 'perzeptiver Rendering Intent'), dann sieht das wie folgt aus:
Quelle Ziel
Super-mega-rot -> rot
knallrot -> ziemlich rot
quitschrot -> recht rot
rot -> flaues rot
Man sieht, es müssen, um die extremen Rottöne noch voneinander unterscheiden zu können, auch Farben verändert werden, die eigentlich 1:1 übernommen werden könnten.
Das andere Rezept (relativ farbmetrischer Rendering Intent) geht folgendermassen vor:
Alles was aus Farbraum b herausragt wird auf dessen Maximalwerte gesetzt:
Super-mega-rot, knallrot, quitschrot und rot -> rot
ziemlich rot -> ziemlich rot
recht rot -> recht rot
Hier bleiben die Farben, die beide Farbräume aufweisen unangetastet, aber die hochgesättigten Farben verlieren ihre Differenzierung. Somit sähe ein knallrote Rose aus, als sei sie einfach per Fülleimer Werkzeug mit dem Maximalen Rot des Zielfarbraums gefüllt worden; alles platt.
> Dann noch ein weiteres Problem: Wie muss ich vorgehen wenn ich das Bild, nachdem es mit dem
> Photoshop bearbeitet wurde, Farbecht ausdrucken will?
Du erzeugst ein Profil das deinen Drucker in einem definierten Zustand beschreibt. Damit funktioniert das dann genauso wie oben beschrieben.
> Wenn ich es ohne Profil mache habe ich den "Fehler" vom Drucker mitausgedruckt, wenn ich das
> Bild vorher in das Druckerprofil konvertiere habe ich dann ja den "Fehler" doppelt wenn der
> Photoshop ab Quelle ausdruckt, oder sind Druckerprofile soetwas wie "Negativprofile"?
Wie meinen?
als Antwort auf: [#190822]