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1 Lesezeichen für calibrated

Harlequin RIP - Druckkennlinie
Hallo Pronto

Vorab: Ich arbeite mit Harlequin RIP Version 5.3, kann also gut sein, daß bei Dir (ab Version 7) mittlerweile alles anders ist. Kann aber auch sein, dass nicht...

Interessant wäre auch zu wissen, wie Ihr produziert (Tiefdruck oder Offset? / d.h.: positiv oder negativ? / Film oder Platte? / AM-Raster oder FM-Raster?)

Ich unterstelle mal Bogen-Offset 70iger Raster

Aus dem, was Du beschreibst, kommt bei mir - ohne Kenntnis von HQ Version 7 - folgendes (diffuses) an:

Es gibt eine "Standard-Tonwertzunahme-Korrektur?-kurve" für Eure Druckbedingung (unterstellt: ISOCoatedv2) die aber (klugerweise!) nicht angewendet wurde.

(Woher soll der software-Programmierer wissen, wie sich Eure Platten-/Gummituch-/Feuchtung-Alk-Wasser-Regulierung auf einer neuen oder alten, mit abgenudelten Walzen versehenen Druckmaschine auswirkt und wie dagegenzusteuern ist?

An einen RIP-Fehler als Grund des Verzichts auf eine solche Kurvenkorrektur glaube ich somit nicht, unabhängig davon, wie da was an Informationen erhoben und überliefert wurde - vielleicht habe ich das aber auch nur falsch interpretiert...)

Meinst Du mit "Korrektur direkt in die Maschinen-TWZ eingetragen" die Erstellung und Hinterlegung im entsprechenden PageSetup einer eigens für die Ausgabebedingung (fiktiv jetzt: 70iger Raster Coated) erstellten Tonwertzunahmekorrekturkurve nach Maschinenandruck einer linear belichteten Platte?


Wenn ja, dann öffne unter mal Calibrationmanager->Toncurve die entsprechende Tonwertkorrekturkurve nicht mit dem Button rechts "Edit from calibrated target" sondern (links) mit "Edit from uncalibrated target": Jetzt müssten pro Farbkanal bei Wert-Feld 40% ungefähr 38,75% oder auch 42.73%, fast überall jedenfalls krumme Werte stehen.

Schließe diese ohne Änderungen zu speichern (cancel) und kopiere die bestehende Kurve (markieren und dann Button Copy/Kopie öffnen/unter neuem Namen speichern und die neue, kopierte dann mit "Edit from uncalibrated target"/linkem Button öffnen.

Als nächstes dann willst Du "insgesamt" um 3-5% reduzieren, weil ihr um diesen Wert zu dunkel druckt: Da Änderungen im 70iger Raster einigermassen vorhersehbar sind, reduzierst Du jetzt an den entsprechenden Stellen:

Wenn ihr im 40%-Wert-Feld Cyan auf dem Druckbogen 57% messt anstatt korrekten 53%, die ihr nach PSO haben wollt und (mit "Edit from uncalibrated target"/linkem Button-geöffnet) dort jetzt z.B. 38.75 eingetragen ist, dann geh mal um ca. 4 runter auf 35. (Einfach überschreiben)

Das musst Du natürlich komplett durchexerzieren, also Druck-Bogen an allen Wertfeldern ausmessen und entsprechend reduzieren in der neuen Kurve. (Das K im vergleich zu CMY eine extra Sollkurve hat - A- und B-Kurven aus dem Medienstandard - ist bekannt?) Wenn alle Farbkanäle gleich sind (sind sie bestimmt nicht...), brauchst Du nur in einer ändern und dann mittels "copy from" die neuen Werte in die anderen Kanäle übertragen, andernfalls das gleiche Spiel pro Farbkanal (für Sonderfarben nehme ich Cyan-Werte).
Abspeichern und vor Allen Dingen nicht vergessen, dem entsprechenden Pagesetup auch zu zuordnen!

Den smooth-Button würde ich nur verwenden, wenn wirklich proportionale Änderungen vorgenommen wurden oder auffälige "Zacken" zu sehen sind. Auf keinen Fall, wenn beispielsweise von 0 bis 25% bereits alles dufte ist, sonst veränderst Du auch diese Bereiche, die gleich bleiben sollen.

Sollten jetzt bei mit "Edit from uncalibrated target"/linkem Button-geöffneter, bestehender Kurve unter den Wert-Feldern keine krummen Zahlen, sondern die exakten Werte stehen (40 = 40), ist die von mir vorgeschlagene Vorgehensweise dieselbe, auch dann wenn noch gar keine Tonwertkorrekturkurve vorhanden ist und Euer bestehender - jetzt zu optimierender - Korrektur-Eingriff lediglich über die Calibrations-kurvenkorrekter eingerichtet ist: Dann erstellst Du wie oben beschrieben einfach eine neue (Tonwertkorrekturkurve) und hinterlegst diese dann zusätzlich zur Calbrationscurve im entsprechenden Page-Setup.

Vor einem weiteren Andruck solltest Du einfach mal eine (die) Platte(n) ausmessen. Eine Belichtung von der bestehenden Konfiguration und eine Belichtung mit neuer, bzw. modifizierter Tonwertkorrekturkurve. Dann sollten bereits auf der Platte ca 4% Unterschied im 40iger-Wert-Feld zu messen sein ("Messungenauigkeiten" von 1-2% sind bereits auf identisch belichteten Platten durchaus möglich) und diese müssten sich dann im Druck auch entsprechend bemerkbar machen. Eine Punktlandung wird sicher nicht herauskommen, aber eine Beeinflussung in die richtige Richtung (ca 5% weniger) allemal.

Das (obiges) wäre also der "Trick" nachdem Du fragst. Natürlich nur, wenn der Hersteller das RIP von Version 5.3 nach Version 7 oder höher nicht komplett umgebaut hat.



Der Button "Edit from calibrated target" ist meiner Meinung nach wirklich sinnvoll (nur) im Zusammenhang beim Kalibrieren (zur Erzeugung einer geradlinigen Belichtung/Erstellung einer Kalibrations-Korrektur-Kurve).
Praktisch funktioniert das alles hier in die andere Richtung. Wenn Du also eine Belichtung mit einer ebenfalls im Page-Setup hinterlegten Kalibrationskurven-Korrektur ausführst, diese Platte dann ausmisst und Differenzen um die 3% oder mehr zum Sollwert feststellst, dann trägst Du mittels "Edit from calibrated target"/rechter Button geöffneter Dialog in die Wertfelder exakt die Messwerte ein. Das RIP errechnet dann die entsprechende Korrektur, auch hier würde ich unter neuem Namen (Datum) abspeichern und natürlich nicht vergessen zu hinterlegen...

Wenn Du nun also damit gearbeitet hast, indem Du dort (egal in welcher Kurvenkorrektur Tonwert- oder Calibration-) die gemessenen Werte eingegeben hast, erklärt das einigermaßen, warum ihr jetzt extrem zu niedrig druckt: Ihr habt dem RIP damit nämlich gesagt, das es dort "extrem" zu hoch belichtet (tatsächliche "Fehlbelichtung" PLUS Tonwertzunahme im Druck) und es steuert entsprechend stark dagegen. Das RIP "denkt" ihr wollt 40% und messt 57% auf der Platte...

Dieses Feature war bei Filmbelichtung noch wichtiger als jetzt bei CTP. Wer will kann sich die Calibrationskurvenkorrektur sparen und alles mittels Tonwertkorrektur korrigieren, ich jedoch würde davon abraten, aus mehreren Gründen, alleine: Kontrolle der Entwicklungstrecke und Reproduzierbarkeit bei unterschiedlichen Rastern/Ausgabebedingungen...

Oder arbeitet Ihr etwa (eventuell ungewollt) mit Press-Curves? Die dienen meines Erachtens nach einer sehr wagemutigen, oder schlicht noch komplizierteren "Device-Link-im-RIP-Konvertierung" von Offsett-coated zu SWOP oder Tiefdruck-Rolle etc...

Habe weder damit gearbeitet, noch von irgendjemanden erklärt bekommen bisher, aber möglicherweise kannst Du dann mit dieser dritten - selbst erstellten (Press-)Kurvenkorrektur - eine "um 5% runter"-Kurve basteln für das PageSetup, das dann schon aus drei Kurven besteht, die miteinander verrechnet werden (Calibration-, Tone- +Press-curve)...: Ich würd´s lassen!!!


Nochmals:
Ich weiss nicht, welche Möglichkeiten über Version 5.3 dazugekommen sind. Auch weiss ich, dass wohl Messwerte eingelesen werden können (Stichwort Gen-Line oder so ähnlich?). Gut möglich das da einiges mittlerweile "moderner" von statten geht.

Du schreibst: "Mit Version 8.x aber soll dieser Fehler behoben worden sein und man könne nun die gemessenen Werte der Druckmaschine in die Maschinen TWZ eintragen und mit der Kurve Standard-(Fogra-PSO)-TWZ verrechnen lassen."

Ich glaube jedoch im Zusammenhang mit Tonwertzuwachs nicht an eine auf Anhieb funktionierende "automatisierte" Korrektur, da die Einflussgrößen auf den Bogen zu stark von den Druckmaschinen-Parametern abhängen und diese von Maschine zu Maschine nunmal zu unterschiedlich ausfallen: Eine Korrektur um den Wert "4" kann sich da ganz unterschiedlich auswirken bei unterschiedlichen Gummitüchern etc, mal eine Änderung um "2" mal eine Änderung um "5" bewirken, je nachdem in welchem Bereich man sich bewegt...

Du schreibst: "Des Weiteren war bei den Andrucken und Übertragen der Werte in das Rip im folgenden Andruck eine Änderung in Tonwerten zu erkennen, bei denen gar nichts verändert wurde."

Auch hier glaube ich nicht an ein Eigenleben des RIP. (Oder habt den den "Smooth-Button" bedient? Viel wichtiger scheint mir daher die Kontrolle der Gleichmässigkeit der Entwicklung und natürlich des Drucks. (Überprüfen durch Dichtemessung der Druckbogen in der entsprechnden Zone!)


gutes Gelingen,

Gruß,

Ulrich Lüder
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Ulrich Lüder
30. Jun 2009, 18:25