hallo Christian,
hier hast Du etwas vermischt: Runzelkorn, Linien-, Wellen-, Stahlstichraster etc. fallen unter die Kategorie »Effektraster«. Diese Raster wurden gewählt, wenn ein Bild (in einer Anzeige z.B.) sich in dem betreffenden Medium von dem dort verwendeten *Punktraster* abheben sollte. Ein Heliogramm wiederum ist die Zusammenkopie eines Strichs mit einem Raster (egal welches Raster, bevorzugt wurde aber ein *Punktraster* verwendet) desselben Motivs – dadurch entsteht ein schärferer Eindruck, da dort, wo das Raster »ausreißt«, dies durch eine Linie begrenzt wird. Da dies aber nur wirklich wirkt, wenn das Raster etwa 24 bis 28 Linien/cm hat (mein Beispiel hat gar nur 18!), ist es hierzulande gestorben.
Erstellt man ein Heliogramm manuell, ist dies ein unglaublich aufwändiger Prozess (und das kostete auch entsprechend). Dazu kommt, dass ein solches Heliogramm nur geringfügig skaliert werden kann, da ja das Raster dann mitskaliert wird. D.h. für Sujets in unterschiedlichen Größen muss der gesamte Prozess neu durchlaufen. Wenn Du bei *garts.com* genauer hinsiehst, wirst Du merken, dass die ihr *Helio* auch auf unterschiedliche Raster wirken lassen – nicht nur auf *Runzelkorn*. Ob sie’s aber über ein Programm oder auch in Photoshop machen, lässt sich aufgrund der zu kleinen Muster nicht beurteilen.
Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass man das Heliogramm für den Siebdruck wieder aufleben lassen könnte – mit und ohne Runzelkornraster :–). Denn wenn ihr einen Programmierer habt, der ein Runzelkornraster programmieren kann, wird er wohl den Rest auch hinkriegen. Es gibt auch durchaus noch Artdirektoren, die danach fragen.
gruss xpressio
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
Albert Einstein
als Antwort auf: [#242464]