Hallo Gerd,
nun dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben …
… denn mittlerweile wird es schon verlockend in der Digi-Fotografie.
Und ich bin auch schon seit einigen Jahren verhalten dabei.
Doch zunächst zu mir: Seit fast 28 Jahren bin ich nun als Kommunikationsdesigner selbstständig.
Die Fotografie gehört(e) auch zu meinem Leistungsspektrum.
In meinem kleinen Fotostudio verfüge ich neben Studioblitzanlage über analoge Kameras von SINAR (4x5"), Mamiya (Mittelformat) und NIKON – jeweils mit diversen Objektiven und Zubehör.
Hat 'ne Stange Geld gekostet – doch hat es sich gelohnt.
Seitdem die Digitalfotografie boomt, gehen die Fotoaufträge zurück. Viele (Kunden) sind der Ansicht, sie können nun alles selbst machen! Sie liefern dann Fotodaten an, die ich korrigieren, optimieren, aufmotzen und retuschieren soll, und spätestens zur Messe, wenn das Bild auf 2 x 3m aufgeblasen werden soll, wundern sie sich, dass ihr 5MPx-Foto aus der Reisekamera undeutlich wird, bunte Kanten zeigt und auch noch verbogen aussieht.
Ich habe zwar bisher etwas Anschluss gehalten – zunächst mit Minolta D7 dann die A2 – doch zum "professionellen" Equipment fehlte mir das Kapital, der Mut zur Investition bei unklaren Aussichten ob sich die Anschaffung amortisiert und der ewigen Frage welche Entwicklung das Ganze nimmt. Und der ständige Preisverfall im Digi-Sektor begleitet von etlichen Pleiten namhafter Unternehmen hat auch nicht gerade zum Vertrauen beigetragen.
Jetzt gibt es die NIKON D700 mit Vollformat-Sensor … und ich fange an zu grübeln.
Mein Objektiv-Sortiment passt nun wieder: Festbrennweiten – allerdings ohne Autofocus – aber mit der eingebauten Focus-Hilfe könnte es ja für den Ein-/Umstieg gehen. Ein kleines Allround-Zoom müsste ich ohnehin mal anschaffen.
Ich grübele, weil da ein netter Fotoauftrag für Web-illustration ansteht. Wenn ich da mit einer 2-3 Jahre alten Digi-Bridgekamera antrete, kann/wird es sein, dass Mitarbeiter meines Kunden evtl. "bessere" Kameras (neuer, teurer, etc.) besitzen und mein "professioneller" Auftritt in Frage gestellt wird, obwohl meine Technik für die Aufgaben vollkommen ausreicht.
Und Digitaltechnik bietet eine höhere Produktionssicherheit vor Ort. Ich kann die Resultate gleich prüfen. Zudem entfallen Zeit und Kosten für Entwicklung und Scan.
Nur, wie lange benötige ich für die grundlegende Einarbeitung in eine neue Kamera?
Lohnt sich überhaupt die Anschaffung? Ich weiß, es kommt immer wieder etwas neues, besseres, und was ich heute kaufe, ist in einem halben Jahr nur noch die Hälfte wert. (NIKON D700 = 12MPx – Sony = 24MPx)
Die Preise sind immer zu hoch, wenn man in die Zukunft schaut.
Meine Vernunft sagt mir: alles Blödsinn! Doch worauf und wie lange soll ich noch warten? Irgendwann muss ich den nächsten Schritt machen. Oder ich kann die Leistung "Fotografie" aus meinem Angebot streichen.
Das alles macht nicht glücklich!
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