Hallo Forum
Ich hoffe, ich spreche nicht wieder ein altes Thema an.
System 10.3.9. Ich wollte aus Quark 6.5 ein Postscript schreiben von einem Quark Dokument, welches eine Sonderfarbe enthält, die aber nicht als Sonderfarbe gedruckt werden sollte.
Wie aus Quark 4 gewohnt habe ich im Druckmenü unter Ausgabe/Farbe drucken auf die Option "Composite-CMYK" gestellt. Das heißt, die Sonderfarbe wird automatisch in CMYK umgewandelt. Es wird auch angezeigt, dass keine Sonderfarbe gedruckt wird. Ich verwende Adobe PDF als Einstellung. Als ich nun mit Distiller 6 dieses Postscript in ein PDF/X3 umgewandelt habe, erscheint wieder diese Sonderfarbe als Extra-Farbe.
Ich habe also wieder 5 Farben. habe ich eine Einstellung übersehen?
Danke im Voraus für Informationen.

Hallo,

bei "CMYK" wird und wurde sehr wohl immer die Sonderfarbe mitgegeben. Du musst irgendwo den Auftrag geben, dass die Sonderfarbe in CMYK zerlegt werden soll. Das hast Du in Xpress 4 im Druckdialog getan und Du musst es in Xpress 6 auch machen. Da sich aber die Druckengine wesentlich geändert hat, würde ich es definitv jetzt nicht mehr im Druckdialog tun, sondern im Farbdialog. Kontextmenü auf die Farbe in der Farbpalette und umwandeln.

Antwort auf:

...sondern im Farbdialog. Kontextmenü auf die Farbe in der Farbpalette und umwandeln.

Ja, das könnte ich schon machen. Ich müßte aber bei jedem neuen Dokument wieder darauf achten, während ich die Umstellung im Druckmenü permanent hätte. Oder?

Hallo

zu Zeiten von Xpress 4 hat man aus Xpress heraus auch noch separiert. Wenn Du in Xpress 6 separierst, hast Du den Befehl zum Umwandeln von Sonderfarbe in CMYK zur Verfügung.

In Zeiten von XPress 6.5 und Composite macht man seine Arbeit entweder vor dem Drucken oder erst im PDF.

Hallo,

und genau das dürfte wohl der Knackpunkt sein. Die (gewollte) Wandlung von Sonderfarben zu CMYK ist im Druckendialog nur bei der separierten Ausgabe möglich.

Da aber ein PDF/X-3 erstellt werden soll, verbietet sich dieser Weg per se und es bleibt nur die Composite-Ausgabe.

Also muß man das vorher prüfen. Aber das sollte sich eigentlich von selbst verstehen, zumal man das ja auch super in der Farbpalette mit einem Blick erkennen kann.

Und vor der Weitergabe des PDFs kann ein Blick in Acrobats Ausgabevorschau auch nicht schaden, um eine Ausgangskontrolle zur eigenen Sicherheit zu machen ;-)

Gruß

OK, danke an alle für die Auskunft.
Obwohl, warum muß es eigentlich immer so'n neumodschen Kram geben, hi.

Mein lieber Friedel,

du hast natürlich absolut Recht. Früher war es sowieso viel besser. Erinnern wir uns doch mal und gehen "nur" ca. 10 Jahre zurück.

Da haben wir irgendein PostScript-File geschrieben, in das niemand reingucken konnte, um Dir genau zu sagen, was da eigentlich drin steckt. Also rauf damit auf den Filmbelichter und mal ausbelichtet. Oh, Fehler entdeckt, also ab damit in die Mülltonne. Evtl. sogar mehrmals für den gleichen Job. War bestimmt besonders lustig für die Grafiker und Agenturen, die keinen eigenen Belichter hatten und jeden einzelnen Film bezahlen mussten. Abgerechnet wurde ja nach Format DIN A4.

Also da haben wir es heutzutage mit PDF, den Preflight-Werkzeugen von Acrobat 7 und dem standardisierten Übergabeformat PDF/X-3 ja viel schlechter.

Ich sage es jedem, der es hören möchte, und auch denen, die es immer noch nicht wahrhaben wollen:
PDF ist ein Seegen für unsere Branche. Nutzt es, um Fehler zu vermeiden. Lernt die druckvorstufenrelevanten Funktionen von Acrobat auswendig. Ihr tut Euch doch selbst einen Gefallen und könnt Euch um die eigentliche Arbeit kümmern, in dem Ihr Euch den Rücken von dateitechnischen Problemen frei haltet. Also ich habe heutzutage überhaupt keine Lust mehr, hinter einer vergessenen Schrift hinterherzutelefonieren oder zu e-mailen. Das wäre total überflüssig.

P.S.:
Ich wette, du findest dein aktuelles Auto auch besser als noch den ollen Käfer von 1950. Zumindest ist es sicherer. Und zu lernen, wie man den Sicherheitsgurt korrekt anlegt, sollte wohl nicht zu viel verlangt sein.

Gruß

Antwort auf:

Ich wette, du findest dein aktuelles Auto auch besser als noch den ollen Käfer von 1950. Zumindest ist es sicherer. Und zu lernen, wie man den Sicherheitsgurt korrekt anlegt, sollte wohl nicht zu viel verlangt sein.

Mein lieber rohrfrei,

Du hast recht, nachdem ich in meinen Studententagen 13 Jahre lang einen alten VW 1200 gefahren habe, Oldtimer, damals 30 Jahre alt, mit 34 PS, für den ich immer wieder bewundert wurde, schaue ich heute in reiferen Jahren auf einen schönen, schnittigen, wunderbaren 3er BMW (Erkan & Stefan lassen grüssen, oder auch Kaja Yanar!) mit 100 Ps, der mich aufgrund seiner relativ modernen Ausstattung mit ABS schon vor einigen kleinen Unfällen geschützt hat. Beim alten VW wäre dann mal wieder ein neuer Kotflügel fällig gewesen …

Ich glaube, dass lässt sich auf – sagen wir mal – QuarkXPress 3.11 und PDFs für den Offsetdruck übertragen. Oder? Habt Ihr ähnliche antiquarische Erinnerungen oder Erlebnisse?

Grüsse

Thomas, der beim Autofahren und am Computer seit einiger Zeit doch in der neuen, technisch durchdachten Welt mit vielen neue Features angekommen ist … :-)

natürlich ist der "neumodsche Kram" mit einem Augenzwinkern gemeint.
Aber, warum zeigt mir Quark im Druckmenü (Composite CMYK)an, dass ich jetzt keine Sonderfarbe mehr habe, wenn in das Postskript doch eine Sonderfarbe geschrieben wird. Diese Neuerung kann ich nicht damit abtun, dass Neuerungen Fortschritt sind. Dieses verwirrt den Anwender.

Hallo Friedel,

das hat meiner Meinung nach historische Gründe. Zu der Zeit als Quark dies implementiert hatte, war der einzige sinnvolle Verwendungszwecke für die "Composite-CMYK" Ausgabe die Ansteuerung eines composite Farbdruckers. Da diese bis heute allsamt im CMYK-Farbraum drucken, passte man den Inhalt der Farbliste diesem Verwendungszweck an und unterdrückte die Anzeige der Sonderfarben da diese im Farbdrucke ja eh in CMYK konvertiert werden. Das heißt aber nicht, dass die Sonderfarben des Dokuments aktiv in CMYK konvertiert werden. Solange die Wiedergabe mit Mitteln von PostScript Level 2 zu bewerkstelligen ist (wenn also einfache Objekte wie Linien, Rahmen, Texte und TIFF 1 Bit Bitmaps in QuarkXPress mit Sonderfarbe eingefärbt werden), landen diese auch in der Ausgabedatei.

Heute gibt es aber neben diesem Verwendungszwecke natürlich auch weitere. So z.B. die in-RIP Separation oder die Erzeugung einer composite PDF-Datei, bei denen sehr wohl die Ausgabe der Sonderfarben erwünscht ist. Quark hat das endlich mit der Version 6 erkannt und hat zusätzlich den DeviceN Ausgabemodus implementiert der nicht nur alle Farbkanäle in der Farbliste anzeigt, sondern auch deren Rastereinstellungen zugänglich macht und in der Lage ist komplexe Objekte wie Farbverläufe und eingefärbte TIFF Graustufen-Bilder udn auch Multi-Ink Farben korrekt auszugeben.

Hallo Friedel,

unter diesem Gesichtspunkt stimme ich Dir voll zu. Ich will jetzt auch nicht wieder die Quark-Hass-Tiraden hier schüren, aber manchmal "denkt" dieses Programm völlig anders als die Anwender, die es benutzen. In dieser Hinsicht ist es eigentlich nicht nachzuvollziehen, was diese Info im Druckendialog bedeutet.

Und die Aussage von Herrn Zacherl ist wahrscheinlich zutreffend aus der Historie betrachtet, aber es spricht nicht gerade für Quark, daß das Verhalten im CMYK-Ausgabemodus auch in Version 6.5 sich immer noch nicht den aktuellen Begebenheiten (PDF-Workflow s.o.) angepasst hat. Da werden nämlich immer noch keine Sonderfarben angezeigt ! Das ist nur bei DeviceN der Fall :-(

Gruß

Hallo rohrfrei,

man könnte es aber natürlich genauso gut so sehen, dass "Composite-CMYK" in QuarkXPress 6 eben wirklich nur noch für die Ansteuerung eines Farbdruckers gedacht ist und "DeviceN" für die heutigen composite Ausgabezwecke der Druckvorstufe.

Hallo Herr Zacherl,

hm, ich weiß nicht, ob ich mich dem fügen soll. Also ich würde da auch schon so denken wie Friedel. Aber nach so vielen Jahren XPress gewöhnt man sich auch an die bestimmten Eigenheiten.

Bleibt zu ergänzen, daß auch bei der Ausgabe auf einem Farblaserdrucker der DeviceN-Modus vorzuziehen ist. Betrifft mal wieder die eingefärbten Graustufen-TIFFs. Bis XPress 5 gab es dafür ja die Creo-Xtension. Wenn man die in XPress 6 nicht mehr verwendet, da es ja DeviceN gibt, muß man aber auch beim Farbdruck DeviceN benutzen, da sonst die entsprechenden Elemente falsch ausgegeben werden. Bin ich natürlich damals auch gleich drauf reingefallen auf der Xerox bei Umstellung von 5 auf 6.

Gruß

Hallo, danke an alle für die erklährenden Antworten.
Es beruhigt mich schon, dass ich keine mögliche Einstellung in Quark übersehen habe.

Antwort auf:

Bleibt zu ergänzen, daß auch bei der Ausgabe auf einem Farblaserdrucker der DeviceN-Modus vorzuziehen ist. Betrifft mal wieder die eingefärbten Graustufen-TIFFs. Bis XPress 5 gab es dafür ja die Creo-Xtension. Wenn man die in XPress 6 nicht mehr verwendet, da es ja DeviceN gibt, muß man aber auch beim Farbdruck DeviceN benutzen, da sonst die entsprechenden Elemente falsch ausgegeben werden. Bin ich natürlich damals auch gleich drauf reingefallen auf der Xerox bei Umstellung von 5 auf 6.

Hallo rohrfrei,

warum werden sie falsch ausgegeben? Ein Farbdrucker hat im allgemeinen keine Sonderfarben zur Verfügung. Er druck diese gemäß des Alternate Color Spaces der Sonderfarben. QuarkXPress gibt im Ausgabemodus "Composite-CMYK" Graustufen-TIFFs, im CMYK des Alternate Color Spaces der Sonderfarbe aus. Solange also der Drucker nicht eine eigene Farbtabelle eingebaut hat, welche im sagt, wie eine Sonderfarbe wiederzugeben ist oder in der Lage ist mit einer echten Sonderfarbe zu drucken, macht die Ausgabe in Composite-CMYK keinen Unterschied. Ein Drucksystem das Sonderfarben als solche unterstützt, muss natürlich aus oben genannten Gründen im DeviceN Modus angesteuert werden. Ein solches System fällt aber nicht in die von mir gemeinte Kategorie "Farbdrucker".