hallo kaho
Rein interessehalber und bar jeder Erfahrung im Zeitungsdruck möchte ich noch einmal nachfragen, ob Du mit dem letzten Beispiel
"Prim Sec perz ohne black point compensation.pdf",
also RI Perzeptiv (ohne Tiefenkompensierung) meinst.
(Diesem jedenfalls hätte ich von allen Tests den Vorzug gegeben, alternativ höchstens noch RI relativ farbmetrisch mit Tiefenkompensierung in Erwägung gezogen, aber Quell- und Zielfarbraum liegen ja offensichtlich doch so weit auseinander, dass sich hier Perzeptiv eigentlich von Anfang an aufgedrängt hätte...)
hier:
http://www.ifra.com/...ument&CTDL&G steht etwas von
"Übereinstimmung mit angepassten
Primär- und Sekundärfarben des neuen DIS/ISO 12647-3:2004."
Da hätte ich nun indirekt eine offizielle Empfehlung zu Deiner Frage nicht ausgeschlossen, finde in "DIS_ISO12647-3_2004_d_neu.pdf" (siehe Anhang) konkret aber nur Angaben zu den (Lab-) Farbwerten der Primär und Sekundärfarben.
Da Du ja vermutlich nicht ohne Grund ein Device-Link-Profil für Deinen Betrieb anzuschaffen in Erwägung ziehst, kannst Du diesbezüglich doch sicher auf eigene Erfahrungen zurückgreifen und mir eventuell beauskunften:
Ich habe hier, bei einem Zeitungsdruckdienstleister (brauchst Du nicht down zu loaden, ich wollte nur die Quelle nicht verschweigen:
http://www.zeitungsdruck.dierichs.de/...03/Coldset-Repro.pdf) gelesen, dass Töne unter 5% und über 90% nicht diffenenzierbar sind. Siehst Du da auch einen Zusammenhang mit der Konvertierung des ursprünglichen Schwarzwert von 90% (ISOcoated(ECI)_v2) in 79% device-link-konvertiert hin zu ISOnewspaper26v4?
Ich frage mich, wenn im Medienstandard 2010 für Datei-Wert 90% eine Zunahme von 7,6% ausgewiesen wird, dann entspricht das doch so gut wie dem idealen Druckergebnis von 96,6% im gestrichenen Bogen-Offset für den ursprünglichen 90% Dateiwert.
ALWAN errechnet nun an dieser Stelle (mit RI perzeptiv ohne Tiefenkompensierung) 79% Dateiwert, das ergäbe ein ideales Druckergebnis von ca 94% im Zeitungsdruck, also beinahe 3% weniger als nach der Medienstandard-Tabelle zu erwarten wäre.
Nicht, dass ich glaube, dass im Zeitungsdruck "Idealwerte" immer überall und ohne Probleme praktiziert werden, aber einschätzen/verstehen/bewerten würde ich diese unerwartet "heftige" Reduzierung von Schwarz-Datei-Wert 90%-Coated auf 79%-Zeitung doch gerne.
Ganz grob gefragt: Sind die Unterschiede zwischen Theorie und täglicher Praxis im Zeitungsdruck einfach (ein bisschen) gröber als beim Bogen-Offset?
Vielleicht sind ja auch noch andere Zeitungsdrucker hier, die das Kommentieren wollen?
Gruß,
Ulrich