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Forenindex » PrePress allgemein » PDF in der Druckvorstufe » Acrobat und InDesign zeigen unterschiedliche Flächendeckung an

 



capocuoco
Beiträge: 27

26. Nov 2024, 14:59

Beitrag #1 von 5
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Acrobat und InDesign zeigen unterschiedliche Flächendeckung an


Hallo zusammen,

ich habe aktuell folgendes Phänomen: beim PDF-Export aus InDesign (v19) wird trotz Auswahl des ISO Coated v2 300%-Profils als Zielprofil und mit aktivierter Farbkonvertierung in einem platzierten sRGB-Motiv ein, zwar nur punktueller, aber vorhandener höherer Farbauftrag als 300% erreicht. Es werden keine weiteren Effekte oder Transparenzen mit eingerechnet. Interessanterweise passiert dies sogar auch, wenn ich das Bild händisch in Photoshop in ISO Coated v2 300% wandele, dann platziere und ausgebe.

Farbeinstellung in InDesign ist sRGB und ISO Coated v2 300%… hat jemand einen Tipp, wie ich das gelöst bekomme?

Danke!

Liebe Grüße,
Alex
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Thomas Richard  M  p
Beiträge: 19442

26. Nov 2024, 19:52

Beitrag #2 von 5
Beitrag ID: #589096

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Acrobat und InDesign zeigen unterschiedliche Flächendeckung an


Bitte mal irgendwo ein Testbild mit passend dunklen Motiven, als PDF/X mit entsprechender Transparenzverflachung ablegen, damit wir uns das ansehen können. Gerade wenn kein wirklich 4farbiges PDF/X entsteht und die Ausgabevorschau nur ein 'Was wäre wenn' darstellt, ist so ziemlich alles möglich.

Weiterer Effekt ist, das insbesondere, wenn nach der Separation noch geschärft wird, können in den Umfeldkanten der Motive problemlos Flächendeckungen jenseits der avisierten 300% auftreten.

Desweiteren entstehen beim Überlagern von übverdruckendem Schwarz auf hochprozentigen ¾-Tönen, problemlos Flächendeckungssummen von >300%, da die Schwarz-Option 'Überdrucken’ die normale Transparenzverflachung außer Gefecht setzt.


MfG

Thomas


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capocuoco
Beiträge: 27

26. Nov 2024, 23:45

Beitrag #3 von 5
Beitrag ID: #589099

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Acrobat und InDesign zeigen unterschiedliche Flächendeckung an


Hallo Thomas,

vielen Dank für Deine Antwort, ich habe ein PDF-X/3 hier abgelegt:
https://www.dropbox.com/t/ysjToAGRdBExlh9k

Dort ist ein beliebiges Motiv eingesetzt, links in sRGB, rechts das gleiche Motiv, zuvor in PS in ISO Coated v2 300% konvertiert. Beide Profile sind in InDesign aktiviert und entsprechen Dokument- und Arbeitsfarbraum.

Unter dem rechten Motiv habe ich einen Screenshot eingesetzt, wie InDesign bei dem 4c-Bild den Farbauftrag anzeigt, bei der sRGB-Version sieht die Vorschau hier sauber aus.

Unter dem linken Motiv habe ich einen Screenshot der Acrobat-Farbauftragsvorschau des sRGB-Bildes platziert (aus dem erzeugten PDF), die 4c-Version daneben zeigt ein ähnliches, aber nicht exakt gleiches Bild (ohne Screenshot).

Taugt das für Dich zum Check? Sonst bessere ich gern nach…

Liebe Grüße,
Alex

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Thomas Richard  M  p
Beiträge: 19442

27. Nov 2024, 09:40

Beitrag #4 von 5
Beitrag ID: #589100

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Acrobat und InDesign zeigen unterschiedliche Flächendeckung an


Hallo Alex,

vielen Dank für das aussagekräftige PDF/X.

Erstmal vorweg: Wir bewegen uns, was die Flächedeckungssumme betrifft im absolut akademischen Bereich, das ist also alles nichts, was irgendeine Auswirkung auf die Druckbarkeit hat - es ist ja nicht so, dass die Druckmaschine auseinanderfliegt wenn ein einziges Pixel mit höherer Flächendeckungssumme im PDF vorkommt - sonst würde jedes Passkreuz und jede Beschnittmarke die aus 4*100% aufgebaut ist, das gleiche verursachen.

Das die Voransicht der Flächendeckungssummenwarnung etwas unterschiedlich ist, wird m.E. an der abweichenden JPEG Kompression der beiden Bilder liegen. Die sind im PDF zwar auf den Pixel genau gleich groß aber die eine Bildressource hat 250609 Bytes an Daten, das andere 273492 Bytes.

Ich habe gerade mal 0/0/0 bis 20/20/20 sRGB in Photoshop auf verschiedene Arten gewandelt, da kommt bei mir am Mac maximal 302% bei rum, aber das ist ein synthetischer Verlauf, ohne z.B. Umfeldkanten.

Es könnte also jetzt neben diesen bildinhaltlichen Gründen noch am verwendeten CMM Modul oder den Renderingeinstellugen liegen.

Aber dass die Anzeige nicht aufs Pixel genau gleich ist, dürfte allein schon an der Auflösungsinterpolation beim PDF generieren und der verwendeten JPEG Kompression liegen, die eben jedes Pixel anfassen und das grundsätzlich anders bei CMYK (Kanalweise) und RGB (composite). Da müsste man alles an Neuberechnung und verlustbehafteter Kompression deaktivieren, um da alle Nebenwirkungen sicher auszuschliessen.


MfG

Thomas


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capocuoco
Beiträge: 27

27. Nov 2024, 10:29

Beitrag #5 von 5
Beitrag ID: #589101

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Acrobat und InDesign zeigen unterschiedliche Flächendeckung an


Hallo Thomas,

vielen Dank für Deine sehr hilfreiche Antwort – mir ging es vor allem darum, auszuschließen, dass ich einen nicht bemerkten Fehler im Workflow habe oder z.B. ein Profil zerschossen ist (falls es so etwas gibt), kurz: ich wollte hinterfragen, ob der Fehler in meiner Gestalt davor sitzt, ein schwerwiegender Bug vorliegt oder wir uns, wie Du so schön geschrieben hast, in einem akademischen Bereich befinden, solange es um vereinzelte Pixel geht.

Einen schönen Tag für Dich und danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast.

Liebe Grüße,
Alex

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